Seht es doch mal so: Corona rettet euch vor eurer Zuckerwattekitsch-Hochzeit, die ihr eigentlich eh nie wolltet. Wir präsentieren euch 7 Gründe, die euch die geplatzte Hochzeit mit anderen Augen sehen lassen.
Ein Fest der Tüllberge, der Torten mit eindimensionalen Disney Prinzessinnen, 100 Augenpaare im Rücken und sich zwanghaft glücklich und froh zeigen – all das stand euch Lovebirds die in Zeiten von Corona ihre Hochzeit angesetzt hatten bevor, bis Corona euch davon erlöste.
#Coronabrides2020
Ja genau, nicht alle verfallen und zerbrechen an der Nachricht der Hochzeit, die ins Wasser fällt. Im Gegenteil – für den einen oder anderen ist hier in letzter Sekunde der Stecker gezogen worden. Vielleicht bist du dir deines Glückes noch gar nicht bewusst.
Eine bevorstehende Hochzeit, dieses fürchterlich alte Konstrukt, das Verwandte und Freunde, die bewusst hinter Gleichberechtigung stehen, in altmodisches, wertkonservatives Verhalten verfallen lässt. Nur wegen eines Festes, eines einzigen Tages.
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Das Konzept des sich einander Versprechens
Auch ich gehöre zu den Verliebten, die sich zu diesem alten Brauch, der nichts als Stress bedeutet, hinreißen hat lassen. Ich habe bis heute nie so ganz verstanden, was Menschen dazu bringt, vor so vielen anderen diese intimen Worte auszusprechen und damit die Liebe zum Partner zu beteuern. Bei dem Gedanken war ich immer etwas peinlich berührt.
Was verspricht man sich? Dass man zusammenbleiben will, die ewige Treue? Ja eh, solange ich mit dir zusammenbleiben will. Aber das ändert sich nicht nur, weil ich es vor 100 Gästen in Form eines staatlich anerkannten Schwurs kundtue. Ein Blick auf die Scheidungsrate gibt Auskunft über die Haltbarkeit dieses Versprechens.
Dass ich dich – immer – lieben werde? Kann ich das denn bewusst beeinflussen? Dass ich dir gehöre und du mir? Das klingt nach Besitzanspruch und Muss. Ich will niemandem gehören und genauso wenig will ich, dass du mir gehörst. Du bist du, und ich bin ich. Wir sind gerne zusammen und die Gefühle bleiben, verheiratet oder nicht.
Viele „sehr verheiratete Menschen“ berichten zudem davon, dass sie sich nach diesem Spektakel viel verbundener fühlen – einer Studie zufolge sind das übrigens dieselben Individuen die Kraftsteine sammeln und Menschen die sehr gut auf Globuli ansprechen und dabei Helene Fischer hören.
Nun ja, jetzt haben wir 2020er Hochzeitspaare ja alle eine zweite Chance bekommen.
Hier sind 7 Gründe, die selbst Linda De Mol damals an ihrem Format zweifeln hätte lassen:
1. Die Ehe ist kein Allheilmittel
Das Märchen von der Hochzeit zieht viele in ihren Bann. Die magische Zeremonie, das Tüll um Tüll geschichtete Kleid, vielleicht ein neuer klangvoller Name. Und überall ist sie präsent. Ob nun in Zeitschriften, in verschiedenen Fernsehformaten oder in den Gesprächen mit Familie und Freunden, die es doch „so schön finden würden“.
Bei so viel Lob und Aufmerksamkeit an diesem Happening ist es kein Wunder, wenn man annimmt, dass es sich dabei um den Heiligen Gral handeln müsse. Jedoch ist die Ehe nur so gut, wie die Beziehung, die ihr vorausgeht, weil sich daran eben nichts ändern wird und auch durch dieses Ereignis nichts gekittet werden kann.
2. Erotikkiller-Trauschein
Verpflichtungen, sie entstehen wenn auch nicht immer bewusst aber grundsätzlich laut Gesetz, auf jeden Fall, wie du hier sehen kannst.
Verpflichtungen schaffen Druck und machen den Alltag müde, welcher wiederum nicht gerade verführerisch ist.
3. Ewigkeit versus Ehrlichkeit
Was kann man sich heute schon versprechen, was auch noch in 50 Jahren gelten soll?
Menschen ändern sich – ungewollt durch unvorhersehbare Ereignisse. Deshalb kann ein Gedanke der uns heute als gut erscheint, doch nicht ehrlich für immer während versprochen werden.
4. „This is me“
Die große Show und ihre sensationsgeilen Gäste kannst du auch zum Geburtstag haben. Das ist um Welten entspannter.
5. Du kannst jederzeit Umziehen
Ein neuer Job? Ein neues Studium? Deine Sprachkenntnisse in Französisch verbessen und einfach mal ein paar Monate das la Vie in einem kleinen Apartmentin der Pariser Innenstadt erleben?
Sollte alles kein Problem sein, selbst wenn du verheiratet bist.
Wenn jedoch von der anderen Seite kein Zuspruch mehr dafür gefunden wird, kannst du das unverheiratet immer noch ohne rechtliche Folgen ausdiskutieren und es kann dich keiner vor Gericht dafür belangen.
„Grundsätzlich sind Ehegatten verpflichtet, gemeinsam zu wohnen. Zieht einer der Ehegatten gegen den Willen des anderen Ehegatten aus der gemeinsamen Wohnung aus, kann ihr/ihm dies bei einer streitigen Scheidung vorgeworfen werden.“
6. Die Kosten
Hochzeiten sind teuer. Größer, schöner, lauter, besser – die Illusion der einzigartigen Hochzeit In Sachen Hochzeitsfeier versucht das eine Hochzeitspaar das andere oft zu übertrumpfen. Im Schnitt kostet eine Hochzeit in Österreich gemäß Herolds gelber Seiten, 8.395€ – 29.125€.
Laut der heimischen Hochzeitsprofis Vanessa und Markus , „lassen sich die Österreicher ihre Hochzeit einiges kosten und setzen zu 95% auf professionelle Dienstleister und klettern doch eher in den oberen Bereich der Herold Kostenaufstellung.“
Genauso viele Trommeln und Trompeten wie am „SCHÖNSTEN TAG EURES LEBENS“ könnt ihr im gleichen Ausmaß bei eurer Scheidung erwarten. Tja, Hochzeit schützt nicht vor Unglück.
Die Kostenfalle Scheidung
Wer so reif war und einen Ehevertrag aufgesetzt hat, kann die Kosten im besten Fall flach halten. Wer zu romantisch war, um das Gegenteil vom Idealfall zu erwägen, kann sich meistens auf horrende Auslagen gefasst machen.
Denn in Österreich gilt der Zugewinnausgleich.
Der Zugewinn ist das Vermögen, das einer oder beide Ehegatten gemeinsam während der Zeit, in der die Ehe geltend war, erworben haben. Der Zeitraum für den Zugewinnausgleich liegt zwischen der Eheschließung und dem Zeitpunkt der Vermögensaufteilung bei Trennung.
Und um diesen Ausgleich „fair“ zu veranlassen, benötigt man die eine oder andere Stunde Hilfe einer Rechtsberatung. Anwaltskosten für ein Verfahren wird man hier ebenfalls kaum umgehen können.
7. Kein Grund aber ein Tipp:
Vielleicht ist das der richtige Zeitpunkt um sich mit dem Partner Samstagabend zusammen zu kuscheln, ein gutes Glas Wein zu genießen, die Wange des anderen sanft zu streichel, ihn dabei in die Augen zu schauen um zu sagen: „Schatz, komm wir lassen das bleiben und werden auch ohne verstaubten Stück Papier in der Dokumentenmappe glücklich so lange wir es wollen“
Whuuuut? Immer noch keine Chance euch die Rosa-Rote Brille abzunehmen?
Ihr wollt trotz Corona heiraten?
Dann können euch möglicherweise nur noch dieser Blogbeitrag und die Hilfe von Vanessa und Markus retten.
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