Während die Pandemie wieder größere Kreise zieht und die Zahlen wie zu Beginn rasant steigen, feiert Kim Kardashian ihren 40. Geburtstag auf eine für diese Zeit unsensible Art. Dies sorgte für einigen Unmut. Nicht nur, weil in den USA die Opferzahlen durch Corona besonders hoch sind. Sondern auch, weil sie damit bei vielen auf einen äußerst wunden Punkt drückt.
Auch an ihrem 40. Geburtstag gibt sich Kim Kardashian gewohnt dekadent. Auf einer privaten Insel veranstaltet die Unternehmerin eine Party der Superlative. Durch ihren Twitter-Thread sorgt diese Feier aber für eine hitzige Debatte, die vor allem aufgrund einer hier so stark zum Ausdruck kommenden Zweiklassengesellschaft ausgelöst wurde.
40 and feeling so humbled and blessed. There is not a single day that I take for granted, especially during these times when we are all reminded of the things that truly matter. pic.twitter.com/p98SN0RDZD
— Kim Kardashian West (@KimKardashian) October 27, 2020
Während sich die einen darüber streiten, ob ein natürlicher 40-jähriger Körper ohne plastische Chirurgie so aussehen könnte, spielen für andere die hohen monetären Ausgaben und das Coronavirus eine wesentlich wichtigere Rolle in der Kritik an Kim Kardashian.
Dies auch noch in einem Thread auf Twitter zu teilen, ist ohne Zweifel schlecht durchdacht und vollkommen unsensibel. Wie auch die Reaktionen diverser UserInnen zeigen.
I’m really happy for you. My Dad died and we couldn’t have a funeral.
— Kimstradamus?? (@KimpossibleT) October 27, 2020
Zuletzt geriet vielmehr ihr Mann Kanye West wegen wirrer Twitter-Botschaften und der Ankündigung zur Präsidentschaftskandidatur in den Fokus der Presse. Doch mit diesem Twitter-Thread hält Kim Kardashian wieder alleinig das Zepter der Kritik in der Hand – nicht zum ersten Mal.
Jesus Christ Kim this might be the most tone deaf thing you've ever posted. People are dying, losing their incomes and starving right now.
— Lindsay♿✡️?️? (@righteousfutch) October 27, 2020
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Das erstaunliche daran ist, dass sie auch vielfach von Fans mit merkwürdigen Argumentationen verteidigt wird. Zahlreiche Posts unterstreichen, weshalb sie als dermaßen reiche Frau eben so etwas machen dürfe. Absurd. Denn Reichtum macht einen noch lange nicht erhaben über Krankheiten oder andere Menschen.
Doch in einer kapitalistischen Welt ist das wohl so, oder? Reiche Menschen sind besser und alle andere sind Menschen zweiter Klasse. Gerade diese Debatte zeigt wieder, wie das Denken der Gesellschaft unweigerlich mit materiellen Dingen verwoben ist.
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Re:Present: Calle Libre Festival feiert 8. Eröffnung mit besonderem Motto
Bald ist es wieder soweit! Das famose Calle Libre Street Art Festival findet zwischen 2. und 7. August zum mittlerweile […]
Kirsten Schweiger: Warum Beziehungsprobleme nie aufhören
Beziehungsprobleme: Es gibt viele Gründe für Unzufriedenheit in einer Beziehung. Kirsten Schweiger denkt diese erfrischend anders.
The Idol: Lily-Rose Depp und The Weekend auf den Spuren von 50 Shades of Grey
Lily-Rose Depp und The Weekend haben die Hauptrollen in der HBO-Serie The Idol. Eine an sich gute Serie. Auch wenn […]
Beziehungsstatus: glücklicher Single - darf Alleinsein nicht erfüllen?
Seit jeher wird uns durch Hollywoodfilme vermittelt, dass eine Liebesbeziehung das Nonplusultra für ein glückliches Leben ist. Von der konservativen […]
500 Samenspenden: US-Boy fürchtet sich vor inzestuösem Date
Was für eine Geschichte. Zave aus Portland, Oregon, hat herausgefunden, dass sein Vater 500 Mal Sperma gespendet hat. Die Möglichkeit, […]
Glücklichsein um jeden Preis: ARTE-Doku über die Entwicklung der Glücksökonomie
Die Glücksökonomie. Der TV-Sender ARTE hat über genau dieses Thema einen sehenswerten Dokumentarfilm gedreht. Tiefe Einblicke in ein umkämpftes, aber auch sehr kritisch zu betrachtendes Thema: Die Suche nach dem Glück.