Einer der begehrtesten Vorteile für die jüngeren Generationen von Arbeitnehmer*innen ist die Telearbeit. Diese wird von Jahr zu Jahr beliebter. Diese kreative Entwicklung bildet das digitale Nomadentum. Es stellt sich heraus, dass unsere Zukunft nicht darin besteht, einfach nur im Büro oder von zu Hause aus zu arbeiten, sondern von überall!
Digitales Nomadentum ist das Kombinieren von Arbeit, Hobbys und Reisen, was mittlerweile durch ein weitverbreitetes Internet weltweit möglich ist. Dank des Vorhandenseins von Diensten, die die Entwicklung dieses Phänomens begünstigen, wird geschätzt, dass bis 2035 über 1 Milliarde Menschen auf diese Weise arbeiten werden.
Ein ständig wachsender Markt für Start-ups
Zu diesen anderen Diensten gehören viele Start-up-Unternehmen, die Co-Working-Spaces und Co-Living-Spaces (Wohngemeinschaften) anbieten, sowie Firmen, die spezielle Konferenzen veranstalten.
Ebenfalls gibt es Agenturen, die speziell für digitale Nomaden gegründet wurden. Sie vermitteln die „Wanderarbeiter“ an Unternehmen aus der ganzen Welt, die kurz- und langfristige Arbeitsplätze anbieten.
Spezielle Rankings von Ländern und Städten, die freundlich zu Fremdarbeiter*innen sind, sind ebenfalls online verfügbar, wie „Nomad-List“. Zu den dort bewerteten Kategorien gehören unter anderem: Visa-Freundlichkeit, Sicherheit, Unterhaltung, Meinungsfreiheit, Internetzugang, Luftqualität und Rassen-Toleranz.
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Die Bedingungen werden von den Jüngsten diktiert
Die Entwicklung dieser Form der Beschäftigung steht in engem Zusammenhang mit den sozioökonomischen Veränderungen, die wir seit einigen Jahrzehnten beobachten.
Den Start markierte der Eintritt der Millennials (Generation Y) oder der noch jüngeren Generation Z (Buzzer) in den Arbeitsmarkt, für die das Internet keine Alternative, sondern eine erweiterte Realität ist. Die Möglichkeit des billigen und schnellen Reisens, die Globalisierung und die Entwicklung neuer Technologien – all dies begünstigt die Kombination von Beruf und Vergnügen, d. h. Arbeiten und gleichzeitig die Welt erkunden.
Bei den arbeitenden Reisenden handelt es sich vor allem um junge Männer, aber nicht nur. 37 Prozent sind Frauen und 54 Prozent davon sind über 38 Jahre alt. Zu den digitalen Nomaden gehören jedoch nicht nur Menschen, die regelmäßig ihren Wohnsitz wechseln und von Land zu Land reisen, sondern auch diejenigen, die alle paar Wochen an einen anderen Ort ziehen.
Die Kombination von Reisen und Arbeiten ist hauptsächlich für Freiberufler*innen, Programmierer*innen und IT-Spezialist*innen, Marketing- und Kommunikationsspezialist*innen, Werbetexter*innen, Designer*innen, Grafikdesigner*innen und Übersetzer*innen in Reichweite. Alles Berufe, die außer einem Laptop, freiem Internet und Software wie beispielsweise ein kostenloses PDF-Bearbeitungsprogramm nicht viel mehr für Ihre Arbeit benötigen.
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Virtuelle Büros durch neue Technologien möglich
Diese Annehmlichkeiten der modernen Welt lassen die Erwartungen der Arbeitnehmer*innen an ihre Unternehmen steigen: Flexibilität und Unabhängigkeit haben ihren Preis. Digitale Nomaden der Generation Z und der Millennials sind, – wie der Name schon sagt, – ausschließlich von der Technologie abhängig.
Cloud-Lösungen oder virtuelle Desktops ermöglichen den Zugriff auf Unternehmensressourcen von jedem Ort und zu jeder Zeit, mit jedem Gerät. So sind Videokonferenzsysteme in der Cloud und Audio- und Videolösungen für die Zusammenarbeit aus der Ferne mittlerweile Standard. Tools für die Erstellung von Inhalten, Instant Messaging, virtualisierte IT-Umgebungen, die für die Arbeit in der Cloud bereit sind, gehören ebenfalls zur unverzichtbaren Ausrüstung des Fernarbeiters.
Da diese Generation sehr kreativ und aktiv ist, sind die digitalen Nomaden führend bei der Umstellung auf mobiles und verteiltes Arbeiten unter Nutzung der Möglichkeiten, die die neuesten Technologien bieten.
Wer also ist die Generation Z?
Die Strauss-Hove-Theorie der Generationen, die in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, gibt eine detaillierte Antwort auf die Frage, wer die Generation der „Buzzer“ sind, lässt aber den wichtigsten Faktor außer Acht.
Die Menschen der Generation Z sind die erste Generation auf dem Planeten Erde, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist. Sie haben nie ein Leben ohne das Internet erlebt, und das prägt ihre Existenz und ihre Denkweise erheblich.
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Das Leben im Netz
Sicherlich kennt man dieses Bild: Jugendliche treffen sich in einem Café, aber statt eines allgemeinen Gesprächs ist jede*r von ihnen in sein Smartphone vertieft und kommuniziert dort mit jemand anderem.
Aus der Sicht der Älteren erscheint ihr Verhalten absurd: Warum sollte man sich treffen, von weit her anreisen, wenn man doch lieber virtuelle Gespräche führt? Aus der Sicht dieser neuen Generation gibt es hier keinen Widerspruch. Sie machen einfach keinen Unterschied zwischen offline und online.
Wenn sie sich persönlich treffen, teilen sie Memes und YouTube-Videos und ihre Live-Treffen posten sie sofort auf TikTok. Während einer Diskussion gilt es als normal, einen umstrittenen Punkt zehnmal zu „Googeln“ und das Schicksal der Held*innen bestimmter Online-Spiele erregt sie bei weitem mehr als Ereignisse in der realen Welt.
Messenger in Smartphones, die sie immer zur Hand haben, lassen die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum verschwimmen. Boomer oder auch Zoomer genannt, teilen unbewusst selbst die unbedeutendsten Ereignisse mit anderen, auch mit völlig Fremden. Und genau die gleiche Offenheit erwarten sie auch von anderen.
Fazit
Es gibt immer mehr digitale Nomaden, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Es sind die, die heute oft die Arbeitsbedingungen diktieren, – bewusst oder unbewusst. Dies ist ein globales Phänomen. Es ist mehr als nur Selbstständigkeit aus der Ferne, es ist ein ganzes, spezielles kulturelles Phänomen und ein bestimmter Typus von Menschen.
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