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Am Donnerstagabend eröffnete eine Vernissage die neue Ausstellung „MORE MORE MORE“ von Andrew Stix im ersten Wiener Gemeindebezirk. Wir waren für euch dabei und haben uns umgesehen, was der sympathische Wiener (Post) Pop Art Künstler dieses Mal als Sujet seiner Ausstellung gewählt hat und was uns persönlich gut oder nicht so gut gefallen hat.
Als großer Fan der Kunst, aber nicht unbedingt als Experte starte ich unsere kommenden Reviews diverser Kunstveranstaltungen und KünstlerInnen. Die ART LOUNGE No. 1 DESIDERIO in der Johannesgasse bietet große, weiße Gewölberäume mit genügend Platz, damit auch ein Klavier live die Vernissage begleiten konnte – am Ende des letzten Raumes eröffnet Andrew Stix mit einer kurzen Rede die Veranstaltung.
Er betont „mehr zu wollen sei Teil unseres Wesens“, was eine gewagt provokative Aussage darstellt, und hält fest, dass die Hauptsujets der Ausstellung die Anhäufung und das Wachstum seien. Er verweist noch kurz auf die selbstverfassten Texte, die jedes Bild begleiten und den Blick darauf klarer gestalten sollen. Die Kreation dieser Werke hatte die letzten zwei Jahre in Anspruch genommen, wobei er parallel sogar noch sein eigenes Museum – das MUPCA – im zehnten Bezirk eröffnete.
Andrew Stix bei der Eröffnungsrede, Credits: Fabian Petschnig
Sehen und Gesehen werden
Was einem auf Anhieb auffällt – sogar die üblichen Geister der Wiener Nacht- und Clubsszene, die für exzessive, nächtliche Ausschweifungen bekannt sind, schwirrten dieses Mal bereits um neunzehn Uhr aus, um sich zwischen die kultivierten Sammler und üblichen Verdächtigen einer Vernissage zu schummeln.
Ich traf eine ungewohnt breit gefächerte Klientel an Besuchern an, bei dem ich mir nicht stets zu hundert Prozent sicher war, ob nach neuartiger Kunst oder nach potentiellen Partnern mit dicker Brieftasche Ausschau gehalten wird. Auf jeden Fall war auch für das Männerauge nebst den Kunstwerken einiges zu bestaunen, was aber bei den zahlreichen Musen, die Stix über seine Karriere hinweg engagierte, fast vorprogrammiert war.
Zwei seiner Werke wurden, wie so oft, durch seine erfrischend und manchmal schockierend ehrliche Ehefrau Nuka inspiriert. Die Farbwahl und auch die Linien sind wie gewohnt klar, erweitern sich jedoch hier und da um innovativ auffälige Elemente, wie glitzernde Farbe, weshalb Andrew Stix selbst seine „Pop Art“ um das Wort „Post“ ergänzt. Etwas eng war es für die zahlreichen Gäste, den Kunstwerken gaben die Galeristen jedoch mehr als genügend Platz, so dass diese auch wirklich gut zur Geltung kamen.
„Der Follower ist das neue Haustier. Es will gefüttert werden und es will immer mehr, mehr, mehr.“ (Text Andrew Stix), Credits: Fabian Petschnig
Andrew Stix spannt mit dieser Ausstellung einen Bogen zwischen Überfluss und Überdruss, inspiriert von den Problematiken der sozialen Medien, der Sexualität und des Konsumwahnes. Zwei ideologische Fronten prallen aufeinander – jene, die Andrew Stix plakativ durch das „Mehr, Mehr, Mehr“ in seinen Bildern darstellt und jene, die für mich persönlich mitschwingt und subtil eine Kritik an dem ständigen Wachstum und der unendlichen Anhäufung übt.
Im Text zur Ausstellung hält Andrew Stix fest: „Das ewige Wachstum ist unsere Lebensprämisse geworden. Die Frage, ob ewiges Wachstum möglich ist, um diese Sucht zu stillen, lassen wir mal, denn die Zukunft, die machen wir einfach morgen.“
Hierbei auch meine ganz persönliche Kritik: Nach meinen ersten Eindrücken vor einem Jahr hätte ich mit einer brutaleren Auseinandersetzung gerechnet, doch (aus kapitalistischer Sichtweise verständlich) möchte Andrew Stix vermutlich den Kunstsammler, der dem „mehr von Andrew Stix“ seinen Abend widmet, dasselbe nicht sofort wieder ausreden, indem er ihn zur sofortigen Reduktion ermutigt oder gar überredet – wär ja geschäftsschädigend. Vielleicht macht er dies dann aber bei der nächsten Ausstellung – bleibt abzuwarten. Seine Werke sind aber in der Wiener Pop Art sicher ein absoluter Hingucker , was er nebst seinen Werken durch seine unverkennbare Persönlichkeit perfekt abrundet.
More, More, More
ARTLOUNGE DESIDERIO NO.1,
Johannesgasse 17 | A – 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 10.05.2019 – 31.05.2019
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