Beauty Trends gibt es wie Sand am Meer – darüber zu sprechen lohnt sich meist selten. Doch seit einiger Zeit sind Instagram, TikTok und Co. voll mit Fotos und Videos der sogenannten „Foxy Eyes“. Und darüber sollte dringend gesprochen werden.
„Foxy Eyes“ ist eine Bezeichnung für mandelförmig geschminkte Augen, die mithilfe von Lidschatten, Eyeliner und falschen Wimpern in die gewünschte Form gebracht werden. Unter dem Hashtag #foxyeyes kursieren außerdem mehrere tausend Beiträge im Netz, auf denen sich InfluencerInnen ihre Augen mit den Händen schräg nach oben ziehen, um sie möglichst länglich wirken zu lassen.
Das erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas befremdlich, aber nicht wirklich diskussionswürdig. Oder?
Warum sind Foxy Eyes doch problematisch?
Falsch gedacht. Hierbei wird nämlich eine rassistische Pose kopiert, durch die das Aussehen von Menschen mit ostasiatischen Wurzeln jahrelang verspottet und degradiert wurde.
Nun aber, da größtenteils weiße Models und InfluencerInnen diese Attribute unter dem Decknamen „Foxy Eyes“ zum neuesten Trend erklärt haben, ist auf einmal doch alles in Ordnung damit. Klingt doch wie ein schlechter Scherz!
Womit haben wir es hier zutun?
Eine Entwicklung wie diese nennt sich Cultural Appropriation, zu Deutsch kulturelle Aneignung.
Hierbei handelt es sich um ein Phänomen, bei dem bestimmte Merkmale einer marginalisierten Kultur übernommen und zugunsten einer privilegierteren Schicht ausgenutzt werden. Stichwort: Indigener Kopfschmuck am Coachella Festival oder – ein aktuelles Beispiel – die (weiße) Sängerin Adele mit afrikanischen Bantu Knots und Jamaika-Bikini.
Nicht zuletzt durch Social Media ist eine kritische Auseinandersetzung mit Cultural Appropriation heute wichtiger denn je. „Foxy Eyes“ sind Teil einer wichtigen Debatte, deren Ausgang nicht immer das Urteil „rassistisch“ sein muss.
Häufig wird auf sozialen Medien bewusst oder auch unbewusst in Fettnäpfchen getreten und dies gilt es zu vermeiden. Übertriebene Political Correctness? Die Art und Weise, wie dieser Trend vorgeführt und ausgeübt wird, zeugt jedenfalls von Taktlosigkeit und fehlender Sensibilität. Auch auf TikTok kursieren immer wieder Trends, die ein falsches Bild vermitteln – wir erinnern an die Holocaust-Challenge.
Im Falle Foxy Eyes erklären auch Betroffene selbst, warum es als rassistisch zu werten ist:
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Die 5 besten Hidden Bars in Wien
Die besten Hidden Bars in Wien. Angekommen in Wien verraten wir dir jene versteckten Orte, an denen du außergewöhnlichste Cocktails bekommst.
Die Opfer der Beautyindustrie: Erblindung durch Hyaluronsäure?
Volle Lippen, gerade Nase und markante Wangenknochen – ganz ohne Operation? Hyaluron lautet das Zauberwort, wofür sich Menschen gar nicht […]
WG gesucht: 11 Tipps für eine erfolgreiche Wohnungssuche
WG gesucht! Ihr habt euch für ein Studium oder einen Job in einer anderen Stadt entschieden. Der nächste Schritt ist […]
Der falsche Kampf gegen Armut: "Assi TV", Scham und Ausgrenzung
Armut – etwas, das niemand gerne öffentlich eingesteht. Auch nicht, wenn die Betroffenen selbst gar keine oder nur wenig Schuld […]
Wie viele Freunde braucht der Mensch: Das Gehirn hat Grenzen
“Friends will be friends, They’re running naked in the sand.”, heißt es in einem Kult-song über Freundschaft. Gesungen von der […]
Worauf Männer beim Flirten wirklich achten sollten
Du fragst dich, warum du heute Abend wieder leer ausgehst und pornhub die meistgeklickte Seite in deinem Browserverlauf ist? Du willst endlich auch mal der coole Typ sein, der schon vor der Sperrstunde mit der Hübschen an der Bar heimgeht? Du landest permanent in der Friendzone und bekommst einfach keine Frauen ab? Na, dann hab ich ein paar Tipps für dich!