Fressefreiheit, Wichswichtel, Klötenkobold und Co: Was ist das beste Jugendwort des Jahres?
Jedes Jahr kührt eine unabhängige Jury das Jugendwort des Jahres. Letztes Jahr war es zum Beispiel das Wort „Cringe“. Auch wenn 2022 noch nicht vorbei ist und die Entscheidung noch auf sich warten lässt, haben sich nach einem halben Jahr einige WARDA-Favoriten herauskristallisiert. Hier unsere Top 5.
1. Wichswichtel – unser Favorit für das Jugendwort des Jahres 2022
Der Begriff „Wichswichtel“ ist ein erst Anfang Dezember des letzten Jahres populär gewordenes Wort. Es handelt sich dabei um eine (leicht-)vulgäre deutsche Beleidigung, die Geringschätzung ausdrücken soll. Als “Wichswichtel” werden bemitleidenswerte Menschen bezeichnet, deren Verhalten den anderen schadet.
Populär gemacht hat den Begriff der Twitter-User „Cobe“ (@LastKobeAlive). Am 9. Dezember 2021 veröffentlichte er um 22:32 einen Tweet, in dem er sich zur aktuellen Corona-Situation äußerte. Seinen Tweet beendete er mit „Wichswichtel“.
„Cobe“ (@LastKobeAlive) ist jedoch nicht der Schöpfer des Ausdrucks. Denn das Wort existierte schon vorher. Doch kam seine Wortneuschöpfung gut an und wurde unter dem Hashtag #Wichswichtel schnell populär. Schon jetzt unser WARDA-Favorit auf das Jugendwort des Jahres 2022.
— Cobe (@LastKobeAlive) December 9, 2021
2. Klötenkobold und Fickpisser
Ein weiteres Wort aus dem, durchaus beachtenden Repertoire des Twitter-Users „Cobe“ (@LastKobeAlive). Wieder in Zusammenhang mit der Impf-Problematik ließ er sich erneut zu einer neuen Wortkreation hinreißen: „Klötenkobold“.
An ihm ist wirklich eine Art Poet verloren gegangen, der es mit jedem Dieter Bohlen aufnehmen könnte. Eine andere seine Kreationen lautet „Fickpisser“. Zugegeben etwas hart und vulgär, aber immer noch ist ihm auch hier eine Kreativität nicht abzusprechen.
— Cobe (@LastKobeAlive) December 31, 2021
3. Fressefreiheit: Heißer Kandidat für das Jugendwort des Jahres 2022
Bei einer Pressekonferenz am 18. Januar 2022 versprach sich die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und sagte statt „Presse“ das Wort „Fresse“ mit anschließendem „-freiheit“. In diesem Kontext war der Begriff „Fressefreiheit“ erkennbar.
“Ich kann nochmal unterstreichen, dass bei uns die Fresse…Pressefreiheit bedeutet, dass es keine staatliche Einmischung in dem Bereich gibt.“
Die Reaktionen auf diesen fatalen Versprecher waren da natürlich eindeutig: Spott und Mitleid. In den sozialen Medien allerdings war man sehr dankbar über dieses Malheur. Der Hashtag #Fresseheit trendete sofort.
Noch einmal zusätzliche Relevanz bekam diese Wortneuschöpfung aufgrund der Corona-Pandemie. Gerade zu Zeiten der Mund-Nasen-Schutz-Pflicht, die zu einer Verdeckung des Gesichts führte, war der Wunsch natürlich groß den Mund bzw. das verhüllte Gesicht wieder zu zeigen. Die Wünsche nach mehr Freiheit für die Fresse sind da natürlich vorprogrammiert.
Die Geburtsstunde des Wortes Fressefreiheit könnt ihr ab Minute 38:35 bezeugen.
4. Red Flag
Wir leben in einer Welt, in der alles schnell gehen muss. Vor allem ihre Beziehungen überstürzen die Menschen oft vorschnell und werden übereifrig. Innerhalb von kürzester Zeit geht es da oft von null auf Heiratsantrag. Bei so einem Beziehungsphänomen kann man oft schon von Lovebombing sprechen. Teils sogar von narzisstischem Missbrauch.
Wie dem auch sei, vor allem beim romantischen Kennenlernen fungieren die sogenannten Red Flags als Warnzeichen, die verdeutlichen, dass ein Date nicht für eine stabile Beziehung geeignet ist. Es gibt immer bestimmte Anzeichen, die Betroffenen dabei helfen können zu erkennen, ob der Partner vertrauenswürdig ist oder nicht.
5. Dilara – neues Wort für ein bekanntes Phänomen als Jugendwort des Jahres?
„Dilara“ ist eine abwertende Bezeichnung für junge Frauen, die auf Oberflächlichkeiten, Statussymbole und Angeber abfahren. Im Grunde ist dieses Phänomen nicht neu. Vorher war so eine Person im Allgemeinen als „Golddigger“ bekannt. Der Begriff „Dilara“ wird somit als abwertende Beleidigung für oberflächliche Frauen verwendet, die Hauptaugenmerk auf das Aussehen, das Geld, den Erfolg, kurz den Status des Mannes legen.
Die klassische „Dilara“ ist stark geschminkt, künstliche Wimpern prunken aus ihrem Gesicht und lange gemachte Fingernägel umgarnen alle Männer mit patriarchalem Statussymbolen. Die Lippen der „Dilara“ sind teils aufgespritzte Lippen und ihre Haut ist Sonnenstudio-gebräunt. Darüber hinaus kleidet sich eine Dilara gerne körperbetont und/oder freizügiger.
Titelbild © Shutterstock
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