Die noch junge Deutschrap- Formation Diskoromantik hat seine erste EP veröffentlicht und das nehmen wir zum Anlass, die Burschen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Gerade ist Deutschrap in Österreich wieder heiß diskutiert. „Zu kontroversiell“ – wie es im Falle des Chartstürmers und Hamburger Rapper Gzuz seitens Ö3 hieß. Zudem müsse sich der Radiosender Vorwürfe gefallen lassen, deutschen Hip- Hop boykottieren zu wollen. Doch diesem Schicksal dürften die Jungs um Diskoromantik nicht zum Opfer fallen. Dafür sind sie einfach eine Spur zu weich – ob ihr Rap dann dennoch etwas hergibt?
Spätestens seit den Fantastischen Vier hat deutscher Rap auch fernab von Gewalt, Drogen und Frauenfeindlichkeit eine Daseinsberechtigung. Auf den Zug des soften Sprechgesangs springen auch die Burschen HipHop Joshy, Herzkawall und der Producer Melonoid – im Doppelfeature mit Nilo – auf und mit ihrer ersten EP unter dem Namen Diskoromantik zeigen sie schon eine klare Richtung.
Hip- Hop trifft Popkultur – geht das gut?
„Diskoromantik ist der Typ, den du deinen Eltern vorstellen willst und gleichzeitig deine heimliche Affäre. Der Teil des Party-Abends, den du deinen besten Freunden verschweigst.“ – wie es die Truppe selbst benennt. Vollkommen neu und innovativ ist es jetzt nicht unbedingt, denn auch die Formation um Maeckes und Plan B, Tua und Kaas – besser bekannt als Die Orsons – haben mit ihren Texten und der Richtung, die sie gehen, einen sehr ähnlichen Weg eingeschlagen – mir fiel beim hören von Diskoromantik sofort das erste Album der Orsons ein.
Dennoch: Diese Mini- EP verliert dadurch keineswegs ihre Daseinsberechtigung. Ganz im Gegenteil. Denn sie zeigt, worauf man sich beim für den Herbst geplanten, ersten Album von Diskoromantik einstellen darf. Mit lockeren, lustigen Texten und dennoch nicht vollkommen inhaltsleer haben sie einen mehr als passablen Start hingelegt. Durchaus gute Indie- Produktion, mit knackigen Beats und einem richtig feinen Flow. Gerne mehr!
Am 06.03.2020 könnt ihr Diskoromantik übrigens als Support von Onoe Caponoe im Flex bestaunen.
Hier könnt ihr in die EP reinhören:
Titelbild Credits: Philipp Rirsch / Diskoromantik
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