Heute um 20:15 ist es so weit. Nach zwölf Jahren Pause ist die Kult-Castingshow Starmania zurück. Was darf man sich von der Neuauflage erwarten?
Christina Stürmer, Michael Tschuggnall, Boris Uran, Nadine Beiler und Oliver Wimmer. Klingelt’s bei diesen Namen? Dann seid ihr wohl auch das eine oder andere Mal dem Starmania-Fieber verfallen. Auch Tom Neuwirth, heute bekannt als Conchita (früher Conchita Wurst) begann seine Karriere bei Starmania. Und gewann 2014 den Eurovision Song Contest.
Es gibt wohl keine österreichische Castingshow mit mehr Kultstatus als Starmania. Von 2002 bis 2009 ausgestrahlt, war die Castingshow eine der erfolgreichsten Shows des ORF. Bei der abschließenden Finalsendung der ersten Staffel wurden sechs Millionen Televotes abgegeben. Die Finalsendung der zweiten Staffel erreichte 37 Prozent Marktanteil, die Finalsendung der dritten Staffel 40 Prozent.
Wie damals: Logo, Signation und Arabella
Nach zwölf Jahren Pause soll nun ein neuer Star gekürt werden. Was darf man sich vom Comeback erwarten? Ein Blick in den Instagram-Account und die Website von Starmania21 fühlt sich an wie eine Zeitreise ins Jahr 2005.
Das Logo, die Farben und die Signation sind im wesentlichen die gleichen wie damals. Und dieselbe wie damals ist auch Österreichs Moderator*innen-Ass Arabella Kiesbauer. Sogar die legendären Ergebnisröhren soll Kiesbauer in der Neuauflage der Castingshow wieder bedienen.
Ein berühmt-berüchtigtes Sendungselement von Starmania, bei dem die gesanglich nicht so talentierten BewerberInnen gezeigt wurden, war „Leider nein“. Es scheint so, als ob es diese Kategorie bei Starmania21 nicht mehr geben wird. Starmania21 soll weder trashiges Entertainment noch Dieter-Bohlen-Style sein.
Wenig Trash, mehr Musik – Starmania stellt den Fokus auf Talente
„Was in den letzten Jahren weniger passiert, ist, dass man die persönlichen Geschichten der Kandidat*innen zum Mittelpunkt der Erzählung macht. Das finde ich persönlich gut – schließlich soll es um interessante Musik gehen, die spannend interpretiert wird“, meint musikalischer Leiter Thomas Rabitsch in einem ORF-Interview.
Neben einigen nostalgischen Elementen gibt es aber auch viele Neuerungen bei der Neuauflage von Starmania. Es gibt so viele Kandidat*innen wie noch nie und über ihr Weiterkommen entscheidet im Normalfall die Jury.
Erst ab den Finalshows, wenn noch 16 Starmaniacs im Rennen sind, wird auch das Publikum miteinbezogen, das per Anruf und SMS abstimmmen kann. Auch die Jury ist ganz neu aufgestellt: Sänger Tim Bendzko, Sängerin und Amadeus-Preisträgerin Ina Regen und Rapperin, FM4-Moderatorin und Autorin Nina Sonnenberg alias Fiva werden die Kandidat*innen bewerten.
2002 das erste Mal #Starmania geschaut. Morgen beginnt die neue Staffel. Is ein bisschen so, als würde man einen alten, schrulligen Bekannten wieder treffen und um der alten Zeiten willen sich mit einem Bier zamm setzen.
— Tatjana Gabrielli ?️? (@Tatjana_Katze) February 25, 2021
Österreichische Castingshows oder Reality-TV-Formate haben sich in der Vergangenheit schon wunderbar blamiert. Man erinnere sich an Austria’s Next Topmodel, wo die gefühlt weitentfernteste Modelreise nach Südtirol ging, während Heidi’s Models im hippen Apartment in New York chillten. Wenn sich Starmania21 zu sehr auf seinen Kultstatus ausruht, riskieren die Verantwortlichen eine drittklassige Talentshow mit dem Unterhaltungsfaktor eines unbelebten Dorfdisco Parkplatzes.
Glaubt man aber dem professionellen Social-Media-Auftritt, dann könnte Starmania ein vielversprechendes Unterhaltungsformat werden – so wie damals.
Titelbild Credits: ORF, Thomas Ramstorfer
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