Frauen denken mehr über Männer nach, als sich Männer überhaupt vorstellen können. Aber eine kleine Frage schwebt in den männlichen Köpfen doch immer wieder herum : „War der Orgasmus jetzt echt oder doch wieder nur vorgespielt ?“ Lasst euch eines sagen liebe Männer, unsere Schauspielkünste sind nicht von schlechten Eltern und ich traue mich zu behaupten, dass man euch an diesem Punkt ziemlich leicht hinters Licht führen kann.
Wie gut man einen Orgasmus wirklich vorspielen kann, hat Meg Ryan in „Harry und Sally“ schon oscarreif zum Ausdruck gebracht. Ob das aber im echten Leben wirklich immer so schlau ist, ist fraglich. Warum tun wir Frauen das denn überhaupt? Es hat schon einen leichten Ansatz von Masochismus, immerhin tun wir uns ja selbst keinen Gefallen, oder doch?
Ich habe diese Frage in den letzten Wochen den Frauen aus meinem familiären, freundschaftlichen und beruflichen Kreis gestellt und konnte die ein oder andere Begründung, für unsere kleinen „Notlügen“ beim Geschlechtsverkehr, herausfiltern.
Es gibt verschiedene Hintergründe, warum hier in die Trickkiste gegriffen wird, die einen sind tiefgründigerer Natur, die anderen eher zu unserem eigenen Vorteil.

1. Aus LIEBE und ANGST
Wenn man sich in einer Beziehung nicht traut dem Partner zu sagen, dass man nicht gekommen ist, ist das Einerseits traurig, aber hat Andererseits nicht immer etwas damit zu tun, dass man deswegen unglücklich ist oder der Mann etwas primär falsch macht. Man liebt sein Gegenüber nur so sehr, dass man seine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt.
Dem Partner soll ein gutes Gefühl vermittelt werden, wir lassen ihn quasi den „Helden“ im Bett spielen. Man möchte nicht offen darüber sprechen, weil es so einfacher scheint. Diese Kategorie ist nicht nur, aber vor allem auf junge Liebschaften zurück zu führen. Man kann mit der Materie noch nicht umgehen und glaubt, man könnte die Beziehung, vor allem in sexueller Hinsicht, aufrecht erhalten.
2. Die eigene LUST steigern
Für manche Frauen ist ein vaginaler Orgasmus schon fast ein Fremdwort. Sie erreichen ihn selten bis nie und haben sich schlichtweg einfach damit zufrieden gegeben, während dem Sex nicht zu kommen. Sie genießen das Vorspiel, kommen klitoral , oder eben garnicht.
In dieser Kategorie spielen wir nicht dem Mann etwas vor, sondern uns selbst, um quasi unsere eigene Lust zu steigern. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, ein vorgespielter Orgasmus kann auch für eine Frau etwas sehr leidenschaftliches und anheizendes sein, vor allem wenn wir dabei merken, dass unser Schauspiel dem Gegenüber gefällt.
3. Komm zum ENDE!
Männlein und Weiblein harmonieren leider nicht immer, wenn es um Sex geht. Wenn der besagte Akt, vor allem bei One-Night-Stands oder dem ersten Mal, abgrundtief schlecht ist, sind wir so selbstlos und spielen euch etwas vor. Ja, damit ihr Männer schneller zum Höhepunkt kommt. Hört sich zuerst mal ganz zuvorkommend an, aber unterm Strich wollen wir einfach nur, dass es schnell vorbei ist. Warum? Weil uns der Mann A egal ist und wir ihn B – sowieso nie wieder sehen werden.
„Hart aber herzlich“ heißt es in dieser Kategorie und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass wir in diesem Fall gerne auf einen Orgasmus verzichten.
4. Komm zum ENDE 2.0
Es gibt tatsächlich eine zweite Variante dieser Kategorie, nämlich jene, in der der Mann uns nicht egal ist, weil er beispielsweise unser Partner ist. Klischees zu Folge, verspüren Männer häufiger den Drang, regelmäßig Sex zu haben, als Frauen. Ausnahmen im Pendant gibt es natürlich, aber wenn eine Frau keine Lust auf Sex hat, wird ein vorgetäuschter Orgasmus herangezogen, um den Akt etwas zu verkürzen. Das macht dann im Endeffekt beide glücklich, für den Moment versteht sich. Beide bekommen was sie wollen, der Mann seinen Höhepunkt und die Frau ihre heilige Ruhe.
5. Die Nackte Wahrheit
Diese Frau täuscht ihren Orgasmus prinzipiell nicht mehr vor und lässt sich somit die Möglichkeit offen, ihre Bedürfnisse zu 100% zu befriedigen. Sie spricht mit ihrem Gegenüber offen und ehrlich und weiß ganz genau was sie will. Sie kommt damit klar, nicht immer „fertig“ zu werden und hält sich somit auch offen, auf eine andere Art und Weise zum Höhepunkt zu gelangen, anstatt dem Mann das Gefühl zu geben, er müsste nichts mehr tun.
Diese Kategorie lässt sich auf Vorerfahrungen zurückführen und ja, diese Frau war davor auch in einer der oben genannten Kategorien gefangen.

Der Orgasmus einer Frau bleibt ein Mysterium, die einen kommen so schnell wie ein Unwetter in Thailand und die anderen warten vergeblichst darauf, wie die Wüste auf Regen.
An dieser Stelle muss natürlich betont werden, dass guter Sex für eine Frau nicht zwingend mit einem Orgasmus verbunden wird. Es kann für uns trotzdem angenehm und genussvoll sein, auch ohne abschließender Krönung.
Das große Problem ist, dass ein Höhepunkt als SO wichtig empfunden wird, dass seine Existenz oft ein „Muss“ statt einem „Kann“ ist. Wo man sich eigentlich fallen lassen sollte, entsteht ein Druck auf beiden Seiten der Geschlechter . Das eigene körperliche Wohlbefinden und Selbstliebe spielen hier aber auch eine große Rolle.
Wenn man sich außerdem schon im Vorhinein einredet, dass man nicht kommen kann, wird es tatsächlich schwer, dem Ganzen näher zu kommen.
Sex wird viel zu wenig thematisiert und ist oftmals, oder immer noch, bei vielen ein Tabuthema. Jeder tut es, die meisten lieben es und trotzdem baut sich eine Mauer des Schweigens auf, wenn das Wort fällt. Wenn sich also der Sex selbst schon als No-Go Thema deklariert, wird es noch schwerer über den wichtigsten Akt, dem Höhepunkt der Geschichte, zu sprechen.
Man sollte offen über seine Vorlieben im Bett reden können, und das betrifft beide Parteien. Wenn das Gegenüber kein kompletter Vollidot ist, wird er/sie die Ehrlichkeit schätzen und ihr findet zusammen einen Weg, um gemeinsam den Höhepunkt zu erreichen.
Ich persönlich vertrete ja die Meinung, dass man die Männer und vor allem sich selbst nicht auf den Arm nehmen sollte. Immerhin ist ein Orgasmus ein unbeschreiblich tolles Gefühl, warum vorspielen, wenn ihr es wirklich haben könntet?
Also, was ihr euch heute könnt „besorgen“, verschiebt auch nicht auf morgen.
Titelbild Credits: Shutterstock
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