Fernreisen holen uns oft aus dem stressigen Alltag heraus und geben uns neue Energie. Doch auch wenn wir diese Reisen entspannend und erholsam finden, belasten sie unsere Umwelt enorm. Doch es gibt durchaus Wege, wie wir diese Belastung eindämmen können. Unsere Redakteurin erklärt uns anhand ihres eigenen Reiseverhaltens, wie das am besten zu bewerkstelligen ist.
CO₂-Ausstoß minimieren
Seit fast genau einem Jahr, fahre ich nun schon, alle paar Monate, mit dem Bus oder Zug von Graz nach Berlin und wieder zurück. Zwar werde ich wegen der elf bis zwölf Stunden Fahrtzeit oft mit unglaubwürdigen Mienen bestraft, aber meine Geldbörse dankt es mir. Doch nicht nur die Kostenfrage hat zu meiner Entscheidung beitragend, auch der Nachhaltigkeitsaspekt spielte eine enorm große Rolle für mich. Denn, wenn Abgase produziert werden, kommt Kohlenstoffdioxid (CO₂) in unsere Luft und das trägt zur Klimaerwärmung bei – je mehr CO₂ in der Atmosphäre ist, desto wärmer wird es auf der Erde.
Meine Rechnung
Also habe ich gerechnet. Mit dem Flugzeug sind es 638.39 Kilometer nach Berlin, hin und zurück sind wir also bei 1.272,78 Kilometer. Rechnet man dieses Ergebnis jetzt mal sechs, weil ich alle paar Monate dort bin, kommt man auf 7.636,68 Kilometer Flugstrecke im Jahr. Auf der Webseite „quarks.de“ rechne ich mir die CO₂-Menge aus und bekomme mit dem dort angebotenen Rechner, einen Gehalt von 1.614 kg raus. Auch wenn die Strecke mit dem Bus und Zug länger ist, wird mir auf der Webseite ein CO₂-Ausstoß von 372 kg mit dem Zug (ich habe mit 10.044 Kilometer gerechnet) und 241 kg mit dem Fernbus (auch mit 10.440 Kilometer) berechnet. Ich würde also eine unglaubliche CO₂-Menge von 1.614 kg im Jahr verbrauchen, wenn ich jedes Mal mit dem Flugzeug nach Berlin reisen würde. Durch meine Angewohnheit, mit Zug oder Bus zu fahren, habe ich so in einem Jahr 1.242 kg Kohlendioxid eingespart.
Um es also kurz zu machen, mit der Bahn oder dem Fernbus zu reisen, zahlt sich aus.
Die Fahrt
Schon bevor ich meine erste Reise nach Berlin antreten wollte, bin ich durch meine Recherchen auf verschiedene Anbieter gestoßen, die mir, die besten Zugstrecken herausgesucht haben ohne, dass ich die Seite der ÖBB und DB benutzen musste. Damals entschied ich mich für den Anbieter „Trainline“ und fand billigere Verbindungen, alle Zug- und Fernbus Angebote auf einen Blick und eine super handliche Webseite. Jede Fahrt funktionierte problemlos und sogar als ich mal einen Zug verpasst habe, konnte ich mit dem Ticket, das ich vorab gekauft hatte, in einen späteren Zug (allerdings musste es die gleiche Verbindung sein) fahren. Für eine Gepäckabgabe zahle ich nie etwas. Die Fahrt dauert zwar um einiges länger als mit dem Flugzeug, das stört mich persönlich aber kaum. Ich vertrödle mir die Zeit meist mit meinem Laptop, schreibe Artikel, lerne für mein Studium oder schaue heruntergeladene Filme auf Netflix. Auch meine unzähligen Hörbücher machen die Fahrten angenehmer.
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Zahlt sich solch ein Anbieter aus?
Mittlerweile gibt es viele solcher Anbieter oder auch Start-ups, die das Buchen für öffentliche Verkehrsmittel einfacher machen sollen. Doch zahlt sich ein solcher Anbieter aus, obwohl man eine Buchungsgebühr bezahlen muss? Mit dieser Frage wage ich den Selbstversuch. Ende November ist meine nächste Reise nach Berlin — diesmal möchte ich mit dem Zug fahren, da ich einiges für mein Studium zu tun habe und im Zug dafür einfach mehr Platz ist als im Flixbus. Ich habe die Seiten Trainline, Omio, Rome2Rio, Simpletrain, Blablacar und die ÖBB-Seite offen. An einem Mittwoch soll meine Fahrt losgehen, am besten in der Früh.
Der Vergleich
Omio
Omio hat ihre Seite in einem dunkelblau gehalten. Die Bedienung und Suche ist einfach — ohne Anmeldung kann der Startort eingegeben werden und das Wunschziel. Das gewünschte Datum wird rechts daneben herausgesucht. Darunter findet sich sogar ein Button, der es Omio erlaubt, dazugehörig auch eine Unterkunft zu finden. Einen Klick später spuckt die Seite Züge, Busse und Flüge heraus. Die Preise für Zug und Bus sind billig, es gibt verschiedene und vor allem viele Auswahlmöglichkeiten an Verbindungen. Bevor eine Buchung abgeschlossen wird, kann auch noch ein Sitzplatz gebucht werden. Omio hat eine Bearbeitungsgebühr von zwei Euro.
Romeo2Rio
Romeo2Rio bietet neben Zug, Bus und Flug auch eine Autovermietungssuche an. Die Webseite ist in einem verspielten rosa gehalten und leicht zu benutzen. Auch hier ist keine Anmeldung nötig, die Suche kann einfach und schnell beginnen. Tatsächlich sind die Anfangsschritte genau dieselben wie bei der Website von Omio. Klickt man auf den „Suche“ Button erscheinen die Transportmittel, mit denen es in das andere Land gehen soll (mit Preisen und Fahr- bzw. Flugzeit). Auch ein Mix zwischen den Transportmitteln wird angezeigt. Es werden mir die gleichen Züge zum gleichen Preis wie bei der vorherigen Website angezeigt. Als ich auf Buchung abschließen gehe, werde ich zur Partnerseite „Omio“ weitergeleitet, was die ähnliche Websitegestaltung erklärt.
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Simpletrain
Simpletrain: Mir fällt direkt das schöne aber schlicht gehaltene Design der Schweizer Seite auf. Jedoch stelle ich schnell fest, dass eine Anmeldung nötig ist um, überhaupt eine Suche zu starten. Also melde ich mich erstmal als neue Benutzerin an. Eingabe von dem Start- sowie Zielland und den dazugehörigen Bahnhöfen, ist ebenfalls einzutippen, was mich zuerst etwas verwirrt, da die Startseite bei den anderen zwei Websites einfacher aufgebaut war. Meine Reise-Präferenzen werden gleich danach abgefragt, diese gebe ich sorgfältig ein. Sofort poppt die Meldung auf, dass ich einen Betrag von 10 CHF zahlen muss, bevor meine Suche weitergehen kann — hier hört meine Suche auch direkt wieder auf, „alle Anfragen sind unverbindlich. Du tätigst lediglich eine Anzahlung von CHF 10. Dieser Betrag wird bei deiner nächsten Buchung von der Rechnung abgezogen.“ Simpletrain hätte nach dieser Überweisung für mich Verbindungen, die am besten zu meiner Suchanfrage passen, herausgesucht und ich hätte in weiterer Folge ein Offert wählen müssen, welches dann für mich gebucht worden wäre. Für mich ist das nichts, weshalb ich gleich zum nächsten Anbieter schaue.
Trainline
Trainline: schon am Anfang der Suche werden mir hier Preise angezeigt — ohne Anmeldung gebe ich von: Graz und nach: Berlin ein. Im nächsten Moment kommen bei der Tagesauswahl auch gleich die Preise dazu, was die Suche schon im Vorhinein vereinfacht. Ich klicke auf Mittwoch und mir werden wieder viele verschiedene Bus- und Zugoptionen angezeigt. Mir kommt vor, dass hier am meisten Verbindungen angezeigt werden. Die Seite ist sehr handlich, man hat alles auf einen Blick und auch die weiteren Schritte sind einfach. Die Bearbeitungsgebühr liegt bei 2,40 Euro, auch hier kann ich direkt einen Sitzplatz dazu buchen.
Blablacar
Blablacar: kann mir zu meiner Anfrage überhaupt nicht weiterhelfen — manchmal bekam ich schon gute Buchungen bei diesem Anbieter (auch weil Blablacar Mitfahrgelegenheiten anbieten), aber dieses Mal bleibt dies leider aus.
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RailEurope
RailEurope: Daher schaue ich mir noch „RailEurope“ an, das Design sagt mir nicht so zu, doch die Benutzung ist sehr handlich und einfach. Auch auf dieser Website muss ich mich nicht anmelden, um eine Suche zu starten. Ich finde allerdings nicht alle Züge, die ich auf den anderen Seiten gefunden habe. Der Zug, auf den ich ein Auge geworfen habe (und einige andere) ist beispielsweise nicht da, trotzdem sind die Preise (wie bei den bisherigen Anbietern) günstig. Hier beträgt die Bearbeitungsgebühr 6,95 Euro.
ÖBB
ÖBB: Die ÖBB-Seite überrascht mich immer wieder mit ihrer Unhandlichkeit. Um zu den Tickets zu gelangen, öffnet mir die Website noch zwei weitere Fenster und ich kann die Preise nur dann sehen, nachdem ich auf eine andere Seite umgeleitet werde, bei der ich dann auch nur diesen einen Zug sehe (der Preisvergleich stellt sich daher als sehr schwierig heraus!). Hier kann ich jedoch einen Sitzplatz ohne Fahrkarte buchen (dies geht bei den anderen Anbietern nicht). Die Züge sind um einiges teurer als auf den bisherigen Seiten und es gibt auch nicht jede Verbindung.
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