Man kennt Dungeons & Dragons vielleicht aus Big Bang Theory, Stranger Things oder Community – aber was genau das ist, und noch viel wichtiger, wie es funktioniert, wissen wahrscheinlich die Wenigsten. Wenn ihr wirklich mit D&D anfangen wollt, seid gewarnt: Ihr verpflichtet euch einem hyper-komplexen Brettspiel, in dem viel Zusammenarbeit mit euren Mitspieler:innen gefordert wird. Aber: Nach der Kennenlernphase bietet euch das Game wahrlich unendliche Möglichkeiten.
„Pen and Paper“
Zuerst einmal sollten wir klarstellen, dass D&D ein Pen and Paper Spiel ist. Paper, weil man einen Charakterbogen und Notizen besitzt und Pen, weil man alle wichtigen Informationen mitschreibt. Heutzutage gibt es natürlich auch Online-Tools, aber viele Spieler:innen bevorzugen trotzdem die klassische Variante. Neben Dungeons & Dragons gibt es auch andere, weniger bekannte Pen and Paper Games, wie zum Beispiel Shadowrun und Das schwarze Auge. Das Grundprinzip ist aber überall gleich.
Eine Gruppe von drei bis acht Personen spielt in einer fiktiven Welt und interagiert mit der Geschichte, die der Dungeon Master (DM) erzählt. Der DM, auch als Game Master (GM) oder Spielleiter:in (SL) bekannt, ist die wichtigste Person in einer Pen and Paper Gruppe. Sie bildet die Rahmenbedingungen für die Spieler:innen und verkörpert alle anderen Charaktere und Gegner:innen in der Welt.
D&D kurz erklärt: Wie spielt man Dungeons and Dragons
Wirklich erfahrene DMs erstellen ihre eigene Welt, mit eigenen Regeln, Bräuchen und Werten, ein sogenanntes Homebrew Game. Bei D&D gibt es vorgefertigte Regeln, Settings, Rassen, Klassen, Berufe – das Regelbuch für Spieler:innen umfasst etwa 300 A4-Seiten und das Spielleiterhandbuch ist nochmal ähnlich lang. Bevor euch das jetzt abschreckt: Die Regeln für D&D sind nur im Combat wirklich komplex.
Das bringt mich auch zu den zwei Hauptbestandteilen des Spiels: Kampfszenen und Rollenspielen. Manche Dungeons & Dragons Gruppen sind sehr Combat-lastig, dort machen Kämpfe einen Großteil der Spielzeit aus. Andere Gruppen wollen dafür mehr mit der Welt selbst interagieren, also in eine Kneipe gehen, mit den Ortsansässigen plaudern, Besorgungen machen oder kleine Aufträge erledigen. Die Wahl der Mitspieler:innen sollte auf diese Erwartungen bauen, da Synergie und Zusammenarbeit in D&D sehr wichtig ist.
Es ist auf jeden Fall ratsam eine Session Zero zu planen – also einen Tag, an dem ihr eure Wünsche, Erwartungen und No-Gos im Spiel miteinander teilt. Das ist auch die perfekte Möglichkeit, um gemeinsam eure Charaktere zu erstellen. Die Charaktererstellung ist ziemlich komplex und etwas unübersichtlich, wenn man nur das physische Buch benutzt.
Für Anfänger:innen empfehle ich den Character Builder von DnD Beyond. Der kostenlose Content ist zwar auf das Basisbuch beschränkt, aber man bekommt hier einen guten Überblick über die verschiedenen Klassen und Rassen und kann schnell zwischen den Optionen navigieren.
Die wichtigsten Fragen, die ihr für euch klären solltet, sind: Lieber Nah- oder Fernkämpfer:in? Magische Fähigkeiten ja/nein? Seid ihr nobel, grimmig, lustig, gesprächig, hinterlistig…? Am wichtigsten ist, dass euch das Spielen spaß macht, also baut einen Charakter, den ihr selbst gerne verkörpern wollt.
Die Würfel entscheiden
Der Glücksfaktor in Dungeons & Dragons wird durch die sieben Würfel bestimmt: einen W4, W6, W8, W10, W12, W20 und einen Prozentwürfel. Der W20 ist der wichtigste Würfel, denn er bestimmt über Erfolg oder Misserfolg. Nur wenn ihr hoch genug würfelt und mit eurem individuellen Bonus eine Schwelle erreicht, die nur der DM kennt, ist euer Vorhaben erfolgreich.
Sagt, ihr wollt das Schloss einer Truhe knacken. Ihr spielt eine Schurkin und seid geübt in Schlösser knacken also bekommt die Fähigkeit ein +6 auf den Wurf. Mit dem W20 würfelt ihr eine elf, addiert den Bonus und teilt dem DM 17 als euer Ergebnis mit. Das Schloss hat eine Schwelle von 15 also habt ihr es geschafft und die Truhe lässt sich öffnen. Auf diese Weise lässt sich in Dungeons & Dragons jede Situation spielen. Egal ob ihr Informationen sammelt, Nahrung sucht, jemanden einschüchtert oder über einen Abgrund springt. Die Schwierigkeit der Challenge wird von der zu übertreffenden Schwelle bestimmt und euer Erfolg hängt von dem Würfelwurf ab.
Nach derselben Mechanik funktionieren auch Kampfhandlungen, wobei bei einem Erfolg die anderen Würfel ins Spiel kommen: Sie bestimmen die höhe des Schadens oder der Heilung. Bei Heilung entfällt der erste Wurf, da ihr eine willige Kreatur bezaubert.
Bei einer unwilligen Kreatur kommen Rettungswürfe ins Spiel: der Gegner muss Würfeln und eure Zauberschwelle überbieten, um zum Beispiel einen negativen Effekt zu verhindern. Aber damit gehe ich fast schon zu tief in die Materie.
Kurz gesagt: Die Kampfregeln sind komplex, daran muss man sich erst gewöhnen. Spieler:innen und DMs werden Fehler machen, aber das ist auch in Ordnung. Das wichtigste bei Dungeons & Dragons ist der Spaß als Gruppe eine Geschichte zu spielen. Also seid lieb zueinander und streitet nicht am (Online-)Tisch.
Das Rückgrat jeder Gruppe: der Dungeon Master
Als DM tragt ihr viel Verantwortung und mit dieser Verantwortung kommt auch viel Arbeitsaufwand. Ihr verkörpert die Welt, die eure Spieler:innen erkunden und müsst dementsprechend jede Spielsession vorbereiten. Ihr solltet aber auf jeden Fall flexibel bleiben. Manchmal agieren eure Charaktere ganz anders, als erwartet, dann müsst ihr eben improvisieren.
Wenn ihr kein ganzes Abenteuer erstellen wollt, könnt ihr eine der vorgefertigten Dungeons & Dragons Kampagnen wählen. Diese sind aber auf eine lange Spielzeit ausgelegt. Wir spielen seit über einem Jahr an “Fluch des Strahd” und haben jetzt erst das Endgame erreicht. Ihr dürft die Kampagne aber nicht als absolut sehen. Passt die Abfolgen und Ereignisse an eure Gruppe an und erfindet hier und da eine abwechslungsreiche Begegnung. Es ist eure Welt, ihr dürft sie nach euren Vorstellungen formen.
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Keine Besserung bei Chip-Knappheit bis 2023 und Tipps für den Kauf
Laptop, Webcam, Mikrofon – die digitale Grundausstattung des Ottonormalverbrauchers ist seit der Pandemie gestiegen. Und mit ihr ist auch die […]
6 Tipps für die schnelle Kohle in GTA Online
GTA Online zählt zu den beliebtesten Multiplayer-Spielen überhaupt. Wir liefern euch ein paar nützliche Tipps und Tricks, wie ihr im Jahr 2020 schnell an Geld kommt.
Dichtestress im Stadtraum: Game reflektiert Problematik
Städte sind das Wohnkonzept der Zukunft. Vor allem in Hinblick auf Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck und Co sind diese architektonischen Konstrukte […]
Zocken in der Quarantäne! 4 Tipps für den Start deiner Gaming-Karriere
Wir zeigen dir, warum jetzt die richtige Zeit ist, deine professionelle Gaming- Karriere zu starten und was du dabei beachten musst. Zudem haben wir euch Spiele rausgesucht, die auf verschiedenen Plattformen aktuell im Angebot sind.
Die Erforschung des Potenzials der Metaverse-Technologie in der Online-Casino-Industrie
Die innovative Metaverse-Technologie hat sich noch nicht im Online-Glücksspiel durchgesetzt. Es gibt allerdings schon einige Anwendungen.
PS4 Update: Überwachung des Sprachchats sorgt für Unmut
Usern der Playstation fiel nach dem Update eine Änderung auf, die sie nicht besonders erfreute. Mittels Benachrichtigung wurden die Spieler […]