Grün, Grün, Grün, ist meine liebste Farbe. Zumindest, wenn Bärlauch Saison ist! Der wilde Knoblauch ist in der Küche vielseitig einsetzbar und wertet eine Großzahl an Gerichte mit einer interessanten Tiefe auf. Was du alles aus dem grünen Gold zaubern kannst und wie du seine Haltbarkeit sogar verlängern kannst, verrate ich dir hier.
Nun aber mal vorweg: Was macht der Bär eigentlich im Lauch?
Über die Herkunft des Namens streiten sich die Geister. Die Vermutung rührt allerdings daher, dass Bären nach ihrem Winterschlaf gerne Bärlauch essen, da jener ihre Verdauung ankurbelt und sie so fit und gesund für den Frühling macht.
Bärlauch haltbar machen
Um den wilden Knoblauch noch ein bisschen länger als nur während seiner Saison genießen zu können, erhältst du hier ein paar Tipps und Möglichkeiten, um seine Haltbarkeit zu verlängern.
1. Bärlauch trocknen
Den Bärlauch in einem gut gelüfteten Raum vollständig trocknen lassen. Die getrockneten Blätter kannst du im Anschluss mit einem Mörser oder einer Küchenmaschine zerkleinern.
Zum Schluss landet dein getrockneter und zerkleinerter Bärlauch in einem luftdichten Behältnis und freut sich schon darauf, innerhalb von einem Jahr von dir benutzt zu werden.
2. Bärlauch in Öl einlegen
Bärlauchöl ist nicht nur ein toller Geschmacksträger für Salatdressings und co, es verlängert die Haltbarkeit des wilden Knoblauchs auch ungemein.
Um den Bärlauch in Öl einzulegen benötigst du auf alle Fälle ein steriles, luftdichtes Behältnis. (Tipp: Marmeladenglas heiß auswaschen und verwenden). Bärlauch klein schneiden, mit Öl bedecken und an einem dunklen Ort lagern.
3. Bärlauch einfrieren
Sollte es mal vorgekommen sein, dass du zu viel vom grünen Freund gepflückt hast oder dir vielleicht einfach etwas übriggeblieben ist, kannst du ihn selbstverständlich auch einfrieren. Die Blätter am besten in Portionen in Gefrierbeutel oder Tupperdosen im Gefrierschrank verstauen und bei Bedarf langsam wieder auftauen.
Alternativ kannst du den Bärlauch auch klein schneiden und zusammen mit Öl in eine Eiswürfelform geben. So hast du immer eine Portion Bärlauch zum Kochen in deinem Tiefkühlfach bereit.
4. Bärlauch Pesto machen
Mein absoluter Favorit, um Bärlauch länger haltbar zu machen. Man nehme das grüne Gold, vermenge es mit gutem Olivenöl, Nüsse deiner Wahl (ich finde Pinienkerne passen hier ganz wunderbar) Salz, Pfeffer und einer ordentlichen Menge Parmesan, püriert es und hat eine lang haltbare Göttlichkeit.
Es ist nicht nur der absoluter life-saver, wenn man nicht zum x-ten Mal das gleiche Barilla Pesto essen will, es ist noch dazu sehr günstig, wenn du den Bärlauch sogar selbst (und somit gratis) gepflückt hast!
5. Bärlauch Salz herstellen
Wer seine Speisen gerne mit einer salzigen Knoblauch Note verfeinern möchte, sollte sich an folgende Faustregel halten: Die Menge an Blättern wird mit der 4-fachen Menge grobem Meersalz vermengt. Dabei solltest du beachten, dass deine Blätter bereits vollständig getrocknet sind. Den getrockneten Bärlauch samt Salz mit einem Mixer zerkleinern, bis eine gleichmäßig grüne Farbe entsteht.
Im Anschluss auf einem Backblech verteilen und über Nacht trocknen lassen. In einem luftdichten Behältnis behält das Bärlauch Salz bis zu ein Jahr lang seinen Geschmack.
Rezepte mit frischem Bärlauch
Gerade noch frisch gepflückt, schon im Kochtopf und sogleich im Mund. Frisch schmeckt der grüne Alleskönner meiner Meinung nach ohnehin am besten. Im Folgenden findest du einige Rezepte, mit denen du den Bärlauch frisch verwerten kannst.
Bärlauchcremesuppe
Für ein himmlisch cremiges Bärlauchcremesüppchen benötigst du folgende Zutaten:
150g Bärlauch
1 EL Butter
1/2 Liter Gemüsebrühe (Ein Rezept, wie du aus deinen Gemüseresten eine herrliche Gemüsesuppe zaubern kannst findest du hier)
1 kleine Zwiebel
100 ml Schlagobers
1 Prise von Salz, Pfeffer und Muskatnuss
Bärlauch heiß abbrausen, blanchieren und klein schneiden. Zwiebel schälen und klein schneiden, anschließend in einem Topf mit Butter glasig anbraten. Anschließend den Bärlauch beimengen, kurz anbraten lassen und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Ungefähr 10 Minuten köcheln lassen, Schlagobers einrühren und mit dem Pürierstab pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und genießen.
Bärlauch-Topfen-Aufstrich
200g Topfen
3 EL Sauerrahm
70g frischer Bärlauch
Saft einer halben Zitrone
1 TL Senf
1 Schuss Olivenöl
1 Prise Salz und Pfeffer
Für unseren frühlingshaften Bärlauchaufstrich die Bärlauchblätter fein hacken und in einer Schüssel mit allen Zutaten vermengen. Salz und Pfeffer nach Belieben nachwürzen. Am besten den Aufstrich über Nacht noch ziehen lassen und am nächsten Tag mit einer frischen Scheibe Roggenbrot schnabulieren.
Bratwurst mit Bärlauch im Schlafrock
Würstchen im Schlafrock kennt jeder, doch wie wär’s, wenn wir das ganze mal mit einem Blättchen von unserem grünen Freund verfeinern?
1 ausgerollter Blätterteig
3 EL Tomatenpüree oder Tomatenmark
4 Würstchen deiner Wahl (z.B. Kalbsparisier)
1 kleiner Bund Bärlauch
1 Eigelb
Den Blätterteig ausrollen und mit Tomatenpüree bestreichen. Den Teig in 4 gleichmäßig große Teile schneiden, Bärlauchblätter darauf legen und die Würstchen mittig platzieren. Die Würstchen samt Bärlauchblättern in den Blätterteig einrolle und mit Eigelb einpinseln. Zum Schluss das Ganze ca. 20 Minuten bei 220 Grad goldbraun werden lassen.
Bärlauchkäsespätzle
250 ml Milch
300g Mehl
1 EL BUTTER
3 Eier
1 Bund Bärlauch
Salz, Pfeffer, Muskat
1 Handvoll Parmesan
Den Bärlauch in grobe Stücke schneiden und gemeinsam mit der Milch und den Eiern mit einem Stabmixer so lange pürieren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Anschließend mit dem Mehl und dem Salz vermengen und die Masse zu einem glatten Teig anrühren.
Im nächsten Schritt einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Den Teig durch ein Spätzlesieb streichen und warten, bis die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen. Wenn dies der Fall ist, Spätzle abseilen und abtropfen lassen. In einer Pfanne die Spätzle mit etwas Butter schwenken, mit dem Käse bestreuen und servieren.
Wenn du dich nun gleich selbst auf die Suche nach Bärlauch begeben willst und noch nicht weißt, wo du ihn in Wien findest, wirst du vielleicht aus diesem Artikel schlauer: Bärlauch sammeln in Wien.
Bilder © Shutterstock
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