Red Bull SoundClash: Elif vs. Mathea
Red Bull hat 2024 erneut zwei Künstlerinnen in den Ring geschickt: Elif (blau) vs. Mathea (rot). Zwei Deutsch-Österreichische-Pop-Icons, demselben Genre angehörig, aber doch so unterschiedlich, dass es bis zum Ende spannend blieb. Die Jury war das gesamte Publikum. Die entscheidende Variable? Die Lautstärke des Jubels und Applauses, gemessen via Dezibelmesser.
Runde für Runde wird neu entschieden, um die Siegerin am Ende zu küren. Je lauter, desto besser versteht sich. Kennzeichen sind die zwei gegenüberliegenden Stages und die farbliche Markierung der Teilnehmer*innen während des musikalischen Aufeinandertreffens. Hochkarätige Special Guests wie DJ Ötzi und Badmómzjay auf einem Event? Alles ist möglich bei dem Red Bull SoundClash 2024, hier findet ihr ein paar Eindrücke.
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Begonnen wurde mit dem „Warm Up“ und geendet mit „The Final“. Dazwischen lagen vier Runden: „The Cover“, „The Take-Over“, „The Clash“ und „The Wildcard“. Für die Vorbereitung dieser Aufgabenstellungen hatten die Künstlerinnen zwei Monate Zeit.
Jeder Satz, der on Stage gefallen ist, war zwar wohlüberlegt, aber die fehlende Spontanität tat der Erfahrung nichts ab. Worte wurden wie Waffen vor einem Kampf geschärft und wenn notwendig nachgebessert. Die deutsche Fernsehmoderatorin Lola Weippert moderierte den Abend und machte sich unter anderem mit Sätzen wie „Buhrufe sind out! Stellt euch vor, ihr seid auf der Bühne!“ sympathisch.
1, 2, 3, Fight!
„The Cover“ war nur auf den ersten Blick selbsterklärend, stellte aber eine der größeren Überraschungen des Abends dar. Vom Opernball direkt in die Marx Halle, DJ-Ötzi. Die meisten Besucher*innen des Events haben wohl nicht gedacht, die österreichische Schlager-Ikone jemals live zu sehen. Ungeahnte Träume wurden erfüllt.
Die auf seinen Auftritt folgende Aufgabe war, einen seiner größten Hits „Ein Stern“ neu zu interpretieren. Elif bewies ihr Talent, den Zahn der Zeit zu treffen und lieferte eine Tekno Version ab, während Mathea auf Gesang und Rap-Elemente zurückgriff.
Während des „Take-Overs“ — ein Song einer Kontrahentin angespielt und ab der Hälfte von der anderen mit einer Eigeninterpretation übernommen. Hier wurde, natürlich nur verbal, richtig ausgeteilt. „Mathea, dich findet man doch eher, wenn man Kochvideos sucht als Musik! Von Wegen, das hier ist ein Heimspiel, bin sogar in Österreich bekannter als du.“ Damit spielt die in Berlin aufgewachsene Elif auf ein Interview an, in dem die von Salzburg nach Berlin gezogene Mathea das Battle so charakterisierte. Berliner Schnauze versus adaptierter Wiener Schmäh, ein Kampf der Titanen.
„The Clash“ bildet den Core-Teil des Events, bei dem unveröffentlichte Versionen von ihren Tracks zu hören waren. Verschiedene Stile wurden bestellt; serviert wurden unter anderem Latin, Grand Diva-Pop, Tekno und EDM.
Hier findest du einen kleinen Einblick in die Runde „The Take-Over“
Beide haben die Crowd im gleichen Maße überzeugt
Die letzte Runde trägt den Namen „The Wildcard“ und zeichnet sich dadurch aus, dass die Artists Unterstützung auf die Bühne holen konnten. Elif (Team blau) wählte Ali Neumann, Luna und Milano während Mathea (Team rot) sich auf Forty, Eli Preiss und Badmómzjay verlassen hat.
„The Final“ machte Nägel mit Köpfen: Der eigens für den SoundClash produzierte gemeinsame Song „Es kann nur eine geben“ feierte an dem Abend Release und bildete den krönenden Abschluss. Beide haben die Crowd im gleichen Maße überzeugt. Die Gewinnerinnen haben gleichermaßen bewiesen, dass sie eine treue und vor allem lautstarke Menge an Fans haben, auf die sie sich verlassen können.
Fazit
Für jede*n Fan eine Erfahrung der Superlative. Die intensive Vorbereitung und die hohen Ansprüche, die Red Bull an die Organisation der eigenen Events stellt, versprechen mehr als nur einen Fan-Human-Moment. Zusätzlich garantieren spektakuläre Outfit-Changes und eine genau kuratierte Bühnenshow ein Show-Erlebnis der Sonderklasse.
Der Red Bull SoundClash bringt Fans sehr close an die Musiker*innen heran. Unveröffentlichte Musik und Interpretationen machen diesen exklusiven Moment der Nahbarkeit aus und geben Einblick in das vielfältige Selbstverständnis der Teilnehmer*innen. Es passt umso besser, dass beide als Siegerinnen des Abends gekrönt wurden.
Zwar wurde mit scharfen Worten nicht gegeizt, aber es war auch von der Zuschauermenge aus erkennbar, dass die beiden sich zu schätzen wissen. Auch ein Unentschieden kann am Ende ein großartiges Ergebnis darstellen. Vor allem dann, wenn die Fans happy nach Hause gehen und das Gefühl haben, bei einem Event dabei gewesen zu sein, das nicht nur einmalig ist, sondern künstlerische Zusammenarbeit auf ein anderes Level hebt.
Tipp: Falls ihr nach weiteren Events sucht, schaut doch mal hier vorbei.
© Matthias Heschl / Red Bull Content Pool (Sceenshot)
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