Die neuesten Social-Media-Trends: Nepal vs. TikTok, Bin Ladens Brief und Brad Pitts Zwist mit seinem Sohn

Klassische Medien haben ausgedient, 9:16 ist das Format der Gegenwart und Zukunft! 9:16?! Richtig gehört – das Smartphone mit seinem vertikalen Format ist nicht erst seit der Pandemie ein ständiger Begleiter. Immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit auf TikTok, Instagram und YouTube, connecten, informieren und unterhalten sich dort. In dieser Kolumne stelle ich euch die Top-News des vergangenen Monats vor – viel Spaß damit!
Bin Ladens Brief auf TikTok — was passiert hier gerade?
Als ob der militärische Konflikt zwischen Israel und der Hamas sowie weiteren terroristischen Organisationen nicht schon genug Unverständnis hervorriefe, legten viele TikTok-User in den letzten Wochen noch einen drauf, indem sie ausgerechnet Osama Bin Ladens “Letter to America“ zitierten. Darin versuchte der ehemalige Anführer der Taliban zu erklären, warum der von ihm orchestrierte Terroranschlag vom 11. September seine Berechtigung hätte. Dieser spart dabei nicht mit Homophobie, Antisemitismus und Fundamentalismus — und wird jetzt, mehr als 20 Jahre danach, plötzlich auf TikTok rezitiert.
Insbesondere in Bezug auf Israel und die Unterstützung durch die USA hätten Bin Ladens Aussagen vielen Usern „die Augen geöffnet“. Mir persönlich fällt eher die Kinnlade herunter. TikTok reagierte zwar und Inhalte mit Bezug zu Bin Laden sind mittlerweile nur noch schwierig zu finden, doch es ist immer wieder erschreckend zu sehen, welche Auswüchse immer wieder zutage treten.
Nepal geht gegen TikTok vor
Nepal scheint auf genau diese Auswüchse keine Lust zu haben. Die Ministerin für Kommunikation und Informationstechnologie des im Himalaya-Gebirge gelegenen Land verkündete, dass ein Verbot der App bereits beschlossen sei und an der Umsetzung gearbeitet werde. Der Grund: Der soziale Frieden des Landes werde dadurch gestört.
Der Aufschrei in der Öffentlichkeit ist zwar groß, der Begriff der Meinungsfreiheit wird dabei oft genannt, doch die Regierung scheint fest entschlossen, TikTok die Tür zu weisen. Bereits letztes Jahr gab es Unmutsbekundungen, dass immer mehr Influencer religiöse Stätten wie den Pilgerort Lumbini (den Geburtsort Buddhas) als Kulisse für ihre Bilder und Videos missbrauchten. Da “No TikTok”-Schilder offenbar nichts halfen, greift die Regierung nun durch.
@asmitaachhami Lumbini peace❤️ #fyp #assmi #travel #lumbini #nepal #mamaghar #budhha
Verbraucherschützer vs. Meta
Nun ist es also da – das neue Bezahlmodell für die Meta-Plattformen Instagram und Facebook. Seit Anfang November können beide Dienste für 120 Euro jährlich werbefrei genutzt werden. Damit wollte sich der Konzern der Datenschutzgrundverordnung anpassen, denn immer wieder bemängelte die Europäische Union den laxen Umgang mit Nutzerdaten.
Doch Verbraucherschützer schlagen bereits wieder Alarm: Auch im Abo-Modell behalte sich Meta weiterhin vor, gewisse Daten zu sammeln und zu nutzen, und Unternehmen, die die Analytics-Funktion nutzen, hätten darauf Zugriff. Und wie gewohnt ist die Informationslage dazu eher knapp bemessen. Wir können uns also darauf einstellen, dass dies nicht die letzten News dazu waren.
YouTube liefert ab jetzt die “Shorts Charts”
70 Milliarden Aufrufe weltweit — YouTube Shorts sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Auch in der Musikindustrie spielen sie eine zunehmend größere Rolle. Immer mehr MusikerInnen nutzen die Kurzvideoplattform, um ihre Werke zu promoten.
YouTube reagierte nun auf die gesteigerte Nachfrage: Die neuen „Short Charts“ geben einen Überblick über die trendigsten Sounds und bieten Usern die Möglichkeit, ab jetzt stets auf dem Laufenden zu bleiben. Und auch eine weitere Maßnahme unterstreicht, dass Musik in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen wird: Mit der neuen Funktion „Dream Track“ ist es Usern inzwischen möglich, auf Basis einer Texteingabe Mithilfe von künstlicher Intelligenz einen 30 Sekunden langen Song zu kreieren, der beispielsweise für Shorts nutzbar ist.
Brad Pitt und seine Kinder: Das Tischtuch scheint zerschnitten
Brad Pitt ist einer der bekanntesten Stars unserer Zeit. Sein Name steht für Hollywood und Glamour. Doch die aktuelle Aufmerksamkeit hätte sich der US-Amerikaner wohl gerne erspart. Zuletzt tauchten nämlich Screenshots eines Instagram-Posts seines Adoptivsohnes Pax vom Vatertag 2020 auf, in dem dieser den berühmten Adoptivvater frontal attackiert und wahrlich kein gutes Haar an ihm lässt.
Brad Pitt sei „ein Weltklasse-Arschloch“ und „ein verachtenswerter Mensch“, seine Kinder würden laut Pax „vor ihm zittern“. In den letzten Jahren kamen immer wieder Meldungen über Handgreiflichkeiten Pitts gegenüber seiner Familie ans Licht. Pax‘ Screenshots fügen sich in dieses Bild ein. Während Pitt Senior dazu schweigt, ergreift ein namentlich nicht genannter Freund Partei für ihn, die Äußerungen seien „weit von der Wahrheit entfernt“. Doch ob dies der Harmonie innerhalb der Familie förderlich ist, darf bezweifelt werden. Zur Wahrheit gehört zweifellos: Geld und Ruhm sind am Ende auch nicht alles.
Titelbild © Shutterstock
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