Die Zusage zu einem Netflix and Chill ist schon so ziemlich der Endspurt eines jeden Dates. Doch damit ihr auf der Zielgeraden nicht noch stolpert und das Finish verfehlt, hier unsere Top 10 Liste an Filmen, zu der es sich am besten „chillen“ lässt. Von unserer Redaktion getestet und mit dem Chill-Gütesiegel versehen.
#1 – Liebe garantiert
Der charmante Nick (Damon Wayans jr.) beschließt eine Dating-Plattform zu klagen, da ihm nach 986 Dates (!!!) die „garantierte„ Liebe immer noch versagt geblieben ist. – Fair enough, sagen wir da nur!
Die engagierte Anwältin Susan (Rachael – Eine wie Keine – Leigh Cook) nimmt diesen Fall natürlich an. Natürlich nur, um ihre kleine Kanzlei über Wasser zu halten. Es ist natürlich klar, was in dieser romantischen Feelgood-Komödie passieren wird. Doch ist Liebe garantiert! dennoch eine dieser romantic comedys, die man sich getrost zu Gemüte führen kann.
Die Chemie zwischen den Darstellenden stimmt, die Pointen sind gut gesetzt und die Idee, eine Dating-Plattform zu verklagen ist schon recht interessant – vielleicht hagelt es einmal Sammelklagen gegen Tinder, wenn auch dort das gewünschte Ergebnis zu oft ausbleibt. Wie dem auch sei, an diesem Film würde das mit Sicherheit nicht liegen. Netflix and Chill Faktor 100.
#2 – The Conjuring
Diesen Horrorstreifen als Netflix and Chill Dating-Film zu empfehlen, könnte als riskantes Unterfangen ausgelegt werden, auch mit dem – wörtlich genommenen – chillen wird es bei diesem Schocker wohl etwas schwieriger werden. Doch abseits der Tatsache, dass The Conjuring ein großartiger Film ist (allein schon der Trailer ist genial!), schafft er es in wohl dosierten Phasen einen dermaßen in Angst zu versetzen, dass einem das Herz stehenbleibt.
Klar, man kann ihn sich auch alleine ansehen und vor Schrecken im Sofabezug verschwinden und sich erschrocken in die Lehne krallen ODER man fürchtet sich zusammen und fällt sich vor Angst in die Arme.
Achja, die Story. Easy: 1971, Familie Perron zieht mit ihren fünf Töchtern in ein altes und abgeschiedenes Farmhaus.
Ihr braucht noch mehr Infos?
Ok!
Zunächst verläuft der Einzug reibungslos, obwohl sich der Hund weigert das Haus zu betreten. Doch dann passiert’s: verschiedene paranormale Aktivitäten. Anstatt die Ghostbusters bitten die Perrons dann doch lieber die bekannten Ermittler für paranormale Vorkommnisse, Lorraine und Ed Warren, um Hilfe. Based on a true story. Na dann.
#3 – Taffe Mädels
Dieser Film zählt zu dem Genre Buddy-Cop Movie. Mit dem für damalige Verhältnisse (2013) fast schon revolutionären Unterschied, dass hier zwei Frauen die Hauptrollen übernehmen. Und wie!
Sandra Bullock und Melissa McCarthy überzeugen als fulminant und grenzgenial aufeinander abgestimmt divergentes Power-Chaos Duo, das man nicht verpassen sollte.
Warum das klar ein Chill-Film ist? Schwer zu sagen, vielleicht muss man ihn einfach gesehen haben, um es zu begreifen. Vielleicht, weil er einfach unheimlich lustig ist und das über eine Laufzeit von zwei Stunden (!). Ganz bestimmt jedoch, weil er es schafft so genial zu sein, dass sogar die blödesten Stellen immer noch clever genug sind, das man trotzdem darüber lachen muss.
Dieser Film ist gewisser Maßen eine Rettung für jede noch so peinliche Situation, denn oftmals sind die Darstellerinnen (vor allem McCarthy!) so dermaßen gekonnt peinlich, dass man sich selbst für nichts mehr schämen muss und erstaunlich gut entspannen kann. Über den Umweg der Peinlichkeit durchaus Netflix and Chill tauglich.
#4 – 50 Erste Dates
Auf einem Date einen Film über Dates anzusehen, mag etwas weird anmuten, doch gibt es, wenn man es recht betrachtet, nichts Genialeres als das.
Der auf Hawaii (Vorsicht: Strandkulissen überall!) praktizierende Tierarzt Henry – Adam Sandler einmal nicht nur der Volltrottel vom Dienst – bandelt regelmäßig mit Touristinnen an, da er länger andauernden Beziehungen gekonnt aus dem Weg geht.
Doch plötzlich – passiert das, was immer passiert – verliebt er sich in Lucy (Drew Barrymore), aber so richtig love of my life style. Das Problem: Diese leidet an Amnesie und vergisst in jeder Nacht den vorhergegangenen Tag. Somit ist Henry dazu gezwungen jeden Tag aufs Neue um Lucy zu werben.
Hinter dieser Story lässt durchaus eine Kitschigkeit vermuten, doch beitet 50 Erste Dates die perfekte Mischung aus Comedy und Romance, sodass für jeden etwas dabei ist. Ein amüsanter und netter Film (im besten Sinn dieses Wortes), mit dem man auch im Sinne von Netflix and Chill nichts falsch machen kann.
#5 – I’m Thinking of Ending Things
Für alle überintellektuellen Indie-Fans, die sich zufällig auch noch auf Tinder gefunden haben und ein geistiges Battle der Sonderklasse eingehen wollen, um dem jeweils anderen zu zeigen, wer über das größere kulturelle Kapital verfügt.
Dieser Independent-Film des Autorenfilmers Charlie Kaufmann – für schräge Werke bekannt (Being John Malkovich, Eternal Sunshine of the Spotless Mind) – ist ein kleines, minimalistisches Meisterwerk, welches genremäßig unmöglich einzuordnen ist und im Verlauf seiner Handlung Haken schlägt wie ein Hase auf Speed. (Die Auslotung des Genres somit ein Punkt, über den sich durchaus auf hohem Niveau diskutieren lässt!)
Die Dialoge sind intelligent wie in einem Theaterstück, die Story komplex wie ein Roman. Auf dem dieser Film auch basiert. Die Düsternis erinnert phasenweise an ausgeklügelte Horrorfilme und die Skurrilität grenzt manchmal ans Komödiantische (gefühlt so in Richtung Twin Peaks aber dann doch ganz anders).
Worum geht es: Eine Frau begleitet ihren Freund – die beiden treffen sich seit 6 Wochen – zu dessen Eltern, die auf einer abgelegenen Farm leben. In ihrem Kopf wälzen sich die im Titel des Films schon gespiegelten Überlegungen I’m Thinking of Ending Things.
Kaufmann schafft es hier geradezu dokumentarisch die seltsame Interaktion eines Paares zu inszenieren, bei der man sich nur fragen kann: Warum tut ihr beide euch das nur an? (Ein weiterer intellektueller Diskussionspunkt!)
Was man sich aber antun sollte – vorausgesetzt man hat genug Arty-fart im Gehirn – ist dieser hochkomplexe Film. Unserer Meinung nach schon jetzt ein heißer Kandidat für den Drehbuchoscar und eine geniale Studie über die Komplexität zwischenmenschlicher Gefühle und Interaktionen. Eine Netflix Neuerscheinung, die lange nachwirkt und für ausreichend Gesprächsstoff sorgt. (Ein weiterer Diskussionspunkt: Worum geht es hier überhaupt?)
#6 – Date Night
Die Fosters – ein der Beziehungsroutine erlegenes Ehepaar – versuchen frischen Wind in ihre festgefahrenen Strukturen zu bringen. Doch sich als die Tripplehorns auszugeben, um die fremde Reservierung im angesagtesten Restaurant Manhattans abzustauben, war dann doch nicht so eine gute Idee. Ganoven fordern einen USB-Stick von den vermeintlichen Tripplehorns, den diese logischerweise nicht besitzen. Ein ulkiges Abenteuer beginnt.
Das Patentrezept für Komödien – gewöhnliche Menschen in außergewöhnlichen Situationen darzustellen – wird in Date Night gekonnt zur Anwendung gebracht und Steve Carell und Tina Fey sind natürlich die Kirsche auf der Sahne in dieser überdreht abgedrehten Odyssee durch das New Yorker Nightlife.
Abseits von Klischees jongliert dieser Film gekonnt originellen Wortwitz mit urkomischer Slapstick und die Normalität der US-middleclass steht hier genüsslich unter Dauerbeschuss.
Wie schon erwähnt, macht es durchaus Sinn sich einen Datefilm anzusehen. Vor allem diesen. Er lockert die Stimmung und erheitert. Und ein trainierter Mark Wahlberg, der als Nebenfigur mit nacktem Oberkörper durchs Bild hüpft, ist bestimmt auch ganz nett anzusehen und an sich schon Grund genug für eine Platzierung in unserer Netflix and Chill Filmliste
#7 – Marriage Story
Die Geschichte einer Ehe, die an deren Ende beginnt. Obwohl beide Partner versprechen, kooperativ und ohne Anwälte vorzugehen, verfangen sie sich dennoch schnell in einem Strudel aus Hass, Scheidungsrecht und seelischer Folter.
Marrigare Story ist eine Chronik von Konflikten und schildert eindrucksvoll, wie sich eine Beziehung verändern kann. Aber dennoch ist Marriage Story auch lustig, phasenweise sogar unerträglich zärtlich, und das immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet, aber am meisten braucht.
Es gibt viele Filme über Beziehungen, doch Marriage Story ist anders. Ein sehr gut durchdachter Film, der wehtut. Mit einer groß aufspielenden Scarlett Johannson, die so gut ist wie, ja, noch nie! Zusammen mit Adam Driver performen sie ein Drehbuch herunter, das an Genialität seinesgleichen sucht. Ein emotional harter Film, der euch definitiv genug Sprechstoff gibt, aber auch Raum für Reflektion.
Wir wissen, was ihr euch jetzt denkt: Ein Film über einen Scheidungskrieg, bei dem sich alle beteiligten seelisch zerfleischen? Inwiefen soll man da noch chillen?
Marriage Story ist ganz hartes Zeug. Doch zeigt es in Form eines fulminanten Negativbeispiels, dass man sich die Ehe und Kinder vielleicht doch lieber schenken sollte und das Leben am besten einfach entspannt und chillaxed angeht, vor allem aber die Beziehungen mit den Mitmenschen.
Über einen komplexen Umkehrschluss, der vielleicht einer leicht verwirrten Logik folgt, hat sich dieser Film eine gerechtfertigte Plazierung in unserer Netflix and Chill Liste gesichert.
#8 – Die nackte Wahrheit
Abby (Katherine Heigel) arbeitet als Produzentin bei einem Fernsehsender. Privat ist sie schon länger auf der Suche nach einem Mann. Bei ihren hohen Ansprüchen könnte das zwar noch länger dauern. Aber egal.
Da die Quoten ihrer Show nachlassen, wird der Gastmoderator Mike (Gerard Butler) angeheuert, der mit vulgärem Humor Frauen und ihre Beziehungen analysiert.
Mike versucht Abby dabei zu helfen, mit einem scheinbar perfekten Typen zusammenzukommen, doch wie gewohnt entwickeln sich die Dinge anders als geplant…
Auf dem Weg zum unausweichlichen Happy End sind hier Lacher garantiert. Ein Film für romantische Herzen – sollten die Ansprüche nicht allzu hoch sein.
Aller Vorhersagbarkeit zum Trotz gibt es hier auch einige nette Seitenhiebe im „Kampf der Geschlechter.“
Die Message dieses Films ist klar: Gegensätze ziehen sich an. Wenn man selbst zu gegensätzlich ist, mag es durchaus hilffreich sein, den oder die Person gegenüber bzw. neben einen, daran zu erinnern, dass sich Gegensätze eben anziehen. Also einfach chillen und sich anziehen lassen. Und wenn es mit dem reinen Chillen schneller vorbei ist als geplant – es ist keineswegs eine Tragik, wenn ihr mitten im Film nicht mehr die Augen am Bildschirm sondern in jenen eures Gegenübers habt.
#9 – Blau ist eine warme Farbe
Ihr habt lange gewartet. Wir sind es euch in unserem Netflix and Chill Filmranking schuldig geblieben. Bis jetzt!
Welcher Film ist einer von jener seltenen Sorte, die einen geschmeidigen Übergang von Couch zu Bett gewährleisten, weil sie es schaffen, genug Nähe, Liebe, aber auch Erotik zu affizieren? Filme, die Liebe förmlich verspüren, den Funken vom Bildschirm auf euch zwei (oder mehr) übergehen lassen und eine Tiefe Verbundenheit herzustellen vermögen.
Es ist kein leichtes Unterfangen einen solchen Film zu finden und zugegeben, die geeigneteren Kandidaten, die wir im Auge hatten, gibt Netflix leider nicht her. Doch hoffen wir mit unserer Wahl eben nicht daneben zu liegen: Blau ist eine warme Farbe.
Im Film geht es um die Beziehung zweier Frauen, doch wollte Regisseur Abdellatif Kechiche keinen „lesbischen Liebesfilm“ drehen. Seine Adaption der gleichnamigen Graphic Novel betrachtet er selbst als „einen universellen Film über die Leidenschaft und die Suche nach sexueller Identität.“ Außerdem liegt es ihm „fern, irgendeine militante Aussage zum Thema Homosexualität zu äußern.“ In seinem Film gehe es ihm „um die Geschichte eines Liebespaares schlechthin, um die Höhen und Tiefen einer tief empfundenen Beziehung, die jeden, ganz unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, anrühren.“
Der Film brilliert mit seiner Realitätsnähe und Emotionalität. Es regnete Preise (u.a. die Goldene Palme 2013). Und Kritik gab es auch: der Film soll Homosexualität nicht treffend beschreiben. Eine Unterstellung, von der man sich am besten selbst überzeugt. Der Film ist eine Mischkulanz aus Vergnügen, Traurigkeit, Zorn, Lust und Hoffnung. Ein kulturell recht wertvoller Film, dessen Gefühle nachklingen und vielleicht auch anregen.
#10 – Freundschaft Plus
Durch Zufall trifft Adam (Ashton Kutcher) auf eine alte und sehr flüchtige Bekannte Emma (Natalie Portman).
Sie haben Sex! Da Emma keine Lust hat sich emotional zu binden, schlägt sie Adam vor, eine reine Sex-Beziehung mit ihr einzugehen. Ohne Liebe. Ohne Verpflichtungen. Einfach total unkompliziert.
Und so kommt es schließlich zu einer Sex-only-Beziehung zwischen den beiden. Recht praktisch für die fulltime Ärztin Emma, die mit Gefühlen nichts zu tun haben will. Und für Adam, vermuten wir, ist die Sache auch ganz ok.
Es ist klar, dass es in dem Film nicht wirklich darum geht, sondern um das Gegenteil. Aber eine illustre Nummer an Szenen lang zeigt der Film, dass Sex eigentlich eine recht unkomplizierte Sache ist und aus dieser Ansammlung an Filmminuten lässt sich durchaus eine kleine Lebensphilosophie entwickeln – mit dem Fazit, dass Sex eine unkomplizierte Sache sein kann. Also dann!
Solltet ihr all diese Filme bereits gesehen haben – dann findest du in unseren Alternativen zu Netflix und Amazon Prime Video sicher einiges an Inspiration.
Titelbild © Shutterstock
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