Ich habe eine Hexe für ein Heilungsritual auf den Philippinen aufgesucht: Das ist passiert!
Siquijor. Eine kleine, bezaubernde Insel auf den Philippinen mit atemberaubenden Wasserfällen, weißen Sandstränden und türkisblauen Meer. Auf den ersten Blick wirkt alles ganz normal und idyllisch. Doch viele wissen nicht, dass einige Filipinos diese Insel fürchten. Denn laut Legenden und Erzählungen gibt es hier Hexen, schwarze Magie, übernatürliche Kräfte und sogar ein Geisterschiff. Umgangssprachlich wird Siquijor deswegen auch „die Insel der Hexen“ oder „Isla del Fuego“ (Insel des Feuers) genannt.
Legenden um Siquijor
Wie kam es zu diesem Namen? Während der spanischen Kolonisierung in den 1560er Jahren fühlten sich viele spanische Besatzungsmitglieder der Schiffe krank und mussten auf die nächstgelegene Insel, Siquijor, ausweichen. Dort kamen die Spanier*innen zum ersten Mal mit den traditionellen Heilmethoden der Insel in Berührung.
Da die Spanier*innen die natürlichen Heilrituale der Einheimischen nicht verstanden, distanzierten sie sich von Siquijor und nannten diese fortan nur noch „Insel der Hexen„. Auch wurde nachts ein feuerrotes Licht gesichtet, was der Insel den Namen zusätzlich „Isla del Fuego“ einbrachte. Später stellte sich allerdings heraus, dass das Licht nicht von einem Feuer stammte, sondern von zig Tausenden Glühwürmchen.
Meine Reise nach Siquijor
Nachdem ich schon mehrere Monate auf einer anderen kleinen Insel auf den Philippinen verbrachte und mich die vielen mystischen Legenden von Siquijor in den Bann gezogen hatten, entscheide ich mich dazu, ein paar Tage dort zu verbringen. Die Reise dorthin ist eine kleine Odyssee. Es braucht zwei Flüge, eine Fähre und eine Nacht in einem Hostel, bis ich endlich den Hafen von Siquijor erreiche.
Da ich das gesamte letzte Jahr mit mentalen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und außerdem mehr über Siquijor erfahren möchte, mache ich mich auf die Suche nach einer Heilerin bzw. einer „Hexe“. Nach mehreren Gesprächen mit Einheimischen wird mir Annie empfohlen.
Die meisten Heiler*innen leben in der Bergregion von San Antonio und Cantabon, welcher magische und heilende Kräfte nachgesprochen wird. So auch Annie. Sie wohnt und arbeitet in einer kleinen Holzhütte auf einem Hügel in der Nähe von San Antonio, inmitten von Obst- und Gemüsebeeten.
Ein Heilungsritual bei einer Hexe
Annie begrüßt mich und bringt mich in einen kleinen Raum, wo sich unter anderem ein Altar, alte Puppen und ein Regal mit Kräutern, Fläschchen, Kristallen und Amuletten befindet. Nachdem ich ihr sage, was mir am Herzen liegt, beginnt sie den Raum auszuräuchern und mich mit einem selbstgemachten Öl zu massieren.
Dabei flüstert sie Wörter vor sich hin und pustet mir immer wieder über den Rücken. Schließlich fragt sie mich, ob ich mehr über mein Leben erfahren möchte und sie meine Hand lesen soll. Als ich der Frage zustimme, beginnt Annie zuerst vergangene Lebensereignisse aufzuzählen, die tatsächlich alle so stattgefunden haben.
Im Anschluss erfahre ich auch mehr über meine Zukunft. Nicht alle diese Ereignisse sind positiv und sie beginnt die schlechten Prophezeiungen wie Dornen aus meinen Händen herauszuziehen. Schließlich werde ich als geheilt entlassen.
Als ich gehe, fühle ich mich leicht und unbeschwert und der Besuch bei Annie erscheint mir ein bisschen wie ein Neustart. Heute kann ich sagen, dass sich seit diesem Erlebnis viel zum Positiven verändert hat. Wer weiß, vielleicht hat meine Heilerin ja tatsächlich ganze Arbeit geleistet?
Titelbidl © Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Die steigende Popularität des Schießsports in Österreich
In den letzten Jahren erlebt der Schießsport in Österreich einen bemerkenswerten Aufschwung. Was einst primär als Tradition der Schützenvereine galt, […]
Dein Weg zum Journaling: Gedankenlesen, Motivationsfindung und Reflexion
Ein paar Minuten am Tag investieren und Dankbarkeit aussprechen: Klingt nach einem guten Plan, vor allem im Lockdown. Einen Glücksmoment […]
Wie Marihuana mein Leben zerstörte - und der Weg aus der Sucht mit CBD
Maria* begann relativ spät damit, regelmäßig Marihuana zu konsumieren – genauer gesagt erst während ihres Studiums. Obwohl es recht harmlos begann, musste sie Jahre später mitten im Arbeitsleben feststellen, dass sie an einem kritischen Punkt war. Doch durch einen Zufall hatte sie einen Weg hinausgefunden. Eine Geschichte, die zeigen soll, dass auch die vermeintlich harmlose Droge Marihuana nicht unterschätzt werden darf.
Amazons Citadel: Serienprojekt der Avengers-Macher
Amazon Prime wirft uns wieder eine vermeintliche Serienrevolution vor die Glupscher. Was kann die Serie Citadel?
Feiere-das-Leben-Tag: 10 Gründe, warum man das Leben jeden Tag feiern sollte
Der Feiere-das-Leben-Tag ist ein globaler Aktionstag, der am 22. Januar zelebriert wird. Der Name ist dabei Programm, denn der Tag […]
Trotz: das neue Buch der Skandalautorin Ronja von Rönne
Mit ihrem Essay Trotz legt Skandalautorin Ronja von Rönne einen gelungenen philosophischen Versuch vor, der recht lustig zu lesen ist.