Thomas Waidhofer: Von Unfällen, Lichtern, Schatten und Jede Dose Zählt
Manchmal meint es der Zufall gut. Im Falle Thomas Waidhofers war es so, obwohl es auf den ersten Blick nicht so schien. Unfall. Arbeitsunfähigkeit. Neuanfang. Kunst. Eines seiner Hauptelemente ist das Licht. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit findet ob seiner Aktualität immer wieder Platz in seinen Arbeiten. Auch in seiner aktuellen Auftragsarbeit für Jede Dose zählt findet das Problem der schwindenden Ressourcen Platz – Produkt dessen sind zwei aus recyceltem Aluminium, individuell designte Lampen, die du gewinnen kannst.
Thomas Waidhofer beleuchtet mit seinen Arbeiten nicht nur das Schöne. Wo Licht, da auch Schatten. Und so verleiht der Wiener Künstler und Designer seinen Kreationen stets ein starkes Narrativ. Räume, Objekte und Installationen bekommen in einem Zusammenspiel seiner handwerklichen Fähigkeiten mit dem tieferen Sinn Leben eingehaucht. „Beauties & Beasts“, wie er sie selbst nennt.
Das Spiel mit verschiedensten Materialien findet sich immer wieder in den Arbeiten von Thomas Waidhofer. Nachhaltigkeit spielt im Leben des 1988 geborenen Künstlers dabei ebenso eine wichtige Rolle wie die Suche nach neuen Designs und Kreationen. „Ich versuche möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Wichtig hierbei ist vor allem auch richtig einzukaufen und dabei eventuell schon an die kommenden Projekte zu denken, um sich Wege und Verschnitte zu sparen.“

Thomas Waidhofer im Schaffensprozess der Recycling-Lampen für Jede Dose zählt
Aber Nachhaltigkeit findet sich auch in der Beständigkeit seiner Kreationen: „Da meine Arbeiten ja teilweise starkem Gebrauch ausgesetzt sind und schon lange halten sollen, spielt auch hier der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle.“ Gerade in einer Zeit der Wegwerfgesellschaft ein wichtiger Ansatz. Aber auch hier gibt es nach wie vor Grenzen. „Bei den verwendeten Materialien gestaltet es sich meist komplizierter. Bei Stahl, Holz und diversen Verbrauchsmaterial ist es nicht gang und gäbe, dass die Herkunft oder die Art der Herstellung nachvollziehbar sind, wie es zum Beispiel bei Nahrungsmitteln der Fall ist. Das Einzige, was man machen kann, ist, auf den kleinen Einzelhandel zurückzugreifen und weniger bei den großen Häusern oder vor allem online einzukaufen.“
Da war ein Recycling-Projekt wohl der nächste logische Schritt – das Material zur Herstellung selbst aus Alltagsgegenständen wie Dosen gewinnen?
Ressourcenschonung, Recycling und ein erster Versuch
„Da ich viel mit alten Möbeln, Lampen und Einrichtungsgegenständen arbeite, sind Recycling und Upcycling stets sehr wichtige Themen. Jedoch war es beim Jede Dose zählt-Projekt das erste Mal, dass ich einen richtigen Recycling-Weg gegangen bin.“ Vom Konzept über das Material, bis hin zu den Zuschnitten und das Einschmelzen – mit gewohnter Hingabe vollzog Thomas Waidhofer auch dieses Projekt. Während Jede Dose zählt dazu aufruft, Aluminium-Dosen richtig zu recyclen, nahm der Künstler im Namen der Initiative das Wiederverwerten selbst in die Hand.
Der Künstler durfte dabei selbst etwas lernen: „Das Einschmelzen von Aluminium war etwas vollkommen Neues. Das findet bestimmt auch in weiteren Arbeiten seinen Platz.“ Wo vorher eher Upcycling stattfand, kommt zukünftig auch Recycling zum Einsatz. Was als Nächstes bei Thomas Waidhofer ansteht? „Die Entwicklung einer Ausstellungsserie gemeinsam mit Les Nouveaux Riches – Plattform für Kunst und Kultur, dazu kann und darf ich aber noch nicht mehr sagen.“
Was aber sicher ist – Jede Dose zählt verlost die zwei Kreationen aus der Kooperation auf dem Social-Media-Kanal.
Jede Dose zählt: Aufmerksamkeit für die richtige Entsorgung
Aluminium ist keine endlose Ressource. Umso wichtiger ist es, Recycling zu betreiben. Dies ist aber erst möglich, wenn die Produkte aus Aluminium auch richtig entsorgt werden – unter anderem Getränkedosen. Dafür setzt sich die Initiative Jede Dose zählt ein und sorgt für mehr Awarness zum Recycling. „75 % des jemals produzierten Aluminiums sind auch heute noch im Umlauf.“ Jede Dose zählt würde darauf gerne 100 % machen, denn im Vergleich zur Neuproduktion von Aluminium braucht man für das Recycling nur 5 % der Energie.
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