In die Welt der Silent Raves – kabellose Kopfhörer, räumlicher Klang und individuelle Soundzonen
Raves sind ja eigentlich Gemeinschaftserlebnisse. Der wummernde Bass, das schummrige Licht, tanzende Halbschatten – für viele sind Raves das Highlight des Wochenendes. Was für manche einen Ausflug auf die andere Seite von Recht und Ordnung darstellt, ist für ein paar Musikliebhaber ein besonderes Erlebnis, das auch ohne berühmte DJs auskommt. Silent Raves sind nämlich inzwischen voll im Trend. Hier gibt es kein großes Soundsystem, stattdessen trägt jeder Gast ein paar Kopfhörer. Dann kann man sich einen von mehreren Kanälen aussuchen, die entweder vor Ort bespielt werden oder aus dem Internet kommen. Man kann sogar seine eigene Musik auswählen, um eine persönliche Crazy Time zu erleben.
Was ist ein Silent Rave?
Der Name sagt es schon – bei einem Silent Rave hört man von außen fast gar nichts. Die Gäste tragen Kopfhörer und folgen dem Musikkanal, den sie sich selbst ausgesucht haben. Dabei gibt es bei unterschiedlichen Veranstaltungen sogar jeweils bestimmte Zonen, in denen unterschiedliche Musik gespielt wird. Die Locations sind dabei meist ein bisschen intimer als bei einem großen Rave in der Lagerhalle. Es handelt sich also mehr um ein Event für Liebhaber, die sich für spezielle Musikrichtungen interessieren oder sich einfach mal für etwas komplett Neues begeistern. Die Kleiderordnungen sind meist leger und ein Thema gibt es nicht unbedingt. Man kann sich also ganz so geben, wie man sich fühlt. Getanzt wird hier natürlich auch. Da jeder eine andere Musik im Ohr hat, kann das Bild dabei mitunter sehr lustig sein.
Warum fühlen sich Menschen von der Erfahrung angesprochen?
In unserer heutigen Zeit sehnen sich Menschen nach Intimität und einer engeren Gemeinschaft. Da sind die Silent Raves genau das Richtige, denn wenn man die Kopfhörer abnimmt, kann man sich sofort sehr gut unterhalten. Man muss kein Soundsystem überbrüllen oder den Ruheraum aufsuchen.
Außerdem findet man bei Silent Raves oftmals ein paar Musikrichtungen, die vielleicht ein wenig ausgefallener sind. TripHop, Rockabilly, Northern Soul oder Minimal Tech sind alle Genres, für die es Silent Raves zu bestaunen gibt.
Schließlich ergeben sich bei Silent Raves einfach interessante Situationen. So kann man zum Beispiel beobachten, wie ein Gast unbewusst zu der Musik tanzt, die man selbst auf dem Kopfhörer hat.
Wo gibt es Silent Raves?
Auf der Suche nach Silent Raves landet man natürlich zunächst einmal in den großen Städten wie Berlin, Hamburg, Wien oder Zürich. Aber auch in ländlicheren Gegenden hat sich das Format durchgesetzt und ist in erster Linie bei Studenten beliebt. Wenn man sich den Veranstaltungskalender auf den einschlägigen Webseiten ansieht, dann findet man relativ schnell einen Silent Rave in der Umgebung. Selbst im Museum wird inzwischen stillschweigend abgeraved.
Die richtige Etikette
Wenn man mit Kopfhörern durch den Keller läuft, dann muss man darauf achten, dass man nicht aus Versehen schreit. Denn mit der Musik im Ohr hebt man automatisch die Stimme. Gespräche ergeben sich natürlich schnell, da man ja ganz einfach fragen kann, welchen Kanal der andere hört. Ansonsten gelten natürlich die üblichen Regeln für das Nachtleben: gesunder Menschenverstand und leben und leben lassen.
Titelbild © Shutterstock
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