Auch wenn das Reboot-Konzept der Film-, Fernseh- und vor allem Streaming-welt mittlerweile schon recht ermüdend ist, hat dieser Ansatz nun auch die deutsche Filmlandschaft erfasst. Doch ist der How to Sell Drugs Online (Fast) Ableger Buba, der diese Woche auf Netflix startet, durchaus eines der besseren Spin-Offs. Eine härtere, schwarze Komödie, die man sich ohne schlechtes Gewissen ansehen kann. Und die, auch wenn die Story nicht neu ist, mit außergewöhnlichen Schauspielern und so einigen Gags überzeugen kann.
Willkommen in der rebooteten Welt – Spin-Offs, Prequels, Sequels und Co
Remakes, Sequels, Prequels und Spin-Offs sind seit einigen Jahren wohl das Erfolgsrezept der Film- und Serienindustrie. Kaum eine Periode an Neuerscheinungen vergeht, ohne dass nicht irgendwo ein abgelutscht-aufgewärmtes Reboot auf uns wartet. Spiderman, Batman, The Avengers, Aquaman, Superman … und dann wieder der parallele Handlungsstrang einer weiteren Avengers-Figur.
Apropos aufgewärmt: Spiderman, Batman, Top Gun, dann wieder die Boxerfilme Creed. Anstatt von Grund auf etwas Neues zu schaffen und wirklich originell zu sein, wärmt man schon Bekanntes und einst Erfolgreiches einfach wieder auf. Oder erzählt eine eigentlich schon beendete Geschichte einfach irgendwie weiter. Zugegeben, dieser Ansatz muss nicht zwangsmäßig schlecht sein. Was die Filmtechnik betrifft, ist Tom Cruise mit seinem Sequel Top Gun: Maverick ein überzeugender Actionfilm gelungen. An der Endlosigkeit des Marvel Universums und des Star Wars-Wahnsinns von Disney kann man sich aber durchaus einmal sattsehen.
Buba – Im Kleinen wie im Großen
Wie dem auch sei. Was im Großen funktioniert, das funktioniert auch im Kleinen. Und so hat der Spin-Off-Wahnsinn nun auch den deutschen Film erfasst. Was also bei dem Breaking Bad-Ableger Better Call Saul hervorragend funktioniert (und auch bei vielen anderen), versucht man inzwischen auch mit der deutschsprachigen Coming-of-Age-Comedyserie How to Sell Drugs Online (Fast). Und so stellt Netflix diese Woche seinen neuen deutschen Film Buba vor.
Dieser erzählt die Hintergrundgeschichte des Kleinkriminellen Jakob „Buba“ Otto, der auch in der ersten Staffel der Erfolgsserie How to Sell Drugs Online (Fast) zu sehen ist. Was wie bei dem schon erwähnten Breaking Bad-Ableger Better Call Saul und Co funktioniert, soll nun auch hier den Erfolg in die Länge ziehen. Ein durchaus gewagtes Unterfangen. Oder eben auch nicht, weil Erfolg auf diese Weise scheinbar vorprogrammierbar erscheint.
In Buba glänzt auch Michael Ostrowski in einer Nebenrolle | Bild © Bernd Spauke/ Netflix
Skurril, absurd, ein wenig zu simpel – aber dennoch irgendwie auch genial im Kleinen
Worum geht es aber nun bei Buba? Der von seiner Kindheit – Leben bei einer alten Haterin – geschädigte Junge Jakob Otto glaubt, dass es ihm schlecht gehen muss, damit es anderen (im Speziellen seinem Bruder) gut gehen kann. Daher führt er auch ein „Negativkonto – ein Sparbuch für Scheiße“, um nachzuverfolgen, dass in seinem Leben auch alles schön negativ bleibt. Aus dieser verqueren Grundlogik heraus entwickelt sich ein Leben, aber vor allem eine Geschichte, die weh tut. Aber nicht zwangsläufig auf eine schlechte Art.
Denn auch wenn das karmische Grundkonzept des Films ein wenig simpel erscheint und die Story im Allgemeinen extrem platt ist, so macht der Film Buba dennoch sehr vieles richtig. Und was er am besten macht, ist, sich von zwei großartigen Schauspielern tragen zu lassen, die fulminant über so einige Schwächen der Story hinwegspielen.
Zwei großartige Schauspieler halten das ewige Rad am Laufen
Allem voran Bjarne Mädel beweist schauspielerischen Wandlungsreichtum. Ja genau, der weirde Ernie aus Stromberg ist plötzlich ein Ganove. Kein richtig harter, sondern einer mit Herz. Zusammen mit Georg Friedrich – der hier wieder einmal grandios sich selbst spielt bzw. gekonnt das abliefert, was von ihm erwartet wird. In ihrem kongenialen Spiel treiben sie so manche Szene in den Irrsinn und retten auch die leider recht vorhersehbare Story.
Buba erfindet das Rad nicht neu. Aber wer macht das schon? Dennoch gibt es in Arne Feldhusens Film so einiges an Highlights, die einen zum Lachen bringen. Wie zum Beispiel die Szene, in der die beiden Gauner an das teure Sperma eines Zuchtpferdes kommen. Auch der Dialog über das Albanische-Mafia-Franchise ist skurril und extrem lustig.
Genial wie die Feldhusen-Serien Stromberg oder Der Tatortreiniger ist Buba zwar nicht, aber dennoch eine durchaus gelungene schwarze Komödie über zwei ungleiche Brüder-Ganoven, organisierte Verbrecherfamilien und ein wenig auch über die Liebe. Umrahmt wird das Ganze von einer harten Guy Richie-Ästhetik und einem soliden schwarzen Humor. Bei der Vielzahl an gelungenen Gangs kann man gut über die platte Story hinwegsehen.
Titelbild © Bernd Spauke/ Netflix
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