Während Wissenschaftler prognostizieren, dass die Stabilisierung der Erderwärmung bei 1,5°C schon nicht mehr möglich sei und man umso schneller reagieren müsse, greift die WKO gegen die Straffung der Klimaziele an. In einer APA-Aussendung appellieren sie an die Vernunft. Doch ist es vernünftig, weiterhin hinauszuschieben und der Industrie wegen zu lockern?
Fast logisch, dass sowas dabei rauskommt, wenn sich die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer zusammentun.
„Die Bedeutung der Industrie für den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort ist enorm. Das können und wollen wir nicht aufs Spiel setzen“, betont Neumayer. Gemeinsam mit Neumayer fordert Kopf daher eine Klimapolitik, die die Bevölkerung und der Wirtschaft mitnimmt „und nicht eine Klimapolitik gegen die Bevölkerung und die Wirtschaft. Eine solche hat wenig Aussicht auf Erfolg“. – heißt es in der Aussendung.
Dabei fordern WissenschaftlerInnen nie einen radikalen Umschwung. Stattdessen legen sie in der Pressekonferenz „Appell der Wissenschaftler*innen – wo stehen wir fünf Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen“ vor allem die Möglichkeit ans Herz, diese Krise und die umfangreichen Investitionen durch den Staat einfach nur richtig zu bündeln. „Das Geld für dieCOVID19-Wiederaufbaustrategien müssen jetzt genutzt werden, um die so notwendigen strukturellen Änderungen voranzutreiben.“
Die Realität sehen und handeln
In der Pressekonferenz teilen sie auch die Bedenken der Wirtschaft und Industrie, doch bieten klare und strukturierte Lösungsvorschläge. Natürlich brauche es „Planungssicherheit und international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen“. Aber Wirtschaftskammer wie auch Industriellenvereinigung scheinen das Problem einfach nicht wahrhaben zu wollen. Immerhin sollte alle Kraft daran gesetzt werden, jedes Ziel für den Klimaschutz zu erreichen. Und nicht schon wieder Ausreden dafür zu finden.
Gerade seitens der Wirtschaft sollte ein Umdenken stattfinden. Die Verantwortung schiebt man stattdessen häufig auf andere. Doch nicht zu vergessen ist, dass Unternehmen, Wirtschaftstreibende und Produzenten die Zügel in der Hand haben. Die Forderung ihrerseits: Der Staat solls richten. Das klassische „Verluste verstaatlichen, Gewinne einsacken“ kommt auch hier wieder zum Tragen. Lobbying für die Reichen. Mehr ist diese Aussendung wohl nicht.
Titelbild Credits: Nadine Studeny / WKÖ
OTS – EU-Klimaziele: Pressegespräch mit IV-Generalsekretr Christoph Neumayer und WK -Generalsekretr Karlheinz Kopf
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Carnuntum – ein Heimaturlaub kulinarischer Freuden
Sehnsüchtig schweifen wir in exotische Fernen und träumen uns an weit entfernte Orte. Dabei liegt das Traumhafte doch so nahe, […]
Der „Texas Two-Step“: Wie sich Pharmafirma durch Insolvenztrick schamlos bereichert
Die schäbigen Tricks der Pharmaindustrie, mit deren Hilfe sie ihre Gewinne maßlos steigern, kennen wir ja. Krankheiten erfinden, Grenzwerte verschieben […]
Jede*r Dritte in Europa hat Pestizide in den Haaren
Die Haare der Europäer und Europäerinnen wurden einem Pestizid-Check unterzogen. Ernüchterndes Ergebnis: Jede dritte Person hat Pestizide in den Haaren.
Der Brand in Tschernobyl - Einblicke zur Katastrophe direkt aus Kiew
Die Angst vor einer radioaktiven Wolke ist groß, doch ist diese verhältnissmäßig noch weit weg von uns, betrachten wir die nahegelegene Ukrainische Hauptstadt. Wir haben uns mit Fjodor K. aus Kiew über die Wahrnehmung in unmittelbarer Nähe unterhalten und ihn nach seiner Sicht der Dinge gefragt.
Sperma-Terrorismus in Südkorea: sexualisierte Gewalt gegen Frauen
Südkorea, bekannt für den Telekommunikations- und Elektronik-Giganten Samsung, den Autohersteller Kia und eine überaus kreative Filmindustrie. Nun darf es seine […]
Das Geschäft mit Impfgegnern: Millionen mit nutzloser "Medizin" verdient
Global profitieren führende Impfgegner:innen finanziell von der Angst der Bevölkerung – in den USA gibt es mittlerweile konkrete Daten hierzu. […]