Auf Instagram tummeln sich längst mehr nicht nur Influencer:innen, Selbstdarsteller:innen, Gourmets und Fitnessfans. Die Plattform, auf der bereits 2016 täglich mehr als 95 Millionen Posts geteilt wurden, gehört inzwischen zu einem der einflussreichsten Social-Media-Kanälen und Medien überhaupt.
Gerade Fotograf:innen lassen sich also eine riesige Marketing-Chance entgehen, wenn sie Instagram nicht nutzen. Stehst auch du vielleicht gerade noch eher am Anfang deiner Karriere als Fotograf:in, hast du die Möglichkeit Instagram von Beginn an als wichtiges Instrument zu nutzen, um deine Fähigkeiten der Welt zu präsentieren. Wir zeigen dir, wie du einen Insta-Account als Fotograf*in so aufbaust, dass du mit ihm erfolgreich für dich werben kannst und dich keinesfalls hinter anderen tollen Fotografie-Accounts verstecken musst.
Instagram als Ergänzung zur eigenen Website
Zunächst einmal sollten wir festhalten: Dein zukünftiger Instagram-Fotografie-Account soll keinesfalls deine Website ersetzen. Die Website ist immer noch das vermutlich wichtigste Marketing-Mittel, das Fotograf*innen heute besitzen können. Die Website stellt eine Art ausführliche Visitenkarte im Netz dar, die dazu dient, sich ein Bild über dich und deine Arbeit machen zu können. Hier kannst du neben etlichen Arbeitsproben (tollen Fotografien) auch längere Texte über dich und zu deinen Angeboten schreiben und Kontaktmöglichkeiten präsentieren.
Doch über Instagram kommen heute eben genauso etliche Aufträge herein. Denn Instagram ist nun einmal eine dezidierte Foto-Plattform. Bereits 2018 nutzten mehr als 1000 Millionen Nutzer*innen die Plattform monatlich. Und die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr. Es wäre also fast schon fahrlässig, wenn du dir die Chance entgehen lässt, auf Instagram ebenfalls deine Arbeit zu zeigen und Kund:innen zu gewinnen.
Wichtig: Verlinke auf Instagram oben in deinem Profil deine Website und andererseits wieder auf deiner Website auch dein Insta-Profil. So bekommst du die maximale Aufmerksamkeit und Follower:innenanzahl.
Instagram-Account als Fotograf*in: User lieben Einheitlichkeit
Anders als vielleicht auf deiner Website, checken User dein Profil auf Insta oftmals nur innerhalb von wenigen Sekunden und Blicken aus. Finden sie dein Profil nicht sofort irgendwie interessant, kannst du damit rechnen, dass sie dich abhaken und zu anderen Profilen wechseln. Denn das Angebot ist nun einmal riesig.
Umso wichtiger ist es, dass du ein Konzept hast. Dieses Konzept sollte sich optisch durch Einheitlichkeit auszeichnen. Dann nämlich fühlt sich das Auge sofort wohl – die Betrachter*innen können sofort einordnen und einschätzen, ob das Gesehene auch dem entspricht, was ihnen gefällt.
Einheitlichkeit kannst du auf deinen Fotos durch die unterschiedlichsten gemeinsamen Merkmale der Fotos erreichen. Aber das weißt du als Fotograf*in vermutlich selbst. Seien es Farben, Muster, Strukturen oder bestimmte Details in den Bildern – diese und viele andere Dinge sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Selbst, wenn du auf deiner Website ein viel breiteres Spektrum an Bildern, Motiven und Ideen präsentierst, solltest du dich auf Insta doch ein wenig an ein solches Konzept halten. Denn dadurch stichst du hervor und bleibst User:innen länger im Kopf.
Übrigens ist es sinnvoll nicht nur von Bild zu Bild zu denken. Da die Bilder wie kleine Kacheln auf deinem Profil nebeneinander erscheinen, kannst du Motive oder Themen beispielsweise mehrere Bilder lang aufgreifen, um kleine Serien zu erstellen. Diese können dann beispielsweise noch einmal mehr zusammengehören als die restlichen Bilder auf deinem Profil.
Instagram-Account als Fotograf*in: eine Nische finden
Die meisten Fotograf:innen fühlen sich einer bestimmten Nische zugehörig. Gehen wir dennoch einfach einmal davon aus, dass du eigentlich fast alles gerne fotografierst. Tiere, Landschaften, Menschen, Portraits, Stillleben, Hochzeiten – einfach alles. Dann solltest du dir zumindest für Insta eine bestimmte Nische aussuchen, die dir besonders liegt oder bei der du das Gefühl hast, dass dir hier die besten Fotos gelingen.
Innerhalb dieser Nische wiederum kannst du dir Motive, Muster oder eben die bereits erwähnten Farben suchen und dich so auf ein wirkliches kleines Gebiet beschränken, in dem du zur Expertin oder zum Experten wirst.
Fotografierst du beispielsweise am liebsten draußen oder liebst es zumindest, für deine Fotografie unterwegs zu sein, müssen zunächst die Grundlagen stimmen. Du musst im Detail darüber informiert sein, welches Equipment du brauchst, wie du unterwegs für jede Wetterlage die besten Fotos machen kannst und wie du wohin kommst. Erst, wenn du dir um das Equipment, die Technik und das Drumherum keine großen Gedanken mehr machen musst, kannst du dich voll und ganz auf die Motive konzentrieren.
Du wirst hier sicher eine Routine entwickeln. Vielleicht fängst du an, ausschließlich Bäume aus verschiedenen Winkeln, in verschiedenen Detailgraden (ganzer Baum, Stamm, Geäst, Rinde, Blätter) zu fotografieren. Mit der Zeit werden dir immer mehr spannende Motive auffallen und es entstehen fast überall tolle Fotos. So geht es mit der Zeit den meisten, die sich anfangs schwer damit tun, sich auf eine Nische zu „beschränken“. Doch glaube uns: Was dein Insta-Profil betrifft, wird es sich lohnen!
Passende Hashtags wählen
Um von anderen Instagram-Nutzer*innen, Fotografie-Kolleg*innen und potenziellen Kund*innen besser und schneller gefunden zu werden, solltest du jedes deiner Fotos natürlich auch mit passenden Hashtags ausstatten. Bestenfalls kombinierst du deutsche und englische Hashtags. So wirst du national besser gefunden – hier werden vermutlich die meisten Aufträge hereinkommen. Sorgst du aber zudem für internationale Aufmerksamkeit, kannst du mehr Follower:innen garantieren und dir so ein bekannteres Profil aufbauen.
Beispiele für einige Hashtags passend zu diversen Fotografie-Bereichen gefällig?
Landschaftsfotografie
- #landschaft, #landschaftsfotografie, #natur, #naturfoto, #landscape, #landscapephotography, #landscapecaptures, #liveoutdoors, #landscapelovers
Reisefotografie
- #reise, #reisefotografie, #reiselust, #erinnerungen, #bestplacestogo, #travelphotographer, #travelmemories
Street-Fotografie
- #straße, #straßenfotografie, #großstadt, #streetphotography, #streetphoto, #photostreet, #streetview
Porträts
- #portraitfotos, #menschen, #portraitphotography, #portraits, #portraitperfection, #portraitoftheday
Architektur
- #architektur, #architekturfotografie, #design, #gebäude, #häuser, #architecturelovers #architecturephotography, #archidaily, #architexture, #minimalarchitecture
Instagram-Account als Fotograf*in: Storys posten
Spätestens seit es TikTok gibt, steht fest, dass vertikal aufgenommene Videos zumindest aus den sozialen Medien nicht mehr wegzudenken sind. So sehr auch du als Fotograf:in vielleicht gerne gegen vertikale Videos wetterst und klassisch horizontale Bilder bevorzugst, wirst du dich mit diesem Fakt anfreunden müssen. Mehr noch: Auch du solltest dir die vertikalen Videos zunutze machen und ab und an auf Instagram eine Story posten. Aber warum?
Ganz einfach: Weil sich mit Storys eine persönlicher Verbindung zu den Follower:innen herstellen lässt und weil diese eine solche Verbindung heutzutage nun einmal zu schätzen wissen. Für manche bist du mit deinen Fotos vielleicht ein Vorbild, eine echte Inspirationsquelle. Anders als früher solltest du dafür aber kein unnahbarer „Star“ sein.
Mit regelmäßigen kurzen Storys, also Videos, die nach 24 Stunden von alleine wieder gelöscht sind, bzw. verschwinden, zeigst du dich deinen Follower als Mensch. Du zeigst, dass du eine*r von ihnen bist und machst dich damit sympathisch. Du kannst in deinen Storys dann beispielsweise Einblicke in deine Arbeit geben. Zeigen, wie und wo du Fotos machst, wie deine Arbeit am Schreibtisch beim eventuelle Bearbeiten der Bilder aussieht oder auch, wie ein Treffen mit Kund*innen abläuft. Experimentiere mit der Storyfunktion und probier aus, was dir Spaß macht und wie du dich beim „Dich-selbst-Filmen“ am wohlsten fühlst.
Warum sich ein Business-Profil lohnt
Verdienst du mit der Fotografie dein Geld oder möchtest du genau dieses Ziel erreichen, dürfte sich ein spezielles Instagram-Business-Profil für dich lohnen. Denn mit diesem erhältst du übersichtlich Einblick in diverse Statistiken rund um dein Profil und deine Aktivität.
Diese Statistiken helfen dir zum Beispiel dabei, deine Zielgruppe genauer zu bestimmen. Ausgehend von diesen Informationen kannst du zum Beispiel Änderungen am Style mancher Fotos vornehmen oder zusätzliche, neue Ideen umsetzen und in deine Posts integrieren. Zudem ermöglicht dir ein Business-Profil, bestimmte Posts zu bewerben. Dadurch kannst du auch Menschen erreichen, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht durch eine manuelle Suche auf dein Profil aufmerksam geworden sind.
Anderen Accounts folgen und Follower gewinnen
Instagram wäre kein soziales Netzwerk, wenn eben dieser soziale Vernetzungsgedanke nicht großgeschrieben würde. Die Beliebtheit der Plattform erklärt sich auch dadurch, dass User miteinander in engem Kontakt stehen. Nicht nur durch Storys, sondern eben zusätzlich durch Likes und durch Kommentare.
Möchtest du möglichst viele Follower gewinnen, musst auch du konstant sozial aktiv sein. Es reicht nicht einfach nur aus, schöne Fotos zu posten und darauf zu warten, dass man dein Talent erkennt. Vielmehr solltest du beispielsweise andere, vielleicht bereite erfolgreichere Fotografie-Profile besuchen und bestimmte Fotos liken und kommentieren. Gibst du dir gerade bei den Kommentaren Mühe und erwähnst du vielleicht zudem, dass du ähnliche Fotos machst oder eure Geschmäcker sich ähneln, werden allein dadurch Menschen immer mal auf dein Profil schauen.
Auch die Fotograf*innen selbst folgen dir vielleicht, wenn sie deine Fotos mögen. Über diese Follows kannst du wiederum mitunter große Teile der „Fangemeinde“ anderer Fotografierender genauso für dich gewinnen und somit nach und nach dein Netzwerk erweitern. Versuche also möglichst nie, andere Profile als Konkurrenz zu sehen. Auf Instagram hilft man sich gegenseitig am meisten, in dem man sich wertschätzt und ehrlich, aber nett die eigene Meinung kommuniziert.
Ansonsten gilt: Fleißig posten und nicht aufgeben, wenn es anfangs vielleicht nicht ganz so gut läuft. Meistens starten Profile erst richtig durch, wenn die ersten fünfzig, hundert oder vielleicht sogar zweihundert Fotos geteilt wurden. Doch das wird schneller gehen, als du momentan vielleicht noch denkst!
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