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Jahrgang 1994, so ist der Marcin Glod wohl noch als Küken der Wiener Kunstszene zu bezeichnen. Immer schon kreativ und auch beruflich in diesen Kreisen tätig, begann aber erst in jüngster Zeit der Weg in der Kunst den richtigen Lauf zu nehmen. Wir haben uns mit dem Wiener mit polnischen Wurzeln über seine Motivation, Kreativblockaden und das Dasein als Künstler unterhalten.
Er war schon vieles, aber als Künstler lässt sich Marcin Glod erst seit kurzem bezeichnen. Die aktuelle Situation macht seinen Visionen noch einen Strich durch die Rechnung, aber die Pläne sind bereits gemacht. Dennoch lässt er die Zeit der Einschränkungen nicht ungenutzt vorbeiziehen. Unter anderem hatte er auch eine Kooperation mit Calle Libre und Warda – aktuell verlosen wir hier 5 Mal das Puzzle. Wer nicht warten möchte, kann es sich hier gleich kaufen.
Was gibt dir Kunst? Was holst du dir aus ihr?
Kunst gibt mir kreative Vielfalt und die Möglichkeit diverse Themen in Werken zu verarbeiten und eine Message zu hinterlassen, die jeder mit einem anderen Auge betrachtet und anders auffasst. Es sind keine Grenzen gesetzt.
Es gibt mir auch ein Gefühl von Freiheit! Es fühlt sich an, als würde man die Welt und Räumlichkeiten zum Leben erwecken.
Wann wusstest du: Jetzt werde ich Künstler?
Es gab kein konkretes Datum. Ich habe Kunst immer für mich gemacht seitdem ich ganz klein war. Es war aber nur mein Ding. Ich habe und hätte mich auch damals nie so bezeichnet. Kunst liegt ja im Auge des Betrachtest.
Also muss dir die Gesellschaft oder die Umgebung sagen, dass du „Künstler“ bist – meiner Meinung nach. Aber konkreter wurde das bei der ersten spontanen Ausstellung Ende 2019. Da hatte ich zwei Soloshows in Wien, die beide sehr gut angekommen sind und wo die Nachfrage enorm groß war.
Ab diesen Zeitpunkt habe ich es immer etwas mehr realisiert, dass das alles recht ist. Jetzt nach einem Jahr würde ich mich bewusst auch selber öffentlich als „Künstler“ bezeichnen. Obwohl dieses Wort sehr viel missbraucht wird.
Welche Momente haben dich auf dem Weg dorthin am meisten beeinflusst?
Auf jeden Fall Reisen und verschiedene Kulturen! In anderen Städten bekommt man ein anderes Lebensgefühl und nimmt die Sachen anders wahr. Man befasst sich auch stark mit anderen Themen und reflektiert mehr über das Leben. Und genau diese Themen kann man dann gut in Kunst verpacken.
Die Museen und Kunstviertel sind in manchen Großstädten echt beindruckend und riesig. Solche Momente in fetten Hallen mit renommierten modernen Künstlern habe ich immer sehr genossen und vor allem Motivation gesehen, um auch mal irgendwann an die Spitze zu kommen.
Und auch die Erfahrung aus dem Branding- und Werbebereich. Ich komme ja aus der Werbung und habe hier seit ich 15 Jahre alt bin für diverse internationale und nationale Kunden gearbeitet. Der Umgang mit diversen Kunden und dem Verkauf seiner eigenen „Werke“ hat mich auch sehr beeinflusst. Ich baue auch oft Typografie rein, und das ist auch eine Beeinflussung aus der Werbung.
Welche Künstler*innen haben dich inspiriert?
Auf jeden Fall der Werdegang und die Arbeiten von Andy Warhol. Ich finde die Verarbeitung diverser Themen und auch die Provokation in den Arbeiten von Banksy inspierend. Ansonsten auch die Arbeiten von Basqiuat, da die Kunst einfach ohne viel Überlegung aus ihm enstanden ist.
Das alles sind meine 3 Hauptinspirationen. Momentan befasse ich mich etwas mehr mit Skulpturen. Hier finde ich momentan Daniel Ashram oder Kaws vom Werdegang und Aufbau der Marke auch sehr interessant.
Wo holst du dir Inspiration?
Überall! Reisen, Bücher, Spazieren, Museen, Medien oder einfach in der U-Bahn oder unter der Dusche. Die Ideen kommen einfach so, da gibts keine spezifische Inspirationsquelle.
Wie findest du den Weg aus einer Kreativblockade?
Gute Frage! Also ich habe eine, wenn ich keine Deadline habe. Wenn ich jetzt nicht unbedingt was liefern muss, stresse ich mich auch nicht.
Aber wenn man Deadlines wie Ausstellungen oder Auftragsarbeiten bzw. Projekte hat, gibts da keine Blockade. Und meistens auch keinen Schlaf, wenn man knapp dran ist.
Ich habe selten eine Kreativblockaden. In den letzten Jahren habe ich gelernt, wie ich damit auch in der Design Branche umgehen soll, und ich glaube das ist jetzt bei der Kunst ganz praktisch. Meisten ist das der Druck, der die Blockade löst! Die Ideen kommen schnell und man muss es nur umsetzten
Welches Ziel verfolgst du mit deinem Schaffen?
Ich möchte mit der Kunst natürlich manche Themen aufgreifen und teilweise auch hinterfragen. Wie z.B. die Spielereien mit den Marken oder auch dem Geldbezug. Auch wenn vieles nicht so verstanden wird, wie das gemeint ist, sag ich damit trotzdem alles was ich möchte aus.
Ich möchte natürlich auch Räume zum Leben erwecken und der Zukunft was Schönes hinterlassen und die Kunst für sich leben lassen. Damit sie in vielen Jahren meine Jugend und das aktuelle Leben jetzt weiterspiegelt und etwas Geschichte schreibt. Immerhin hängen die Werke in diversen Räumlichkeiten auf der ganzen Welt verteilt.
Gibt es Kollaborationen mit anderen Künstler*innen? Würdest du gerne mit einem bestimmten Künstler*innen eine gemeinsame Arbeit machen?
Bis jetzt gab es in dieser Form keine wirklichen Kooperationen. Außer bei der letzten Ausstellung in der Solebox vor einem Jahr. Hier habe ich Fotografen eingebunden, von denen ich die Werke umgearbeitet habe. Das fand ich ganz spannend. Aber sonst ist es schwer, bei den schaffenden Künstlern einen Nenner zu finden.
Irgendwann kommt hier vielleicht mehr, spannend würde ich es natürlich finden, mit großen Künstlern, die sich mit anderen Themen befassen, zu kooperieren. Wie zum Beispiel Skulptur, Foto, etc., wo ich meinen Sill etwas einbringen könnte.
Namentlich kann ich da nicht wirklich jemanden nennen, auf die Schnelle. Ich konzentriere mich mehr auf Kooperationen mit (globalen) Marken. Die können einen größeren Mehrwert bringen und auch tolle Projekte, welche man umsetzen kann, mit sich ziehen! Vor allem ist es eine Herausforderung.
Was steht bei dir an? Was dürfen wir in Zukunft von dir erwarten?
Also die Zukunft noch groß. Aber ich möchte mich in erster Linie mehr den Fokus auf internationale Ausstellungen legen. Leider ist das momentan etwas schwer. Aber ich würde mich etwas mehr im asiatischen und amerikanischen Markt bewegen wollen.
Die Anfrage ist auch hier sehr groß, was mir die Zahlen der Aufrufe aus den Ländern sagen. Ich als Künstler und Marke möchte auf jeden Fall viel mehr international machen. Wien ist klein und schnell bespielt. Aber ein super Anfang. Vor allem jetzt in der Zeit, wo man nicht reisen kann, arbeite ich an meinen ersten Artbook.
Hier erzähle ich mehr zu meiner Persönlichkeit, meiner Jugend und Inspirationen aus der Kindheit. Sowie den ganzen Werdegang bis hier her. Auszüge aus der Karriere als Designer und auch meine Projekte in der Mode. Sowie mein ganzer Werdegang der Kunst. Auf das kann man schon sehr gespannt sein – wird ein sehr schönes Goldstück werden!
Danke lieber Marcin. Wir drücken dir natürlich die Daumen und feiern deine Werke.
Aktuell wurde die Galerie von Solexbox Wien gemeinsam mit Marcin Glod redesigned und startet mit einem neuartigen Konzept durch: solebox goes virtual. Dort könnt ihr von der Couch aus Kunstwerke betrachten und auch digital erstehen.
Das Puzzle gibt es übrigens in unserem WARDA-Shop
Websites: marcinglod.com, glod.art
Instagram: /marcinglod, /glod.art
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