Yamaguchi. Eine japanische Stadt in der gleichnamigen Präfektur (Yamaguchi) hat ein Affenproblem. Alleine im Monat Juli sind 58 Menschen Opfer von Affenübergriffen geworden. Jetzt reagieren die Behörden auf dieses untypische Verhalten.
Vor allem Kinder und ältere Menschen werden Opfer
Die aggressiven Affen haben es vor allem auf Kinder und betagtere Einwohner:innen abgesehen. Alleine im Monat Juli 2022 sind in Yamaguchi 58 Menschen Opfer von den wild gewordenen Tieren geworden. Die Regierung musste reagieren und hat sogar eine Sondereinheit beauftragt, die Täter zu finden und zu betäuben.
Essen als Köder nicht funktioniert
Dies erwies sich jedoch als durchaus nicht so einfach, denn die Affen ließen sich nicht von den ausgelegten Ess-ködern einfangen. Die Fallen haben auch deshalb nicht funktioniert, da die Affen scheinbar – recht unüblich – kein Interesse am Essen hatten. Sie gingen lieber gezielt auf Menschen los.
Die Affen haben sogar die Angewohnheit entwickelt, sich von hinten anzuschleichen und die Menschen an den Beinen zu packen, schildert ein Beamter und gibt den Ratschlag, für den Fall einer Konfrontation. Wichtig ist dabei, den Affen nicht in die Augen zu sehen, sich selbst so groß wie möglich zu machen, dann jedoch auch so ruhig wie möglich, und ohne plötzliche Bewegungen wegzugehen.
© Shutterstock
Japanmakaken greifen an!
Bei den Affen handelt es sich um die sogenannten Japanmakaken. Opfer berichten darüber, dass die Affen extrem groß und dick gewesen sein sollen. Einer dieser mutmaßlichen Angreifer war 49 Zentimeter groß und soll um die sieben Kilogramm gewogen haben. Er wurde vor kurzem eingeschläfert. Warum die Makaken so aggressiv sind und vor allem so angriffslustig, ist noch unklar.
Die Wildtierexpertin der Kobe-Universität, Mieko Kiyono, erklärte gegenüber dem Nachrichtensender CNN, dass Angriffe wie jene in Yamaguchi zwar selten sind, solche Arten von Konflikten zwischen Menschen und Affen im Laufe der Jahre jedoch immer häufiger vorkommen.
Die Forschung zeigt, dass Bemühungen um den Naturschutz zu einem Wiederaufleben der Makakenpopulationen geführt hat, während die natürlichen Lebensräume dieser Affen jedoch zurückgegangen sind. Die Japanmakaken werden daher praktisch gezwungen, immer mehr in den menschlichen Lebensraum einzudringen. Je mehr Menschen jedoch mit den Affen interagieren, desto mehr verlieren die Affen ihre natürliche Angst. Angriffe wie diese werden daher wahrscheinlich noch häufiger auftreten.
Titelbild © Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Otto will Meer: Mediterranes Flair und kulinarischer Genuss am Wiener Donaukanal
"Otto will Meer" bringt mediterranes Flair und kulinarische Highlights ins historische Otto Wagner Schützenhaus am Wiener Donaukanal.
Wir haben Ausländer gefragt, wie sich Rassismus anfühlt.
Obwohl wir das 21. Jahrhundert schreiben, ist Rassismus leider immer noch ein aktuelles Thema. Genau deswegen haben wir in den folgenden Zeilen betroffenen Menschen Platz gegeben, um ihre Geschichte und ihre Erfahrungen mit dem Thema zu teilen.
Don’t Look Up – das perfekte Film-Geschenk von Netflix?
Als gäbe es nicht schon genug Weihnachtsfilme auf Netflix, hat der Streaming-Gigant am 24. Dezember 2021 – pünktlich zur Bescherung […]
Änderungen bei Verkehrsprojekten in Nordhessen für Pendler
Verkehrsprojekte in Nordhessen: Was ändert sich für Pendler? Effizienter Transport spielt eine Schlüsselrolle im Leben der Pendler in Nordhessen, wo täglich Tausende […]
Tschernobyl-Hunde: genetisch revolutionäre Veränderungen?
Was hat es mit den genetischen Veränderungen, die streunende Hunde rund um das zerstörte Kernkraftwerk Tschernobyl aufweisen auf sich?
Zölibat-Syndrom: Jungfräulichkeit als Lifestyle
Überall sind wir konfrontiert mit Sex. Obszöne Nacktheit. In Filmen. Im Internet. In der Werbung. Everywhere. Doch wer annimmt, die […]