8. März. Weltfrauentag. Alle Menschen gleichberechtigt? Von wegen! Frauen und ihre Leistungen werden immer noch übergangen, verdrängt und ignoriert. Es gilt nach wie vor, so einige Kämpfe auszufechten. Zur Inspiration haben wir 7 Frauen gefunden, die du dir zum Vorbild nehmen kannst. In verschiedenen Bereichen haben sie dafür gesorgt, dass eine gesellschaftliche Veränderung stattgefunden hat.
Der Weltfrauentag – eine kurze Gründungsgeschichte
Der Weltfrauentag wurde als eine Initiative sozialistischer Gruppen vor dem Ersten Weltkrieg ins Leben gerufen, um für die Gleichberechtigung, das Frauenwahlrecht und die Emanzipation der Arbeiterinnen zu kämpfen. Erstmals fand der Internationale Frauentag am 19. März 1911 statt. 1921 wurde das Datum dann durch einen Beschluss der Zweiten internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau endgültig auf den 8. März festgelegt.
Schon über hundert Jahre ist das mittlerweile her und trotzdem muss für Gleichberechtigung immer noch hart gekämpft werden. Ob Gender Data Gap, Gender Pay Gap oder toxische Männlichkeit. Nur langsam findet eine Veränderung statt.
Wir haben eine Liste an Frauen zusammengestellt, die sich durch ihren Einsatz und Aktivismus auf die eine oder andere Art für Gleichberechtigung eingesetzt, nicht aufgegeben und bewiesen haben, dass sich der Kampf gelohnt hat – auch wenn die Siege oftmals erst im Nachleben dieser Kämpferinnen errungen wurden bzw. werden. Und das nicht nur am Weltfrauentag.
Jessica Wade: über 2.000 Wikipedia-Artikel über Forscherinnen
Nicht nur Männer haben in der Geschichte der Menschheit bedeutende Errungenschaften erzielt, sondern auch Frauen haben einen erheblichen Beitrag geleistet. Bedauerlicherweise wird dies in den Geschichtsbüchern häufig übersehen oder sogar bewusst ignoriert. Und Online findet man darüber auch nur herzlich wenig.
Um diesem Missstand geradezubiegen, fing die Physikerin Jessica Wade an, Frauen und People of Color (PoC) aus den Ingenieurs- und Naturwissenschaften mithilfe von ihr selbst verfasster Wikipedia-Biografien zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Wie genau? Sie verfasste drei bis vier Wikipedia-Biografien pro Woche, bis heute knapp 2.100, um dort verdienstvolle Frauen in der Forschung der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das alles macht die Forscherin und Dozentin am Imperial College London in ihrer Freizeit.
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Katherine Johnson: machte die Mondlandung möglich
Die afroamerikanische Mathematikerin Katherine Johnson begann ihre Karriere 1953 bei der NASA. Aufgrund der damaligen Rassentrennung wurde sie von ihren weißen Kollegen getrennt und wechselte je nach Bedarf die Abteilungen. Schließlich wurde sie in die Flugforschungsabteilung versetzt, wo sie als einzige schwarze Frau in einer weißen, männlich geprägten Umgebung arbeitete.
Trotz anfänglicher Skepsis setzte sie sich aufgrund ihrer analytischen Geometrie-Kenntnisse durch und wurde unentbehrlich. Sie berechnete die Umlaufbahn für die Apollo-11-Raumfahrtmission und spielte eine entscheidende Rolle bei der ersten Mondlandung. Zudem leistete sie genaue Berechnungen für den Rückflug der Apollo 13, nachdem ein Treibstofftank explodierte und die Besatzung den Navigationscomputer abschalten musste. Bis 1986 war sie am Space-Shuttle-Programm beteiligt. Im Ruhestand engagierte sie sich für junge Frauen in naturwissenschaftlichen Berufen.
Junko Tabei: erste Bergsteigerin auf allen Gipfeln
Die japanische Bergsteigerin Junko Tabei war die erste Frau, die die höchsten Gipfel aller sieben Kontinente, die sogenannten Seven Summits, erklomm. Unter anderem bezwang sie im Jahr 1975 als erste Frau den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde. Trotz Widerständen und der Ablehnung vieler Sponsoren gelang es ihr, finanzielle Unterstützung für ihr Vorhaben zu bekommen.
Nach drei Jahren Vorbereitung erhielt sie im Alter von 35 Jahren die seltene Genehmigung für die Expedition. Während des Aufstiegs überlebte sie sogar eine gefährliche Lawine, bei der sie und ihr Team von Eis verschüttet wurden. Trotz Verletzungen erreichte sie am 16. Mai 1975 als erste Frau den Gipfel des Mount Everest. Selbst nach einer Krebserkrankung setzte sie ihr Engagement für den Bergschutz fort. Tabei war eine beeindruckende und inspirierende Frau. Sie widersetzte sich den damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen und erreichte, trotz vieler Widerstände, all ihre Ziele.
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Gertrude Ederle: begründete einen Kulturwandel
Die leidenschaftliche Schwimmerin Gertrude Ederle stellte insgesamt 29 nationale Rekorde und Weltrekorde auf. Sie schwimmt als erste Frau durch den Ärmelkanal und schafft dies (zwei Stunden) schneller als jeder Mann zuvor. Am 6. August 1926 wagt sie sich, eingerieben mit Olivenöl, Wollfett und Schweineschmalz, in das eiskalte Wasser und trotzt den meterhohen Wellen.
Obwohl ihr Trainer sie, aufgrund der Wetterverhältnisse, zum Abbruch drängt, setzt sie unbeirrt fort und erreicht nach 14 Stunden und 31 Minuten den Strand von Dover. Bei einer, auf den Triumph folgenden Konfetti-Parade in New York jubeln ihr zwei Millionen Menschen zu. Sie wird ins Weiße Haus eingeladen, gilt als die berühmteste Sportlerin ihrer Zeit und löste einen Kulturwandel aus, denn auf einmal lernten viele Frauen Schwimmen.
Malala Yousafzai: jüngste Nobelpreisträgerin
Malala Yousafzai wurde am 12. Juli 1997 im von den Taliban kontrollierten Swat-Tal im Nordwesten Pakistans geboren. Obwohl die Taliban Mädchen den Schulbesuch verboten hatten, setzte sich Malala bereits im Alter von elf Jahren für Bildung ein. 2009 startete sie einen Blog, um über die Zustände in ihrer Heimat zu berichten. Eine lebensgefährliche Auflehnung, denn 2012 wurde auf dem Heimweg von der Schule auf sie geschossen.
Trotz schwerer Verletzungen überlebte sie das Attentat und wurde nach Großbritannien gebracht, wo sie weiterhin für Bildung kämpft. Im selben Jahr gründete sie mit der UNESCO den Malala-Fonds, um für schulische Gleichberechtigung zu kämpfen. Ihr Engagement machte sie weltweit zu einem Vorbild für junge Frauen und Mädchen und brachte ihr zahlreiche Auszeichnungen ein, darunter auch der Friedensnobelpreis im Jahr 2014, als sie gerade einmal 17 Jahre alt war. Malala Yousafzai ist die jüngste Nobelpreisträgerin und ein inspirierendes Vorbild.
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Nellie Bly: investigative Journalistin und Abenteurerin
Wir befinden uns in den 1880er und 1890er Jahren. Die Ausnahme-Journalistin Nellie Bly veröffentlicht eine Reihe sensationeller Reportagen. Für eine davon gibt sie sich als Kindermädchen aus, um die unwürdigen Bedingungen und niedrigen Löhne, unter denen diese arbeiten müssen, zu enthüllen. Ein anderes Mal lässt sie sich absichtlich als Diebin verhaften oder deckt die Korruption von Politikern auf.
Für eine andere „Story“ lässt sie sich freiwillig in eine berüchtigte Nervenheilanstalt einweisen, um aus erster Hand über die misshandelten Patient*innen zu berichten. Die Krönung ihrer „Abenteuerlust“: Sie will die gesamte Welt in nicht mehr als 72 Tagen umrunden! Nellie Bly strebt danach, den berühmten Rekord von Phileas Fogg zu brechen, der Hauptfigur aus Jules Vernes Roman „In 80 Tagen um die Welt“!
Sie schafft es natürlich. Doch ist ihre, als Spektakel inszenierte Weltumrundung nicht viel mehr, als eine wohldurchdachte und organisierte Luxus-Kreuzfahrt. Und ebenso ungefährlich. Dennoch nutzt Nellie ihren Ruhm ein Leben lang dafür, für gute Dinge zu kämpfen. Und so hat sie in ihrer Laufbahn so einige Schattseiten der USA ausgeleuchtet.
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Marguerite Durand: gründet Zeitung von Frauen für Frauen
Marguerite Durand war eine französische Schauspielerin und Journalistin, die für das Unterhaltungsressort der Zeitung „Figaro“ arbeitete. Im Jahr 1896 wurde sie damit beauftragt, einen abwertenden Artikel über den internationalen Frauenkongress in Paris zu schreiben. Sie weigerte sich und verließ die Zeitung.
Dieses Erlebnis prägte ihren Blick auf die Frauenbewegung nachhaltig. 1897 gründete sie „La Fronde“ – eine Zeitung von Frauen für Frauen. Diese Zeitung wurde ausschließlich von Frauen betrieben, von der Redakteurin bis hin zur Druckerin. La Fronde widmete sich der sozialen Realität von Frauen, insbesondere der ungerechten Lohnverteilung. Bis heute bleibt „La Fronde“ eine wichtige Quelle für das Verständnis der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen gegen Ende des 19. Jahrhunderts und gilt als eine bedeutende Informationsquelle zur Frauengeschichte.
Weltfrauentag: Die Kämpfe des Alltags
Die Lebensgeschichten all dieser erwähnten Frauen sind mehr als beeindruckend, doch auch wenn weibliche Errungenschaften auf der großen Bühne und in großen Dimensionen sehr wichtig sind, so zählen vor allem die täglichen Siege und Durchsetzungen im Alltag.
Vor allem, was das alltägliche Leben angeht, gibt es unzählbar viele Heldinnen, Organisationen und Vereine, die sich für Fairness und Gleichberechtigung einsetzten — und das nicht nur am Weltfrauentag. Eine dieser Organisationen ist die Wiener Frauenförderungsagentur Leaders in Heels. Die 2023 ins Leben gerufene Initiative, widmet sich der Förderung von Frauen in Führungspositionen und dem Unternehmertum. Und der nächste Termin steht schon fest.
Am 30. April 2024 von 9:00 bis 18:00 Uhr lädt Leaders in Heels nämlich zur Business-Konferenz „Future of LeadHERship“ in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) in Wien. Die Veranstaltung verspricht ein inspirierendes und informatives Programm, das sich an aufstrebende weibliche Führungskräfte richtet und verspricht eine Vielzahl an Themen, die die heutigen Geschäftsfrauen bewegen.
Mehr Informationen über dieses Event findest du hier.
Titelbild © Shutterstock
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