Auf Instagram und TikTok kursieren unzählige Videos von Pärchen, die die reale Situation zuhause festhalten und die negativen Eigenschaften der Männer im Haushalt veranschaulichen. Noch schlimmer wird die Situation, wenn Vorwürfe des Partners aufkommen und man selbst keine Mühe und Zeit mehr aufbringen möchte, wiederholte Aufforderungen nochmals ausführlich zu erklären. Vielmehr erledigt man selber die Angelegenheiten, zufrieden ist man dabei allerdings nicht.
Erschöpft und ausgelaugt am Weg von der Arbeit nach Hause – Gedanken schweifen von einer warmen Badewanne mit Wein, Musik und Kerzen bis hin zu einer verwüsteten Wohnung und Erledigungen rund um Haus, Kind und Hund – oh, und Partner.
Dort angekommen steigt einem bereits vor der Wohnung ein Duft frischer Pasta al Limone und saftigem Lachs in die Nase. Vorfreude kommt auf. Doch was verdrängt plötzlich den Geruch von hausgemachter Pasta? Ein Blick nach unten vor der Haustür verrät es – ein Haufen Müll, direkt vor der Haustür abgestellt. Es war aber auch zu schön, um wahr zu sein. Dicke Luft macht sich breit und schon beginnt die Konfrontation mit dem Partner.
Und da sitzt er – von oben bis unten angekleckert, dennoch sichtlich glücklich und zufrieden. “Komm setz dich doch, Schatz – ich hab Essen für uns gemacht.” Ein Blick nach rechts und links und der Gusto nach gutem Essen vergeht. Die “Sauerei” reicht von der Küche bis in die Abstellkammer. Dreckige Socken am Tisch, gefolgt von leeren Wasserflaschen auf der Kommode, einer schmutzigen Küche vom Kochen und… da war ja auch noch der Müll vor der Tür.
Fragen kommen auf: Warum kann man nicht direkt den Müll in die große Tonne werfen? Der Wäschekorb wäre eigentlich nur 3 Meter entfernt, also weshalb liegt überall schmutzige Wäsche rum? Und wieso kann man nicht jeden Schritt vollenden, sodass niemand anderer mehr den letzten Schritt tun muss?
Fragen über Fragen
Viele von euch würden jetzt mit Sicherheit gerne hören, dass es genetisch bedingt ist. Leider können wir dies nicht bestätigen, jedoch wissen wir, dass immer zwei Menschen zu einem Konflikt gehören und dieses Thema schleunigst eine Kehrtwende braucht. Aber eins schon einmal vorweg – es ist auf alle Fälle änderbar.
Nach einem harmonischen Zusammenleben sehnen sich beide Seiten, sowohl Mann als auch Frau. Zum Teufel also mit diesem ständigen Gerede über den nicht erledigten Haushalt. Eins braucht es dennoch – Klarheit! Klarheit darüber, dass Männer Ordnung anders definieren als es Frauen tun und unterschiedliche Maßstäbe an Ordnung und Sauberkeit herrschen.
Demnach lässt sich auch einfacher erklären, wieso der letzte vollendende Schritt von Männerhand nicht so gerne ausgeführt wird. Aus den Augen aus dem Sinn – so wird der Müll vor der Tür, die Socke unter dem Tisch und die leere Wasserflasche hinter der Vase zum kleinsten Problem für den Mann und zum größten für die Frau.
Zweitens – Klarheit darüber, dass das männliche Geschlecht klare Anweisungen bevorzugt, anstatt indirekten Aufforderungen, ansonsten stellt diese nur eine Option dar. “Ihr fühlt Euch, als hättet ihr uns eine Aufgabe übergeben, wir fühlen uns als wolltet ihr diese Aufgabe übernehmen.” Warten bringt in diesem Fall nichts. Also liebe Frauen, gebt den Männern eine Chance und vollendet die Mission der Aufklärung über Müll, leere Wasserflaschen und benutzte Socken auf dem Boden, mit deutlichen Ansagen und ohne gedankliche Wünsche.
Gemeinsam lebt es sich nicht immer leichter
Umso schöner aber, wenn die klassische Rollenverteilung beiseitegeschoben und eine gerechte 50/50 Aufgabenverteilung zuhause eingenommen wird.
“Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann”, das wusste bereits Sängerin Johanna von Koczian im Jahr 1977. Wer hätte es gedacht, dass solche Gedanken damals, wie heute ein Thema waren. Es war üblich, dass die Frau für die Ordnung in den eigenen vier Wänden sorgt und der Mann das Geld nach Hause bringt. Diese Aufteilung an zu streiten, geschweige denn nach außen zu tragen stellte ein Hindernis dar.
Heute sieht es anders aus – es fühlt sich aber oftmals wie früher an! Womöglich weil noch immer 83 Prozent der Frauen und nur 28 Prozent aller Männer täglich kochen oder Hausarbeit verrichten. Männer widmen sich eher sportlichen Aktivitäten und gehen nach einmal Wäschewaschen für ein Jahr in den Lazy-Modus. Das trifft natürlich nicht auf alle Männer zu.
© statista
Das flinke Phänomen Frau
Schnell, schneller, Frau! Faul, fauler, Mann? Gut, so ist es wohl auch wieder nicht, aber es hat halt oft den Anschein, dass es so wäre. Natürlich haben wir Frauen Routine in Sachen Haushalt und Kinderbetreuung, wurde es uns auch in die Wiege gelegt – ein Gesellschaftsbild, das nur langsam eine Auflösung erfährt. Gerade deshalb würden wir zur Abwechslung mal die Hilfe vom Partner benötigen, schließlich wünschen wir uns auch der alltäglichen Hausarbeit öfter mal zu entkommen und zwar ohne den Mann auffordern zu müssen.
Zusätzlich zur Putzerei sind die meisten Frauen berufstätig und leisten viel mehr Gedankenarbeit als Männer. “Mental Load” wird diese kümmernde Gedankenarbeit genannt. „Mental Load bezeichnet die Last der alltäglichen, unsichtbaren Verantwortung für das Organisieren von Haushalt und Familie im Privaten, das Koordinieren und Vermitteln in Teams im beruflichen Kontext sowie die Beziehungspflege und das Auffangen der Bedürfnisse und Befindlichkeiten aller Beteiligten in beiden Bereichen. – so die Definition von Mental Load”. Es wäre also nicht verwerflich, wenn Frauen selbstverständliche Arbeiten im Haus/Wohnung von den Männern erwarten.
© Eugen WARDA / Storyhighlights
Im Fall der Fälle
Wenn es darauf ankommt, dann machen Männer auch die Hausarbeit, nur genau dann ist es meist schon zu spät. Genau dann, wenn die Bombe in der Küche seit zwei Tagen nach Hilfe schreit und Frau zur Entlastung ruft.
Loslassen lernen will gelernt sein. Zwar ringen Frauen des Öfteren nach Luft und Me-Time, dennoch wollen sie kaum Verantwortung und Arbeit abgeben. Gründe dafür können, zu langsame oder falsch ausgeführte Tätigkeiten des Partners sein. Lieber wird alles aufs Neue umgekrempelt und sich stundenlang darüber aufgeregt wie unselbstständig Männer sein können, anstatt Taten der Männer folgen zu lassen.
Doch früh übt sich, wer ein Meister werden will – demnach lasst den Kochlöffel liegen und übergebt das Werkzeug an die Männerschaft. Männer reden gerne über ihre Pläne, Frauen wollen Taten sehen – dann lasset die Verwandlung geschehen!
Evergreen Kommunikation
Wieso, weshalb, warum – wer nicht fragt bleibt, dumm?! Kommunikation ist hierbei wieder einmal der springende Punkt, denn was für Frauen als offensichtlich gilt, ist noch lange nicht für die Männerwelt greifbar.
Schiebt das Unverständnis beiseite, kommuniziert, was das Zeug hält und springt über den eigenen Schatten, denn nichts ist mühsamer und unnötiger als Missverständnisse. Und merke: Was Frauen als unordentlich bezeichnen, wird von Männern als in Ordnung kategorisiert. Klare und verständliche Aussagen sind der Schlüssel zum Erfolg, oder in diesem Fall, zum glücklichen Miteinander.
Titelbild © Shutterstock
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