Angefangen hat es mit Kleinigkeiten. Als Gertrude zum Einkaufen ging, vergaß sie, den Herd abzudrehen. Dabei war ihr Gedächtnis immer hervorragend gewesen. Und das auch mit fortschreitendem Alter. Jedoch blieb es leider nicht nur bei den Kleinigkeiten. Das Vergessen und die Verwirrtheit wurden mit der Zeit immer schlimmer. Irgendwann ließ sich der Arztbesuch nicht mehr verdrängen und die Probleme nicht mehr ignorieren. Doch mit der Diagnose, die sie nach der Computertomografie erhielt, hatte sie nicht gerechnet.
Alzheimer wäre schon schlimm gewesen, jedoch erschien ihr die Krebsdiagnose als surreal. Sie konnte es nicht fassen. Während der Arzt weitersprach, wurde alles um sie herum taub und Panik durchzog ihren Körper. Wie lange würde sie ihre Kinder und ihre Enkelkinder noch sehen. Wie schlecht würde es ihr gehen? Und vor allem: wird es sehr wehtun? Die Ärzte hatten festgestellt, dass Gertrude einen großen Tumor im Kopf hatte. Und dieser hatte bereits gestreut und Metastasen gebildet.
Es schien, als würde es keinen Ausweg geben, die einzige Option, die sie hatte, war durch die Chemotherapie noch etwas Zeit zu gewinnen. Und so nahm es seinen Lauf. Es gibt unzählige individuelle Geschichten, die mit einer Krebsdiagnose einhergehen. Um dafür mehr Aufmerksamkeit zu generieren, wurde daher schon vor vielen Jahren der Weltkrebstag eingeführt.
Gemeinsam einzigartig
Am 4. Februar 2025 jährt sich der Weltkrebstag unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ zum 25. Mal. Der Slogan ist dieses Mal treffend gewählt. Denn obwohl viele Personen durch ihre Diagnose verbunden sind, ist jede Lebensgeschichte einzigartig. An diesem Tag geht es darum, die Öffentlichkeit für die Prävention, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen weiter zu sensibilisieren. Denn hinter jeder Diagnose steckt ein Mensch.
Zudem soll der Tag das Bewusstsein für die Bedeutung von Prävention und Früherkennung schärfen, um so die Chancen auf Heilung zu erhöhen. In diesem Sinne ist der Weltkrebstag nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zum Handeln.
Krebs in Österreich: Zahlen, Fakten und Forschung
Krebs bleibt eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. In Österreich leben derzeit rund 420.000 Menschen mit einer Krebsdiagnose. Eine Zahl, die zeigt, wie allgegenwärtig diese Krankheit ist. Im Jahr 2023 wurden 46.518 neue Krebsfälle registriert, während 20.906 Menschen an den Folgen der Erkrankung verstarben.
Die häufigsten Krebsarten unterscheiden sich je nach Geschlecht:
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Frauen sind am häufigsten von Brustkrebs betroffen, mit 6.902 Neuerkrankungen, was 32 % aller Diagnosen ausmacht.
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Männer erkranken am häufigsten an Prostatakrebs, der 7.485 Fälle und damit 30 % aller Krebsneuerkrankungen bei Männern ausmacht.
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Geschlechtsübergreifend sind Lungenkrebs (5.232 Fälle) und Dickdarmkrebs (4.690 Fälle) besonders verbreitet.
Doch die Medizin gibt keine Kapitulationserklärung ab, nein, ganz im Gegenteil. Forschung und Entwicklung spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Krebs. Genau hier möchte der Weltkrebstag ansetzen.
Das Zentrum für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien konzentriert sich dabei auf vier Hauptbereiche:
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Die Erforschung der zellulären und molekularen Tumorbiologie
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Angewandte und experimentelle Onkologie
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Die Sicherheit chemischer Substanzen zur Prävention
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Die Analyse der Tumorprogression und Metastasierung
Dank dieser Fortschritte in der Wissenschaft steigen die Überlebenschancen stetig. Früherkennung, Prävention und innovative Therapiemethoden sind dabei entscheidend.
Initiativen und Aktivitäten im Kampf gegen Krebs nicht nur am Weltkrebstag
Doch neben dem Weltkrebstag gibt es laufend weitere Aktionen. In Niederösterreich steht der Mai 2025 ganz im Zeichen des Engagements gegen Krebs. Vom 1. bis 4. Mai findet der virtuelle „Laufen gegen Krebs“ Charity Run statt, bei dem Teilnehmer:innen ihre Lauf- oder Walkingstrecke flexibel gestalten können.
Die Anmeldung bietet verschiedene Pakete, vom Basispaket bis zum Premiumpaket mit zusätzlichen Goodies. Die Erlöse kommen der Krebshilfe Niederösterreich und der Stammzellspende-Initiative des Österreichischen Roten Kreuzes zugute.
Parallel dazu wird vom 22. April bis 2. Mai 2025 die „Laufen gegen Krebs“-Schulchallenge durchgeführt. Im Vorjahr nahmen rund 30.000 Schüler:innen aus ganz Österreich teil. Gerade solche großartigen Initiativen zeigen, wie wichtig gemeinschaftliches Engagement im Kampf gegen Krebs ist.
Ausblick: Herausforderungen und Chancen
Die Prognosen sind eindeutig: Bis 2030 wird die Zahl der Krebserkrankungen in Österreich weiter steigen. Hauptgründe dafür sind die steigende Lebenserwartung und die demografische Entwicklung. Je älter die Bevölkerung, desto höher das Risiko für Krebserkrankungen.
Doch Krebs ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Die Diagnose betrifft nicht nur den Körper, sondern hat auch tiefgreifende soziale und wirtschaftliche Folgen. Viele Betroffene kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten, psychischer Belastung oder sozialer Isolation.
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Genau hier setzen die Forderungen der Österreichischen Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) zum Weltkrebstag 2025 an. Sie rufen zu gezielten Maßnahmen auf, um die soziale Dimension von Krebs besser in den Fokus zu rücken. Von psychologischer Betreuung bis hin zu finanzieller Unterstützung.
Titelbild © Shutterstock
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