Was brauchen wir wirklich, um ein glückliches Leben zu führen? Diese Frage beschäftigt Menschen seit Jahrhunderten. Harvard-Professor Robert Waldinger scheint die Antwort gefunden zu haben.
Platon und das glückliche Leben
Was ist ein glückliches Leben? Schon seit Jahrhunderten ist es diese Frage, auf die Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen eine Antwort suchen. Laut dem griechischen Parade-Philosophen Platon, müssen unsere drei Seelenteile – Vernunft, Wille und Begehren – im Einklang miteinander sein. Dieser Einklang soll ein glückliches Leben gewähren.
Jeder Teil sollte dabei seine Aufgabe erfüllen: Die Vernunft sollte herrschen, der Wille sollte ihren Anweisungen folgen, und das Begehren sollte die Energie liefern, die uns antreibt. Idealerweise sollte der Wille das Begehren im Zaum halten und in die Richtung lenken, die von der Vernunft vorgegeben wird.
Harvard und das Glück: 2.500 Jahre Forschung
Obwohl Platons Seelenlehre schlüssig erscheint und er als sehr kompakter und gewissenhafter Denker gilt, hat seine Lehre die Frage nach einem glücklichen und erfüllten Leben nicht vollständig beantwortet. Klar, seine Erkenntnis ist im Grunde ziemlich allgemein.
Doch damit ist er nicht allein. Nach knapp 2.500 Jahren Forschung, Theorien, Beobachtungen und Ratschlägen, gibt es immer noch keinen eindeutigen Konsens darüber, was wirklich zählt, um glücklich zu leben.
Robert Waldinger hat sich seit Jahrzehnten mit dieser Frage aus psychologischer Perspektive auseinandergesetzt. Als Leiter der „Harvard Study of Adult Development“ verfügt er über außergewöhnlich aussagekräftige Daten. In einer einzigartigen Langzeitstudie werden seit 1938 eine Gruppe von Männern kontinuierlich beobachtet und befragt. Von den ursprünglich 724 Teilnehmern sind heute noch 60 am Leben, und die Studie wurde um mehr als 2000 Kinder und einige Partner erweitert.
Das glückliche Leben: qualitative Glücksforschung
Die Forscher sammeln dabei Daten nicht nur mit Fragebögen, sondern auch durch persönliche Gespräche. Dadurch können sie den Lebensverlauf der Teilnehmenden und ihre Bewältigungsstrategien für Krisen besser verstehen. Sie erfassen Sorgen, beruflichen Erfolg, Ehequalität und das Wohlbefinden unter verschiedenen Umständen.
Basierend auf den Daten hat Robert Waldinger in einem viel beachteten TED-Talk eine entscheidende Erkenntnis geteilt: Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder. Das ist die wichtigste Botschaft aus der 75-jährigen Studie.
Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Freundschaften, Partnerschaften oder familiäre Beziehungen handelt. Menschen, die soziale Verbindungen zu Familie, Freunden und Gemeinschaft haben, sind glücklicher, gesünder und leben länger als Menschen mit weniger guten Beziehungen.
Ein glückliches Leben: unfreiwillige Einsamkeit ist ungesund
Einsamkeit hingegen hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Menschen, die einsamer sind als gewünscht, leiden eher unter gesundheitlichen Problemen, ihr Gehirn altert schneller, und sie sterben früher.
Das Glücklich sein. Robert Waldinger betont, dass es nicht die Anzahl, sondern die Qualität unserer sozialen Beziehungen ist, die entscheidend ist. Er stellt die Frage: Wen könntest du mitten in der Nacht anrufen, wenn es dir schlecht geht oder du Angst hast? Menschen, die darauf mindestens eine Person nennen können, sind signifikant glücklicher als solche, die niemanden haben, den sie in solchen Momenten erreichen können. Ganz in diesem Sinne: Wenn könntest du problemlos mitten in der Nacht anrufen?
Titelbild © Shutterstock
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Also, viel Spaß beim ersten Teil unserer Wiener „Wuchteln“, oder einfach gesagt, wie man sich auf wienerisch verständigt.
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