Das Gefühl Wut hat – man darf es ruhig so sagen – einen mehr als schlechten Ruf. Ausschreitungen. Morde. Prügeleien. Wut wird vorbehaltlos dafür verantwortlich gemacht. Doch im Grunde ist Wut an sich nicht das wahre Problem, sondern vielmehr die Tatsache, dass wir alle nicht mit unserer Wut bzw. unseren Gefühlen richtig umzugehen wissen. Das Buch Wutkraft zeigt jedoch, wie sich diese verpönte Emotion Wut positiv nutzen lässt und sich das Leben dadurch nachhaltig verbessert.
Das Geheimnis des Zlatan Ibrahimović – Wut positiv nutzen
Kein Interview einer erfolgreichen Person – in welchem Bereich auch immer – in dem diese nicht über ihr Geheimnis, deren secret of success, ausgefragt wird. Vor allem im Sport bekommt man auf diese Frage eine ganze Palette an Antworten serviert. Vom gesunden Schlaf bis zur optimierten Ernährung ist alles dabei. Alles? In einem Interview diesbezüglich mit der Zeit lässt der selbsternannte Fußballgott Zlatan Ibrahimović jedoch aufhorchen. Das Geheimnis seines Erfolges? Die Antwort: „Für mich war Wut immer der bessere Antrieb. Ich merke das immer wieder: Wenn ich auf irgendetwas oder irgendjemanden wütend bin, werde ich richtig gut.“
Viele spüren die Wut in sich erst, wenn es bereits zu spät ist. Plötzlich ist sie da und sie wissen nicht, wie damit umzugehen ist. Denn sie haben nie verstanden, diese Wut kreativ zu nutzen oder diese negativ konnotierte Emotion ins Positive umzulagern. Viele Menschen haben früh verlernt bzw. nie gelernt, die ersten Zeichen von Wut zu erkennen.
Vermutlich war Wut in deren Familie nicht gerne gesehen. Widerstand, Trotz und Zorn wurden sofort gemaßregelt und unterbunden. Doch Wut verschwindet nicht einfach, wenn man sie nicht zulässt. Sie wird verdrängt, schlummert jedoch weiter und lauert tief im Inneren darauf, wieder loszubrechen. Unkontrolliert. Zerstörerisch. Destruktiv.
Das positive Potenzial des Zorns – Wut positiv nutzen
Das Buch Wutkraft von Friederike von Aderkas– by the way der ultimative Guide zu diesem Theam – teilt Wut in zwei Lager auf: „Unbewusst ausagierte Wut trägt zerstörerische Tendenzen in sich. Wut hingegen, die uns dient, das Leben nach unseren Bedürfnissen zu gestalten, ist nicht blind und aggressiv, sondern klar und ausgerichtet.“
Wut ist demnach nicht nur zerstörerisch. Wut ist, mit der Richtigen Handhabung, eine Kraft, die man nutzen kann, das Leben so zu gestalten, dass man sich präsent und lebendig fühlt. Wut zeigt einem auf, wo Situationen, Ereignisse und Verhältnisse nicht stimmig sind. „Sie kann helfen, im Beziehungs- und Familienleben und auch im Beruf neue Weichen zu stellen und positive Veränderungen herbeizuführen.“
Unterdrückte Wut macht krank
Wir leben in einer Kontrollgesellschaft. Nicht nur über unsere Körper wird mittels Schönheitsideal Macht ausgeübt, sondern auch unsere Emotionen sind oft fremdgesteuert. Vor allem dann, wenn klar definiert und festgelegt ist, welche Gefühle angebracht sind und welche nicht. Und das überall. Ob beim Date #goodvibesonly oder beim Arbeitsplatz. Wütende Menschen sind ein Problem. Dass jedoch vielmehr das ein Problem ist, was sie wütend macht, diesen Blickpunkt hat noch niemand eingenommen.
Wie dem auch sei. Es dem Umfeld recht zu machen, und in diesem Fall seine Wut zu unterdrücken, führt zu chronischen Beschwerden. Und nicht nur das. Diejenigen, die in ihrem Beruf regelmäßig Ärger hinunterschlucken, weisen ein doppelt so hohes Risiko auf, herzkrank zu werden.
Eine Studie fand sogar heraus, dass Frauen, die bei einem Ehestreit nicht über die Meinungsverschiedenheit reden konnten, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an Arteriosklerose erkranken. Vor allem auf das Immunsystem haben unterdrückte Gefühle einen nicht zu unterschätzenden negativen Einfluss.
Wut oder die Grenze des Erträglichen
Wer immer wieder an die Grenzen des Erträglichen stößt und seine Wut unterdrücken muss, der verliert schneller als ihm oder ihr lieb ist den Kontakt zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen. Vor allem aber auch den Kontakt zur eigenen Wut, von der man sich dann, im Falle eines Ausbruchs, marionettenhaft bestimmen lassen.
Das Buch Wutkraft ist somit ein guter Ratgeber, mit dessen Hilfe man lernen kann, aus der Wut abseits von Schmerz, Niedergeschlagenheit und Selbstzerstörung positive Kraft für ein neues Leben zu schöpfen. Vor allem zu lernen, seine Wut früher zu spüren und gezielt positiv einzusetzen, verändert das Leben grundsätzlich. Doch um diese positive Kraft der Wut zu entfalten muss man erst einmal entdecken, wo sie in einem steckt und wie sie sich zeigt. Unterstützung bieten einem hierbei eine Vielzahl an praktischen Übungen, mit deren Hilfe man tief eintaucht in die eigene Geschichte des Zorns.
Wutkraft von Friederike von Aderkas ist eine gelungene Anleitung, die einem erlaubt, Wut als hilfreiches Gefühl kennenzulernen und auch zu nutzen, um das Leben so zu gestalten, dass man zu seinen Bedürfnissen steht. Sich nicht länger verstellt. Und neue Wege zu mehr Lebendigkeit und Wahrhaftigkeit entdeckt.
Die Kraft der Wut positiv nutzen!
Wut ist eigentlich gut. Das Gefühl zeigt im Alltag, was für einen nicht stimmt, und liefert zugleich auch die Energie für die passende Handlung. Wut schenkt in diesem Sinne Kraft für Veränderung.
Seit unserer Geburt lernen wir, Wut zu unterdrücken, gilt sie doch als Zeichen der Zerstörung. Dieser Ansatz ist mehr als fatal, denn Wut richtig wahrgenommen ist ein gesunder Gradmesser für unser Wohlbefinden. Wer seiner Wut (im sanften Stadium des Anfangs) nicht zuhört, läuft Gefahr, den Zugang zu den eigenen Bedürfnissen zu verlieren, krank zu werden und eine Depression zu entwickeln.
Das Buch Wutkraft ist somit eine Einladung, die eigene Wut kennenzulernen und verantwortlich damit zu leben. Sie weist uns den Weg zu mehr Präsenz, Lebendigkeit und Wohlgefühl. Anhand von zahlreichen Übungen und Reflexionen zeigt Friederike von Aderkas, wie wir unsere Wut positiv nutzen können. Wie wir z.B. lernen, Grenzen zu setzen, Entscheidungen mit neuer Klarheit zu treffen und Beziehungen neu zu gestalten.
Titelbild Credits: Shutterstock
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