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„Die Welt ist groß und du bist klein“ – Diesen Satz macht sich nicht nur ein bekanntes Kinderlied zu eigen. Auch die Werke der iranischen Künstlerin Golsa Golchini machen uns auf ihre ganz eigene Art und Weise bewusst, dass wir eigentlich nur winzige Besucher auf einem mächtigen Planeten sind.
Seit 2004 lebt und arbeitet Golsa Golchini als bildende Künstlerin und Fotografin in Mailand. 2010 schließt sie die Accademia di Belle Arti, eine Kunstakademie in Mailand, ab. Ihr Fokus liegt seither auf der bildenden Kunst, ihre Arbeiten sind bunt und auffällig. Sie scheint oftmals Alltagssituationen darzustellen, zeigt Figuren etwa beim Schwimmen oder Schifahren. Doch wer einen näheren Blick wagt, wird bemerken: Die Stille ist trügerisch.
Grenzüberschreitungen von Golsa Golchini
Diese Grenzgänge, die die Künstlerin immer wieder in ihren Bildern thematisiert, sind mit zweierlei Maß zu messen. Einerseits finden sich ihre Protagonist*innen häufig in herausfordernden Situationen wieder, die die scheinbare Ruhe ihres Treibens zu stören versuchen. Andererseits ist „Grenzgang“ auch wörtlich zu verstehen: Golchini beschränkt sich nicht nur auf die für ihr Medium typische Leinwand als Arbeitsfläche. Sie gestaltet Rahmen neu und bemalt Alltagsgegenstände wie Bücher oder Spiegel.
„I generally feel a deep joy to see art out of frame; art that rules everything by not having any rules.“
Golsa Golchini richtet ihren Blick nicht nur auf ein Medium und dessen vermeintlichen Voraussetzungen, viel mehr wagt sie einen Schritt darüber hinaus und erforscht die Möglichkeiten, die sich zuvor in der Verborgenheit versteckt haben. Wie auch ihre Figuren, die Schihänge hinab rauschen oder durch Ozeane schwimmen, begibt sie sich auf ein Abenteuer – und sucht nach Alternativen, um der bildenden Kunst neue Facetten zu verleihen.
Auch aus einem technischen Blickwinkel betrachtet sind die Arbeiten der Künstlerin höchst interessant. Während die Hintergründe, meist natürliche Umfelder wie Schnee, Wasser oder der Himmel, durch einen flächigen Farbauftrag, einem beinah überhasteten Pinselstrich mit deckenden Ölfarben auffallen, entwirft sie die Menschen vorab oft digital und fügt sie erst anschließend durch eine spezielle Drucktechnik in die Landschaft ein.
Gute Kunst kann leistbar sein
Während sich viele andere zeitgenössische Künstler*innen in praktisch unerreichbare preisliche Hemisphären begeben, ist Golchinis Arbeit in greifbarer Nähe. Ihre Kunst widersetzt sich dem Gedanken, dass Originale, die einen hohen künstlerischen Standard aufweisen, nur einer zahlungskräftigen Elite vorbehalten sind.
Bei unserem Partner Return on Art, auf der ihre Werke größtenteils vertrieben werden, lassen sich signierte Stücke bereits für 250€ erwerben. Auch größere Leinwände überschreiten kaum die 2.000er Marke. Das mag zunächst schon viel klingen, doch sollte bedacht werden: Zeitgenössische Bilder von vergleichbarer Qualität starten zumeist erst beim doppelten Preis.
Golchini gehört also einer neuen Generation von Künstler*innen an. Ihre Arbeit soll möglichst vielen zugänglich gemacht werden, sie stellt ihre Bilder in sozialen Netzwerken zur Verfügung und verkauft sie online.
„I had always dreamed of an Art that doesn’t need experts or professionals. I have always wanted people to feel the works and to be happy from what they personally have perceived“
Durch sie wird deutlich: Die Zeit, in der der Markt von exklusiven Galerien und Auktionshäusern bestimmt wurde, neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.
Titelbild Credits: Golsa Golchini / Return on Art
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