Wardalicious – so heißt die Reihe, die uns immer wieder zu einer neuen Location führt. Wir testen für euch im Duo oder Trio Restaurants, Bars und Clubs auf Herz und Nieren. Wir finden heraus, was die Spots taugen und geben euch einen Einblick in die Besonderheiten.
Mit einem Rating, das wir anhand des Preis-Leistungs-Verhältnisses festmachen, wisst ihr sofort, was gut ist und was nicht. Am Freitag waren wir im neu eröffnetem Restaurant C.O.P. Mal sehen, was hinter diesem Namen und der Speisekarte steckt.
Die Nenis haben es mal wieder getan. Fernab von Hummus und Falafel wird hier ein völlig neues Restauranterlebnis kreiert. In dem die Produzent*innen die Hauptprotagonist*innen der Geschichte sein sollen. C.O.P. steht für Collection of Produce, das Konzept stellt Qualität und Frische an oberste Stelle. Multigastronomin Haya Molcho und Küchenchef Elihay Berliner verzichten auf komplexe Gerichte und zeremoniellen Service, es wird instinktiv gekocht. Dieser Ansatz alleine macht schon einmal neugierig auf die Gerichte.
© Nuriel Molcho
C.O.P. – Food and Drinks
Wir wurden von unserer, für den heutigen Abend zuständigen, Servicekraft sehr herzlich begrüßt. Diese stellte uns zuerst das Konzept von COP vor. Generell herrscht hier ein sogenanntes sharing concept, sprich: Alle Gerichte werden in der Mitte des Tisches platziert und untereinander geteilt. Dies ist typisch für die israelische Küche, wird uns versichert.
Auf der Karte ist ein aktueller Datumsstempel zu erkennen, da die Speisekarte jeden Tag neu gedruckt wird. Diese beruht auf einem Punktesystem, welches nahelegt, pro Person ungefähr 5 Punkte auszuwählen. Kleinere Speisen, wie zum Beispiel anatolischer Käse oder marinierte Oliven werden mit einem Punkt bewertet, etwas größere Teller mit beispielsweise Vongole oder Hühnerleber-Paté mit 2 Punkten. Große Speisen wie ein ganzer Wolfsbarsch oder das Denver Steak belegen 3 Punkte. Nach kurzem Überlegen hatten wir unsere Auswahl getroffen.
© Pia Rotter
In der Weinkarte findet sich ein guter Ausgleich zwischen konventionellen und naturbelassenen Weinen. Die Kellerkarte ist recht überschaubar, vielleicht auch weil das Lokal erst unlängst geöffnet hat. Das verwendete Service ist schlicht gehalten, die ovalen Teller sind angelehnt an den Bistrostyle, der sich unter anderem auch in Lokalen wie der Bar Normal in Berlin wiederfindet.
„Ostsee Hering und alles, was wir dazu mögen“
Das erste Gericht, welches serviert wurde, war der „Ostsee Hering und alles, was wir dazu mögen“. Der Hering war angenehm säuerlich und zart, die eingelegten roten Zwiebel und Jalapeños rundeten das Gericht mit einer leichten Schärfe perfekt ab. Der anatolische Käse war an Cremigkeit kaum zu übertreffen. Jener hat mit dem frisch gebackenem Focaccia, welches mit Oregano Blüten verfeinert wurde, ausgezeichnet zusammen gepasst.
Der Wolfsbarsch im Ganzen war eine Sensation. Um das kulinarische Volksfest perfekt zu vollenden, entschieden wir uns kurzerhand dazu, alle 3 Dessert-Variationen auf der Speisekarte zu testen. Eine fiel dabei ganz besonders auf: die Butterscotch Crème. Auf der Speisekarte ist ein Verweis dazu, dass jene den Feueralarm auslösen könnte, was zum Glück aber nicht passierte. Serviert wurde die feine Süßigkeit in einem Tonschälchen, welches genau die Größe des Gusseisens hatte, mit dem es kurzerhand flambiert wurde. Eine kleine, abschließende Show, die Augen strahlen ließ.
© Pia Rotter
Rating
Jeder einzelne Gang war ein Traum. Durch das ausgeklügelte Punktesystem bleibt es den Gästen frei, sich nur bei einem After-Work Drink eine kleine Gaumenfreude zu bereiten oder sich doch durch das halbe Menü durchzukosten. Es entsteht auf jeden Fall ein Gefühl der Gemeinschaft und im wahrsten Sinne des Wortes ein „miteinander essen“.
Da es leider kein großes 3-Punkte-Gericht ohne Fisch oder Fleisch auf die Karte geschafft hat, gibt es hier einen kleinen Abzug. Alles in allem würden wir für Essen und Getränke demnach 9/10 Punkten geben. Falls ihr im ersten Bezirk nach veganen Alternativen sucht, schaut gerne bei unserem Artikel vorbei: 9 vegane Restaurants im ersten Wiener Bezirk.
C.O.P. – Location, Atmosphäre und Service
In der sehr zentral gelegenen Bibergasse in der inneren Stadt entsteht Raum für entspanntes Verweilen, ausgelassene Gespräche und hervorragende Stimmung. Ein tolles Konzept, welches für einen angenehmen Abend mit bestem Service sorgt.
Die frühere Pizzeria von Juan Amador überließ den Holzofen im Lokal, welcher definitiv einer der räumlichen Highlights ist. Die halb offene Küche und die Aufbereitung von frischem Obst und Gemüse lädt Schaulustige ein. Die Lampen liegen tief, die Sessel sind Vintage. Der Service trägt nette blaue Malerhemden, die an Art Attack erinnern und trotzdem ihren eigenen Charme ausstrahlen.
Die angenehme Atmosphäre spiegelt sich nicht nur bei den Gästen wider, sondern definitiv auch im Service. Laufende Kellner*innen oder Küchengeschrei findet man hier nicht, dafür eine hilfsbereite Bedienung und die begrüßende Bereitschaft, offen und ehrlich über die Arbeit zu sprechen. In der Musikauswahl fanden sich zeitlose Klassiker sowie nostalgische Hits, zum Beispiel „Wann strahlst du?“. In diesem Fall spätestens, wenn das erste Gericht serviert wird.
© Nuriel Molcho
Rating
Das Etablissement, der Service, die Stimmung — es war einfach top. Wir haben uns von Anfang bis Ende gut umsorgt und sehr wohlgefühlt. Ganz egal ob Küche, Empfang oder Service, es wurde immer wieder nachgefragt, ob alles in Ordnung sei, ohne dabei im Entferntesten aufdringlich zu wirken. Eine ganz klare 10/10. Falls ihr noch mehr über die Hintergründe und die Entstehung zu C.O.P. erfahren wollt, empfehlen wir euch diesen Standard-Artikel.
Dating Rating
Das C.O.P. ist auf alle Fälle für Dates geeignet, da man sich durch das sharing concept schnell näher kommt. Es wird sich über die zusammen verspeisten Köstlichkeiten ausgetauscht und auch das gedämmte Licht gibt eine romantische Atmosphäre her. Für ein erstes Kennenlernen ist die Wahl vielleicht etwas gewagt, da das Gegenüber auf Haut und Nieren geprüft wird. Aber für die Zweisamkeit und Intimität vertiefende Treffen gibt es keinen gelungeneren Ort. Daher gibt es von uns hier eine 9/10.
Fazit
Es gab kein Gericht, welches uns nicht geschmeckt hat, daher ist ein Besuch im C.O.P. eigentlich unumgänglich. Ob mit Freunden, Familie oder Geschäftspartner*innen, das Lokal ist ein perfekter Allrounder, da für jeden etwas dabei ist. Preislich liegt das C.O.P. eher im oberen Segment, jedoch aus unserer Sicht völlig gerechtfertigt.
Wenn man gut und qualitativ essen gehen möchte, muss man auch bedenken, dass man nicht nur für einen Brokkoli am Teller bezahlt, sondern auch für Mitarbeiter*innen, die mit einer Vision eine Geschichte erzählen. Wer noch nicht hier war, sollte schnell sein, das C.O.P. ist bestimmt nicht mehr lange ein Geheimtipp. Alles in allem kommen wir nicht darum vorbei, 10/10 Punkte zu geben.
Dieser Wardalicious-Beitrag ist ein redaktioneller Beitrag, spiegelt die persönliche Meinung der jeweiligen Redakteurin / des jeweiligen Redakteurs wider und ist damit absolut subjektiv! Am besten ziehst du einfach los, und erlebst das C.O.P. für dich selbst!
Titelbild © Nuriel Molcho
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