Schon lange steht der Facebook-Konzern in Kritik, zu wenig gegen Hass und Falschinformation auf seinen Kanälen zu unternehmen. Immer wieder sei das Handeln seitens des Online-Dienstes erst zu spät erfolgt, weshalb Bürgerrechtsbewegungen weiter Druck auf den Konzern ausüben möchten. #StopHateforProfit – unter diesem Schlagwort boykottieren nun auch viele Stars die Kanäle von Facebook.
Werbeschaltungen mit Falschinformationen sollen unterbunden werden. Diesem Aufruf folgen jetzt auch Stars wie Leonardo DiCaprio, Kim Kardashian, Jennifer Lawrence, Sacha Baron Cohen und viele weitere, damit der Druck auf soziale Medien erhöht wird. Um das zu unterstützen, verzichten sie einen Tag auf ihre Social Media Kanäle und möchten so der Debatte erneut die angemessene Aufmerksamkeit geben.
Kein neues Problem – Facebook machte bereits Zugeständnisse
Facebook generierte im Vorjahr 59 Mrd. Euro an Werbeinnahmen. Dass es hierbei nicht nur um triviale Themen und Produkte geht, die beworben werden, sondern vielerorts auch um politische Werbung, die teils Falschinformationen enthält, ist vor allem Bürgerrechtsbewegungen ein Dorn im Auge.
Zu diesem Thema hatte auch die US-amerikanische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez Mark Zuckerberg im US-Kongress befragt. „Wollen Sie Lügen entfernen, oder werden Sie das nicht tun? Ich denke, da gibt es ein einfaches Ja oder Nein“, konfrontierte sie ihn im Oktober.
ICYMI: Democratic Congresswoman Alexandria Ocasio-Cortez grills Zuckerberg on Facebook's policy to not fact-check political ads pic.twitter.com/j8XfGB3ixn
— Reuters (@Reuters) October 26, 2019
Im Juni schlossen sich auch 90 Unternehmen dieser Kritik an. Sie versuchten mittels Werbeboykott für mindestens 30 Tage dem Facebook-Konzern so ihre klare Haltung zu vermitteln. Manche davon gaben sogar bekannt, dass sie das bis Ende diesen Jahres so handhaben möchten – zumindest, bis Facebook entschlossener gegen Hass und Falschinformationen auf seinen Kanälen vorgeht.
Eine klare Forderung – auch von Prominenten
Gerade wegen des bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampfes gerät die Debatte um politische Werbung wieder in den Fokus. Die bisherigen Zugeständnisse seitens Facebook reichen den Bürgerrechtsbewegungen noch lange nicht. Status Quo ist, dass politische Werbung eine Woche vor der Wahl nicht mehr angenommen wird. Doch das unterbindet noch nicht vollständig die Verbreitung von Fake News und Propaganda.
Aus diesem Grund erweitert sich der Kreis jener, die Facebook dazu auffordern, sich dieses Problems ernsthaft anzunehmen. Das Unterbinden von Werbeeinschaltungen, die Flaschinformationen verbreiten, geht mit einem Verzicht auf Werbeeinnahmen für Facebook einher. Deshalb setzt hier das Unternehmen nur schleppend klare Schritte.
Mit den Stars gerät das Thema #StopHateforProfit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Kim Kardashian, immerhin einer der zehn reichweitenstärksten Accounts von Instagram, argumentiert auf ihrem Kanal: „(…) aber ich kann nicht zusehen, wie diese Plattformen weiterhin die Verbreitung von Hass, Propaganda und Fehlinformationen ermöglichen.“ (but I can’t sit by and stay silent while these platforms continue to allow the spreading of hate, propaganda and misinformation)
Titelbild Credits: Shutterstock
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Liebe Kronenzeitung, wie könnt ihr sowas veröffentlichen?
„Upskirting“ heißt das in vielen Ländern strafrechtlich relevante Phänomen der sexuellen Belästigung, welche allerdings in vielen primitiven Köpfen nicht als solche gewertet wird. Männer fotografieren unter Röcke bzw. Kleider von Frauen, ohne Einwilligung der Betroffenen.
Seit einigen Tagen wird auch in Österreich über eine Strafbarkeit dieser massiven Grenzüberschreitung diskutiert. Allerdings sei noch unklar, ob auch die bloße Aufnahme oder erst die Veröffentlichung der Fotos strafbar sei. Ein Leser der Kronenzeitung hat dazu offenbar die passende Lösung.
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