Vienna Shorts kehren ins analoge Kino zurück: 360 Filme aus 70 Ländern!

Nach zweijährigem, pandemiebedingtem Rückzug in den digitalen Lichtspielraum kehren die Vienna Shorts in ihrer 19. Ausgabe endlich in die analogen Kinosäle zurück. Es fühlt sich an, wie die sehnsüchtig erwartete Rückkehr längst vergangener Tage – was auch der Trailer noch einmal versinnbildlicht. Wie es aussieht, hat man so einiges vor. Was natürlich nahelegt, dass die diesjährige Ausgabe des österreichischen Kurzfilmfestivals alles bis dahin Gezeigte übertreffen wird.
Die Rückkehr ins Kino fast schon vergessener Tage: Ein Trailer als Sinnbild
Der diesjährige Trailer zu den Vienna Shorts – dem Wiener Kurzfilmfestival –, welches vom 25. bis 30. Mai offline und sogar bis 30. Juni online über die Bühne geht, stimmt nostalgisch. Die griechische Vorjahresgewinnerin Thelyia Petraki mixt unter dem Motto „We’ve Come A Long Long Way Together“ einen Fat Boy Slim Sound mit wehmütig stimmenden Strandbildern aus längst vergangenen Kindertagen.
Was ist da zu erwarten? Was will man uns da sagen? Wird es wirklich so melancholisch zugehen, wie es der Trailer vermuten lässt. Obwohl man doch eigentlich glücklich darüber sein sollte, nach zwei Jahren wieder in die Kinos zurückkehren zu können.
3 Segmente – rund 360 Filme aus 70 Ländern
Erstmals ist das Programm des Festivals in drei Segmente aufgeteilt: Rund 130 Filme sind zwischen 25. und 30. Mai ausschließlich im Kino zu erleben. Weitere 130 Filme sind exklusiv für das Filmportal des Festivals kuratiert worden. Darüber hinaus sind die 94 Filme in den Wettbewerben zuerst im Kino und erst nach der Preisverleihung (am 30. Mai) auch online zu sehen.
Als Festivalkinos fungieren das Stadtkino im Künstlerhaus, das METRO Kinokulturhaus, das Österreichische Filmmuseum sowie das Gartenbaukino für die feierliche Eröffnung am 25. Mai. Das Streaming Portal wird nach der Preisverleihung Ende Mai, für einen Monat, bis 30. Juni verfügbar sein.
Vienna Shorts zurück ins Kino
Der Fokus in diesem Jahr liegt somit eindeutig auf der Rückkehr in die analogen Kinosäle. Denn die 19. Ausgabe der Vienna Shorts wird verstärkt im Kino stattfinden. Nachdem man die letzten zwei Jahre coronabedingt auf die digitalen Kanäle ausweichen musste, liegt das Jahr 2022 voll im Zeichen einer Rückkehr zum Alten und Gewohnten, auch zur fast schon vergessenen Normalität, wenn man so will.
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Shorts wird aber auch auf filmhistorische Arbeiten gelegt. Eine Art vertiefte Rückkehr, wenn man so will. Vielleicht ist es ja das, was der Trailer uns vermitteln will: Back to the roots. Back to normal. Einfach nur back. Gott, wie haben wir das alles vermisst.
Das Herzstück des Wiener Kurzfilmfestivals
Herzstück des Festivals sind vier Wettbewerbe. Aus mehr als 5.000 Einreichungen wurden schlussendlich 94 Filme aus 34 Ländern ausgewählt, aus denen die Gewinner:innen zu ermitteln sind. Für die Nominierten geht es um knapp 25.000 Euro an Preisgeld sowie Qualifikationen u.a. für die Oscars und den Europäischen Filmpreis.
Für die Jurys konnten zwölf Expert:innen gewonnen werden, darunter Experimentalfilmer Virgil Widrich (AT), Regisseurin Jyoti Mistry (ZA) sowie Berlinale-Kuratorin Anna Henckel-Donnersmarck (DE).
FiDo, AA, ÖW und MUVI – die vier Wettbewerbe
Im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary (FiDo) sind 29 Filme aus 25 Ländern nominiert. Wobei die Hälfte der 34 Regisseur:innen Frauen und ein Großteil der Filmschaffenden das erste Mal bei VIENNA SHORTS vertreten sind. Im Wettbewerb Animation Avantgarde (AA) sind 26 experimentelle und/oder animierte Arbeiten aus 14 Ländern zu sehen. Darunter von bekannten (Festival-)Namen wie Réka Bucsi (HU), Nikita Diakur (DE) und Sophie Koko Gate (UK).
Bei den 21 Werken im Österreich Wettbewerb (ÖA) ist von bunten Experimenten bis zu „langen“ Kurzspielfilmen alles dabei. Darunter neue Werke von Christiana Perschon, Anna Vasof, Alexander Gratzer und Jan Soldat. Um den Österreichischen Musikvideopreis (MUVI), der heuer zum 10. Mal vergeben wird, konkurrieren Videos für u.a. HVOB, Klangkarussell, Attwenger und Ja, Panik.
Live-Events…
Doch auch abseits der Kinosäle (Stichwort: analog!) wird so einiges los sein. Die 10. Ausgabe des Österreichischen Musikvideopreises (MUVI) wird am Festivalfreitag (27. Mai) gemeinsam mit FM4 im Rahmen einer großen Musikvideogala im METRO Kinokulturhaus gefeiert.
Highlight ist das Live-Konzert der Wiener Musikerin ANTHEA, die das Publikum mit ihrer ausgeklügelten Mischung aus Hyperpop, Eurodance und melancholischem Elektropop in ihren Bann ziehen wird. Zur Info: Zwei ihrer Videos sind auch für den MUVI nominiert. Im Anschluss an ihr Konzert findet die Preisverleihung statt.
Auch am Festivalsamstag (28. Mai) gehen die SHORTS mit audiovisuellen Live-Performances von Daniel Lercher und Monza Blitz über die Leinwand hinaus. Der Klangkünstler Daniel Lercher arbeitet in „Lisa 3“ mit der Projektion eines digitalen Oszilloskops, über das sogenannte Lissajous-Figuren und andere Visualisierungen der Tonebene abgebildet werden. Die Wiener Band Monza Blitz wiederum liefert mit Schlagzeug, selbstgebauter Elektronik, E-Gitarre und Field-Recordings die Soundästhetik zu „Fragile Flowers“, einer Live-Projektion von Super-8-Footage-Material, das nach und nach von Schimmelsporen zersetzt wird. Bild und Ton ergänzen sich auch hier und runden das Motto des Festivals ab.
Und eine neue Open-Air-Location
Auch die beliebte „Late Night“ kehrt aus dem digitalen Raum zurück in den dunklen Kinosaal. An drei Spätabenden stehen im Stadtkino im Künstlerhaus ab 23 Uhr ikonische internationale Musikvideos auf dem Programm. „Into The Groove“, 26. Mai. Energiegeladene Tanzfilme („Dancing Screen“, 27. Mai) und fieberhafte Thriller („Nightmares“, 28. Mai).
Seit vielen Jahren ein Fixpunkt für das Festivalpublikum ist auch das mit „trashigen“ Kurzfilmen gespickte „Très Chic“-Programm. Erstmals wird dieses am Festivalfreitag (27. Mai) Open Air gezeigt – im Wild im West, einer neuen kulturellen Stadtoase mit Konzerten, Foodtrucks und Leinwand in der Baulücke in der Mariahilfer Straße 166-168 im 15. Bezirk.
Das vollständige Festivalprogramm wird am 17. Mai veröffentlicht, Tickets sind ab 18. Mai erhältlich. Festivalpässe werden für Kino (25 Euro), für Online (10 Euro) sowie in Kombination (30 Euro) angeboten. Für alle, die sich schon seit Jahren zurück nach etwas Kino-Normalität sehnen, ist das 19. Wiener Kurzfilmfestival ein absolutes Muss!
Außerdem verlosen wir auf unserem Instagram-Channel 2×2 der heißbegehrten Festivalpässe.
Titelbild © Ich will nach Italien – Resi Reiner (David Kleinl)
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