Cocktail-Effekt mal anders: Schadstoffe in Büroluft besorgniserregend hoch

Messergebnisse aus 100 Büros in ganz Österreich sorgen für Aufregung. Die dortige Luftqualität war leider alles andere als zufriedenstellend. Warum das ein wichtiges Thema ist? Die Luftqualität in Büros beeinflusst Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit der Angestellten. Trotz dieser wohlbekannten Relevanz wird das Raumklima weiterhin oft vernachlässigt. Alles, was es über Büroluft zu wissen gibt, findest du hier
Die unsichtbare Gefahr: Was in der Büroluft wirklich steckt
Die Luftqualität am Arbeitsplatz ist weit mehr als nur eine Frage des Wohlbefindens – sie beeinflusst unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das tägliche Energielevel. Doch eine aktuelle Studie zeigt: In vielen Büros herrscht dicker – wenn auch unsichtbarer – Cocktail-Alarm! Doch hat dieser Cocktail bedauerlicherweise rein gar nichts mit Alkohol zu tun.
Die Untersuchung der Plattform „MeineRaumluft.at“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ökologie, Technik und Innovation (OETI) enthüllte das Potenzial eines wahren Schadstoffcocktails, der Mitarbeitende oft unbemerkt belastet.
Zu trocken, zu staubig und zu viele Schadstoffe
Die Studie untersuchte 100 Büros in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland und lieferte Ergebnisse, die man am liebsten gleich auslüften möchte. In einem Viertel der Büros war die Luft schlichtweg zu trocken, was zu Augen- und Atemwegsreizungen führt. Diese Symptome mindern nicht nur die Produktivität, sondern setzen die Abwehrkräfte herab.
Dann kommen die „flüchtigen organischen Verbindungen“ ins Spiel – auch TVOC genannt. Diese Schadstoffe stammen von Farben, Möbeln und Reinigungsmitteln und wurden in 15 Prozent der Büros in bedenklichen Mengen gefunden. Häufige Folgen sind Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme, die in langen Meetings oder besonders intensiven Arbeitstagen wahrlich nicht helfen.
Der „Cocktail-Effekt“: Wenn Schadstoffe sich gegenseitig verstärken
Noch bedenklicher ist der sogenannte „Cocktail-Effekt“: Viele dieser Schadstoffe in der Büroluft wirken nämlich nicht nur für sich alleine genommen, sondern verstärken sich in Kombination sogar noch. Schon geringe Mengen TVOC, Feinstaub und Formaldehyd können durch die Mischung ihre Wirkung verstärken und die Mitarbeitenden gleich mehrfach belasten. Das heimliche Rezept dieses „Cocktails“ kennt jeder, der nach einem Tag voller Zoom-Calls und Projektpräsentationen mit einem brummenden Kopf nach Hause geht.
Warum Unternehmen jetzt handeln sollten
Peter Skala von „MeineRaumluft.at“ bringt es auf den Punkt: „Die isolierte Betrachtung einzelner Schadstoffe greift zu kurz.“ Daher fordert er eine umfassende Analyse der Luftqualität in Büros, um diesem Cocktail-Effekt Herr zu werden.
Ein Appell, der Unternehmen und Entscheidungsträger in der Gesundheitsforschung wachrütteln sollte. Schließlich leiden rund 72 Prozent der Mitarbeitenden unter den Folgen schlechter Luftqualität – von Kopfschmerzen über Müdigkeit bis hin zu gereizten Atemwegen.
Frische Luft, frische Köpfe: Wie wir unsere Büros auffrischen können
Die gute Nachricht: Ein bisschen mehr Luftzirkulation und bewusster Umgang mit Büromaterialien können schon viel bewirken. Hier einige Tipps:
– Lüften, lüften, lüften! Frischluftpausen sind nicht nur für die Gesundheit gut, sondern bringen auch das kreative Denken in Schwung.
– Pflanzenpower! Pflanzen wie Grünlilien oder Bogenhanf wirken als natürliche Filter und verbessern die Luftqualität.
– *Drucker & Co. in separaten Räumen aufstellen: Vor allem Drucker und Kopierer produzieren Feinstaub – eine kleine räumliche Trennung kann Großes bewirken.
– Schonende Reinigungsmittel: Achte auf umweltfreundliche Produkte ohne aggressive Schadstoffe – das freut auch die Nase.
Büroluft: Wer gut lüftet, lebt besser
Die Studie macht deutlich, dass die Büroluft viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn gute Luftqualität ist nicht nur ein Komfort, sondern eine Frage der langfristigen Gesundheit und Produktivität.
Wer will schon einen unsichtbaren Schadstoff-Cocktail am Arbeitsplatz inhalieren? Mit kleinen Anpassungen kann das Büroklima erheblich verbessert werden, sodass jeder Arbeitstag nicht nur produktiv, sondern auch gesund bleibt.
Titelbild © Shutterstock
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