Jake Paul stichelt weiter gegen die UFC und ihren Boss Dana White. Diesmal ist das Mittel der Wahl ein Rapsong, in dem der Chef der Kampfliga UFC und seine Firmenpraktiken kritisiert werden. Jake Paul hat sich als Youtuber und Disney-Teenstar eine riesige Karriere aufgebaut, seit einigen Jahren versucht er sich zudem als professioneller Boxer. Zu international trauriger Bekanntheit waren er und sein Bruder Logan Paul einst gekommen, als sie im berühmt-berüchtigten japanischen Selbstmordwald Aokigahara eine Leiche entdeckten. Der pietätlose Umgang mit dem Leichnam und der Situation sowie das zeigen in einem Youtube-Video hatten internationale Entrüstung und eine Debatte über Ethik auf YouTube ausgelöst.
Nun liefert sich der jüngere der Brüder Jake Paul seit einiger Zeit einen öffentlichen Beef gegen den Chef des UFC Imperiums Dana White. Es kam bereits zu zahlreichen verbalen Attacken vom Youtuber Paul. Er kritisiert dabei die Vertragsbedingungen und Gewinnausschüttungen, zu denen die Kämpfer:innen der UFC antreten müssen. Von Ausbeutung ist hier die Rede, zu den Hintergründen später mehr.
Nun hat Jake Paul entschieden, Dana White in einem Rapsong mit dem Namen „DANA WHITE DISS TRACK“ weiter anzugreifen. „DANA WHITE DISS TRACK“ ist der nächste logische Schritt in einem peinlich geführten, aber für uns sehr amüsanten Internetkrieg. Willkommen zur nächsten Eskalationsstufe zwischen dem Youtuber Jake Paul und UFC-Boss Dana White.
Jake & Logan Pauls steiler Aufstieg
Ihr Business haben die Paul Brüder im Laufe der Jahre stets erfolgreich erweitert. Angefangen hatte man mit klassischen Youtube-Videos und Prank-Formaten. Daraus resultierte für Jake eine Anstellung bei Disney, die Fernsehrolle führte verständlicherweise zu noch größerer Bekanntheit und Reichweite. Später folgten neben mittelmäßigen, aber klickstarken Songs von Jake Paul auch ein Investment Programm für Youtuber.
Hierfür konnte man starke Investoren gewinnen. Der Rubel rollt. Finanziell sind die beiden schon lange extrem erfolgreich. Seit 2019 haben sich die Pauls nebenbei einem weiteren Geschäftszweig zugewandt. Beide veranstalten erfolgreich Box Show-Kämpfe, bei denen sie gegen Youtuber, ehemalige UFC-Fighter und pensionierte Boxer antreten.
Gewichtsklasse und Alter stimmen dabei oft nicht überein, was sich aber keineswegs negativ auf die Einschaltquoten auszuwirken scheint. Die Pay-Per-View-Events generieren hohe Gewinnsummen. Regelmäßig schalten Hundertausende Menschen weltweit bei den Kämpfen ein. Auch wenn der letzte Fight gegen Tyron Woodley (Jake Paul vs Tyron Woodley 2) mit „nur“ 65,000 verkauften Pay-Per-View Tickets ein kommerzieller Flop war.
Bereits im Vorfeld wurde über heimliche Vertragsklauseln und einen gestellten Kampf spekuliert. Auch wenn man bemüht war, die Gerüchte zu zerstreuen, dieselbe Besucherzahl wie bei dem ersten Kampf der beiden (480,000 – 500,000 PPVs) konnte man nicht wiederholen. Das Jake Paul den ehemaligen UFC-Champion Tyron Woodley dabei in der sechsten Runde dann auch noch K.O schlug, befeuerte das Gerede um einen gefakten Kampf zusätzlich.
Jake Paul vs Dana White die Hintergründe des Beefs
Den Start für die professionelle Kampfkarriere hatte Jake Paul 2020 gegen den Youtuber AnEsonGib hingelegt. Jedoch kam mit dem Einstieg in das Pay-Per-View Game auch der Einstieg in die Konkurrenz mit der UFC. Man buhlt um ein ähnliches Publikum im selben Geschäft, da ist competion nur natürlich. Und wie es sich für einen anständigen Youtuber gehört, wird der Beef dabei selbstverständlich öffentlich und in Echtzeit im Internet ausgetragen.
Ursprünglich war der Konflikt ins Rollen gekommen, als Jake Paul immer wieder UFC-Kämpfer für einen Fight herausgefordert hatte. Kämpfer:innen der UFC dürfen aber aufgrund ihrer Vertragsbedingungen nicht außerhalb der UFC Kämpfe absolvieren.
I’ve redesigned the logo. pic.twitter.com/K0sFuQqOyf
— Jake Paul (@jakepaul) January 27, 2022
Daraufhin hatte Jake Paul, Dana White für seine Vertragsbedingungen kritisiert. Dabei ging es auch um einen Punkt, für den die UFC immer wieder in der öffentlichen Kritik steht. Nämlich den der ausbezahlten Gewinnmarge, also das Verhältnis zwischen Einnahmen der UFC durch Pay-Per-View Verkäufe im Gegensatz zu dem, was den Kämpfer:innen an Provisionen ausbezahlt wird. Die berechtigte Kritik an der intransparenten Praktik und der ungleichen Behandlung wurde vom UFC-Boss Dana White stets mit markigen Sprüchen abgewehrt.
Dana White antwortet
Dana White wiederum hatte den Youtuber vorgeworfen, dass dieser nicht in seiner eigenen Gewichtsklasse und mit gleichaltrigen Kämpfern bestehen könnte. Ebenso wurden fehlende Dopingtests vor den Paul Kämpfen thematisiert. Daraufhin hatte der Youtuber dem Ligachef wiederum Kokain-Missbrauch vorgeworfen. Das Niveau, welches von Anfang an niedrig gewesen war, lernte, je länger der Streit ging, immer mehr Limbo tanzen.
.@jakepaul you never responded to the challenge pic.twitter.com/1uzI9mur1T
— danawhite (@danawhite) January 2, 2022
Die niedrigen Pay-Per-View Verkaufszahlen des letzten Paul Kampfes hatte Dana White als weiteren Anlass genommen zu erwähnen, dass Jake Paul UFC-Kämpfer nur herausfordert, da er diese für seine Verkaufszahlen brauchen würde.
„You’re calling out Jorge Masvidal because he’s a pay-per-view superstar. Nate Diaz, Conor McGregor, Mike Tyson, these are all superstars. You’re not. You can’t sell pay-per-views.“
Jake Paul: „DANA WHITE DISS TRACK“
Das lies Paul wiederum nicht lange auf sich lassen sitzen und schoss nun mit seinem Disstrack zurück. Da die Nummer ziemlich selbstredend ist, gibt es dazu nicht viel zu sagen. Außer vielleicht die Frage, auf welche Weise und ob überhaupt Dana White auf Lines wie diese antworten wird:
„Now everybody from the UFC. Put your motha fuckin hands up an follow me. Fuck Dana –Fuck Dana White“
Kommt es zum Schluss vielleicht zu einem Showkampf zwischen UFC-Boss Dana White und dem rotzfrechen „problem child“ Jake Paul? Wir dürfen weiter gespannt sein und halten euch am laufenden.
Titelbild © Shutterstock
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