Mord und Totschlag und ein:e Ermittler:in, die einen kniffligen Fall löst. Die Menschen lieben Kriminalromane. Krimibücher verkaufen sich mit Abstand am besten und werden dementsprechend auch verhältnisweise öfter veröffentlicht. Mehr als 23.000 Krimis gibt es im deutschsprachigen Raum zu kaufen. Wir von WARDA haben natürlich alle gelesen und eine Liste mit unseren 7 Favoriten erstellt. Viel Spaß beim Lesen!
1. Alibi von Agatha Christie: Königin der Krimibücher
Aus Gründen des allgemeinen Respekts kommt keine Top-Krimibücher-Liste ohne diese Autorin aus: Agatha Christie, die Krimiautorin schlechthin. Aber auch erfolgreichste Schriftstellerin der Welt. Mit dem Erschaffen der Kultfiguren Miss Marple und Hercule Poirot hat sie das Krimigenre nachhaltig geprägt. Und wie!
Die Queen of Crime, wie sie auch benannt ist, schrieb 66 Kriminalromane. Und erfolgreich war sie auch, ist sie noch immer. Man geht von einer verkauften Gesamtauflage von vier Milliarden Büchern aus – weltweit.
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Der Kriminalroman Alibi (The Murder of Roger Ackroyd) begründete sozusagen Christies Weltruhm und gilt auch als ihr Meisterstück. Wir dürfen natürlich nicht zu viel verraten, aber mit seiner beispielslosen Wendung und dem fulminanten Spiel mit Perspektiven hatte die Story von Alibi einen bedeutenden Einfluss auf das gesamte Genre und war Inspiration für etliche andere Krimibücher. Und trotz seines Alters – Ersterscheinung 1926 – ist die Story immer noch voller flow und mag auch heute noch zu überraschen. Ein Muss für jeden Krimifan!
2. Nervöse Fische von Heinrich Steinfest
Der Autor Heinrich wurde zwar in Australien geboren, wuchs aber in Wien auf. Und vor allem letzteres hatte vermutlich extrem positiven Einfluss auf eines seiner besten Bücher: Nervöse Fische. Worum geht es? Der extrem weirde Chefinspektor Richard Lukastik wird auf das Dach eines Wiener Wohnhauses gerufen. Der Grund: Im dortigen Roof Top-Pool liegt die von einem Hai verstümmelte Leiche. Den einzigen Hinweis liefert ein Hörgerät.
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Dieser ist achtundvierzig Jahre alt, wohnt bei seinen Eltern und seine Religion ist die Lehre Wittgensteins. Durch sein von Ticks und Überheblichkeit geprägtes Verhalten wird er sozusagen zu einem Paradeexemplar eines Wiener Ungustls. Die Skurrilität des Falls und jene der Figuren geben sich hier die Klinke in die Hand und garantieren ein Lesevergnügen der Sonderklasse. |
3. Mittsommermord von Henning Mankell
Mittsommermord ist die siebte Folge einer Reihe rund um den schwedischen Kult-Kommissar Kurt Wallander. Mankell vermag es wie sonst selten ein:e Autor:in einen Kriminalfall minutiös – bis ins aller kleineste Detail – vor den Lesenden aufrollen zu lassen, ohne dass einem langweilig wird.
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Die kleinen Dinge der Ermittlung schaffen es hier eine derartig ausgefeilte Sogwirkung zu erzielen, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen. Seite für Seite wird ein komplexer Mordfall erklärt, wo am Ende des Buches nicht die kleinste Frage offenbleibt und man das beeindruckende Gesamtbild einer Ermittlung dargeboten bekommt, was bei Krimibüchern (in dieser Genauigkeit) doch recht selten der Fall ist.
4. Böse Absichten von Keigo Higashino: Autor moderner Krimibücher
Keigo Higashina ist ein japanischer Krimiautor, der hierzulande eher weniger bekannt ist. Was durchaus verwundert, denn lässt sich über ihn sagen, dass er es, wie selten jemand, geschafft hat, das Erbe der Queen of Crime weiterzuführen. Und zudem entwickelt er Storys, die einer Agatha Christie würdig sind. Vor allem der Kriminalroman Böse Absichten rund um Inspektor Kaga (mit neun weiteren Fällen) ist ganz in der Tradition Christies aufgebaut und bietet eine ganze Palette an herrlichen Twists.
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Higashinas Buch Ich habe ihn getötet ist dabei auch noch zu empfehlen. Wo es in Böse Absichten keine Motive zu geben scheint, finden sich hier gleich drei Verdächtige, von denen jeder behauptet, den Mord begangen zu haben. Ein schier unlösbarer Fall mit einem extrem innovativen Ende – Agatha Christie next level style! Zwei der besten Krimibücher der Gegenwart, wenn man so will. |
5. Der talentierte Mr. Ripley von Patricia Highsmith
Dieses Werk ist eines der bekanntesten Krimibücher der US-amerikanischen Kriminalroman Autorin Patricia Highsmith. Es ist der erste von insgesamt fünf Romanen um die Figur des Tom Ripley. Für das Genre eher untypisch beschreibt Highsmith die Geschichte aus der Perspektive des Täters. Der Autorin gelingt es jedoch meisterhaft, die Lesenden mit diesem mitfiebern zulassen. Und man darf gespannt sein, ob Ripley mit seinem gefährlichen Spiel erwischt wird oder nicht.
© Open Media Ltd, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Als Ergänzung empfehlen sich hier gleich zwei Verfilmungen des Romans: Nur die Sonne war Zeuge aus dem Jahre 1960 – einer der Lieblingsfilme von Martin Scorsese – und Der talentierte Mr. Ripley aus dem Jahre 1999 des Regisseurs Anthony Minghella mit einem Star-Cast rund um Matt Damon und Jude Law.
6. Die schwarze Dahlie von James Ellroy
Januar 1947. Die verstümmelte Leiche von Elizabeth Short wird gefunden. Aufgrund ihrer schwarzen Kleidung wird sie auch prompt die „Schwarze Dahlie“ genannt.
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Die Kriminalromane von James Ellroy zeichnen sich durch einen extremen Realismus aus, der am Ende keine der Figuren als Saubermann dastehen lässt. Ellroy spinnt ein Netz aus Intrigen zwischen den Angelpunkten Polizei, Politik und Wirtschaft und entführt uns meisterhaft in die USA einer längst vergangenen Zeit, als man unsaubere Dinge auch genauso unsauber gelöst hat. |
7. Der Leopard von Jo Nesbø – Krimibücher wie Blockbuster
Nach den Ereignissen des Vorgängerromans (Schneemann) verlässt der norwegische Star-Ermittler und Vorzeige-Alki Harry Hole Oslo und zieht nach Hongkong, wo er sich verschuldet sowie spiel- und drogensüchtig wird. Um zwei Morde an jungen Frauen aufzuklären wird er jedoch nach Norwegen zurückgeholt.
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Die Figur des Harry Hole ist mittlerweile auf 12 Bände angewachsen. Im Vergleich zu Henning Mankells Wallander ist Nesbøs Stil jedoch weniger raffiniert und ausgefeilt. Doch was ihm diesbezüglich fehlt, das kompensiert der norwegische Bestsellerautor mit effektgeladener Spannung, atemraubender Geschwindigkeit, exzessiven Thrill und auch knallharter Action. Ein Buch, dass sich liest wie ein guter Blockbuster. Man wundert sich wirklich, wieso Nesbøs Bücher nicht schon alle verfilmt worden sind.
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