Space Burger – hat der vegane Laden einen Raketenstart hingelegt?
Im November hat auf dem Hohen Markt Wiens erstes veganes und glutenfreies Burger- Lokal seine Pforten geöffnet. Adrian und Fabian haben sich dort für euch durch einen Berg an Arbeit – oder besser gesagt – Essen gekämpft. Was sie zum Space Burger zu sagen haben und ob es eine Empfehlung wert ist, lest ihr hier:
Adrian hat die Kamera parat und ich genügend Hunger. Am Laden angekommen, sehen wir, dass es recht voll ist und sind erstaunt darüber, wie schnell sich Space Burger offensichtlich etabliert hat. Dabei sind wir extra erst um 14 Uhr hin, damit wir das Mittagsgeschäft umgehen – und auch, um mit dem Besitzer Kenan „Kenny“ ein paar Worte wechseln können. Er ist vielbeschäftigt. Mit Kenny’s Poké hat er bereits drei Standorte in der Tagesgastronomie und auch im Geschäft der Nachtlokale mischt er munter mit.
Erster Eindruck vom Space Burger
Credits:adrianaction
Der erste Eindruck vom Space Burger
Das Lokal selbst wird optisch dem Namen auf alle Fälle gerecht. Leuchtschrift, auffällige Lampen, sehr moderne Einrichtung, die Bildschirme mit den Gerichten sind sehr übersichtlich und bunt gestaltet. Grundsätzlich ein recht klein gehaltenes Lokal – im Sommer kommt aber noch ein Schanigarten dazu.
Das Menü kann sich jeder recht individuell zusammenstellen. Die Auswahl ist gut überschaubar, doch alles andere als langweilig. 6 Burger zur Auswahl, ein Hot Dog, verschiedene Sides – normale Pommes, Süßkartoffel- Pommes, Zwiebelringe, Salate oder frittierte Avocados (!) – viele verschiedene Getränke, Milk Shakes, sowie abgespacete Donuts und – haltet euch fest – Gin Tonic to go. Alles natürlich bio, vegan und bei Wunsch sogar glutenfrei.
Ein Blick auf die Karte vom Space Burger
Credits: adrianaction
Die Auswahl ist schnell getroffen. Adrian nimmt den Big Bang BBQ Burger und ich entscheide mich für den Mexican Mercury Burger – ja, die Namen passen auch in das Konzept. Dazu die Süßkartoffel- Pommes und die Avocado Fries, damit wir uns ein bisschen durchprobieren. Während wir kurz bei zwei Bio- Bier auf das Essen warten, löchern wir Kenny gleich mit Fragen. D
em Anschein nach ist auch er so ein leidenschaftlicher Esser wie wir und auf die Frage nach der Idee für ein veganes Burger Lokal antwortet er: „Vegan verbinden Leute zumeist nur mit gesundem und langweiligem Essen, aber nicht unbedingt mit Völlerei und Genuss – das will ich ändern.“ Zudem ist Kenny selbst Vegetarier und möchte mit dem Lokal zur Reduktion des Fleischkonsums beitragen.
Ich kenne die Konkurrenz im veganen Fast Food Sektor gut, weil ich selbst größtenteils ohne tierische Produkte lebe. Und ich muss sagen – ja, abgesehen von selbstgekochtem, schmeckts meistens doch eher gesund und bietet noch nicht so wirklichen den WOW- Effekt.
Kenny und Fabian beim Informationsaustausch
Credits:adrianaction
Der erste Bissen – wie gut sind die Space Burger?
Da kommt jetzt unser Essen. Was sofort ins Auge sticht – die farbigen Buns. „Die sind aber nicht einfach mit Farben gefärbt, sondern mit Lebensmitteln wie roter Bete.“, ergänzt Kenny gleich. Außerdem sehen wir sofort, dass hier wo nur möglich auf Plastik verzichtet wird, so auch bei den Strohhalmen. Da sammelt Space Burger schon mal die nächsten Pluspunkte bei uns. Kritisch beäugen Adrian und ich unsere Bestellungen. Ich schnapp mir gleich ein Avocadostück – BOMBASTISCH! Die Sides sind top, die Saucen auch, aber eigentlich sind wir wegen der Burger da.
Adrians Big Bang BBQ Burger
Credits:adrianaction
Optisch ansprechend, sehr gut gefüllt und zudem sehen sie sehr saftig aus. Ich nehme kurz das Brötchen ab, um hineinzublicken – hui, da ist einiges an Zeug drin, wie Nachos, Salsa mit Gemüsestückchen, Salat und vieles mehr. Vor dem ersten Bissen versuche ich meine Geschmacksnerven zu bündeln. Wow – was für ein Hammer Teil. Du vergisst vollkommen darauf, dass dieser Burger vegan ist. Man patzt, der Saft und die Sauce triefen an der Seite herab, geile Gewürze, top Saucen – alles was das Herz begehrt. Wir brauchen nur viele Servietten. Adrian ist auch schwer begeistert. Preis Leistung ist hier bei Geschmack und Größe unschlagbar. Die Burger sehen auf den Fotos kleiner aus, als sie letztlich sind.
Fabians Mexican Mercury Burger
Credits:adrianaction
Die Nachspeisen und ein edler Tropfen
Obwohl wir beide schon komplett satt sind und weil wir uns nicht entscheiden können, nehmen wir einfach mal von allem etwas – quer durch den Zuckergarten. Die Shakes sind mit Hafermilch gemacht und veganem und regionalem Eis – hier gibt’s nichts zu beanstanden, schmecken top. Bei den Donuts haut es uns aber dann nochmal richtig aus den Socken.
Der Space Donut ist mit Nugat gefüllt – selbstverständlich auch vegan. Das ist sicher einer der besten Donuts, den ich bisher gegessen hab. Dass das noch übertroffen werden kann, fällt mir schwer zu glauben. „Wir haben einen Spekulatiusdonut, den müsst ihr auch probieren.“, empfiehlt uns Kenny. Alter Schwede – ich könnte darin baden gehen. Im inneren eine himmlische Spekulatiuscreme umhüllt von fluffigem Teig und Zuckerguss mit Kekskrümeln. Leider sind die nur zeitlich begrenzt
Nachdem wir uns nun kugelrund und glücklich gefressen haben, entscheiden wir uns noch für einen Gin Tonic to Go als krönenden Abschluss – hier verwendet Kenny Wien Gin. Wir quatschen noch etwas mit Kenny und er erzählt uns von seinen anderen Projekten, die wir mit Sicherheit auch noch unter die Lupe nehmen werden.
Fazit
Wir vergeben 4,8 von 5 Sternen. Warum? Ganz einfach – nach den Gesprächen mit Kenny sieht auch er selbst noch Luft nach oben und dafür möchten wir uns die volle Punktzahl vorbehalten. Seine MitarbeiterInnen sind wahnsinnig bemüht und freundlich und scheinen Spaß an der Arbeit zu haben, was der Atmosphäre gut tut. Zudem sind 8 von 12 sogar selbst vegan.
Der Spekulatiusdonut – wenn ihr schon keine
Burger mögt, dann holt euch zumindest so einen!
Credits:adrianaction
Es war alles in allem perfekt, aber nachdem wir beispielsweise auch eine neue Saucenkreation probieren durften, haben wir bereits gemerkt, dass da sogar noch mehr nachkommt. Außerdem sollen saisonale Burger und Gerichte folgen, was auch noch Extra- Punkte bringen würde. Eigentlich möchten wir das Lokal ja nicht empfehlen, damit für Adrian und mich mehr überbleibt, aber wir sind ja nicht so. Die Kombination aus richtungsweisendem Verantwortungsbewusstsein mit Tier und Umwelt und absolutem Schlemmervergnügen ist also eine deutliche Empfehlung von unserer Seite und eindeutig ein Must Eat der Wiener Essenslandschaft – NICHT NUR für VeganerInnen!!!
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