Vor kurzem wurde Wien wieder zur grünsten Großstadt der Welt gewählt – und das nicht umsonst: Denn die Stadt an der Donau hat so einige grüne Oasen und traumhafte Fleckerl in der Natur zu bieten. Wer diese erkunden möchte, begibt sich am besten auf einen unserer Top 10 Spaziergänge durch Wien.
Ob Schlossgarten Schönbrunn, botanischer Garten beim Schloss Belvedere oder ganz klassisch Volksgarten – diese und viele andere Grünzonen in Wien erfreuen sich nicht nur bei den Einheimischen, sondern vor allem auch bei den Touristen großer Beliebtheit. Genau aus diesem Grund kann es vorkommen, dass man dort Menschenmassen anstatt grüner Idylle findet. Natürlich gibt es auch jene, die das genießen oder gar lieber durch die schönsten Innenhöfe und Durchgänge in Wien spaziert. Wer aber in Ruhe durch die Natur flanieren möchte, begibt sich daher besser auf eine dieser zehn Routen:
1. Zentralfriedhof: Ein historisch-idyllischer Spaziergang in Wien
Zugegeben: Ein Spaziergang auf dem Friedhof hört sich für Leute, die den Wiener Zentralfriedhof im 11. Bezirk nicht kennen, erstmal ein wenig creepy an. Wenn man aber die Vielzahl an Menschen betrachtet, die dem zweitgrößten Friedhof Europas tagtäglich einen Besuch abstatten, vergisst man schnell, dass sich unter den Grabsteinen die Gebeine Verstorbener befinden.
Dabei sind die Gräber von Ludwig van Beethofen, Falco und Franz Schubert, die imposante Jugendstilkirche sowie zahlreiche Arkadengrüfte und Mausoleen nur einige der Gründe, warum es so viele Menschen zum Spazieren auf den Friedhof zieht. Wir können insbesondere den jüdischen Teil des Friedhofs empfehlen. Dieser hat dank der überwuchernden Natur einen besonders morbiden Charme und bietet zahlreichen Tieren wie Rehen, Hamstern oder Dachsen ein Zuhause.
2. Nussberg/Kahlenberg: Raus aus der Stadt
Wenn es nicht mehr ganz so heiß ist und sich die ersten Blätter auf den Bäumen schon in den schönsten Herbstfarben verfärben, ist die beste Jahreszeit, um eine Wanderung vom Nussberg über den Kahlenberg in Angriff zu nehmen! Von der Endstation der Straßenbahnlinie D in Nußdorf führt einen der Weg erst vorbei an den schönsten Villen des 19. Bezirks, durch die sanften Weinhügel Wiens über die Stefaniewarte bis hin zum Aussichtsplateau mit Panorama-Terrasse bei der barocken St. Josefskirche.
Wer möchte, kann sich schon dort nach dem teilweise etwas anstrengenden Aufstieg eine kleine Verstärkung genehmigen. Viel schöner ist es allerdings, auf dem Weg hinunter bei einem der vielen Heurigen wie Mayer am Nussberg oder Wieninger am Nussberg Halt zu machen. Dort kannst du ein Glaserl traditionellen Wiener Gemischten Satz mit Blick über Wien genießen.
3. Lusthaus im Grünen Prater: Spaziergang im Zentrum Wiens
Die grüne Lunge Wiens – der Prater – ist sicherlich eine der beliebtesten Gegenden für Spaziergänge und Sport. Wer seinen Spaziergang vom Rummelplatz beim weltberühmten Wiener Riesenrad startet und über die Hauptallee flaniert, findet dort neben einigen Einkehr-Möglichkeiten und Spielplätzen auch schnell die größte Hundefreilaufzone Wiens.
Wer es demgegenüber lieber ruhiger mag, sollte seinen Spaziergang am anderen Ende der Hauptallee starten – nämlich beim Lusthaus. Von dort aus findet man sich schnell in entlegenen Waldstücken und auf großen Wiesen fernab vom Trubel der Stadt.
Pferdefans werden dort ebenfalls glücklich. Denn die denkmalgeschützte Galopprennbahn Freudenau ist nur einen Katzensprung vom Lusthaus entfernt und ein tolles Ausflugsziel.
4. Steinhofgründe: Etwas abseits der Stadt, aber sehr gut angebunden
Am Rande des 14. Bezirks befindet sich auf einer stolzen Fläche von rund 42 Hektar das naturbelassene Naherholungsgebiet Steinhofgründe. Dort finden sich zahlreiche Wanderwegen, kleine Tümpeln und Lagerwiesen – und das alles mit herrlichem Blick über Wien.
Aber nicht nur wegen seiner vielfältigen Freizeitmöglichkeiten kennt man die Steinhofgründe. Sie sind vor allem bekannt für das architektonische Wunderwerk Otto Wagners: die Otto Wagner Kirche. Diese thront auf einem Hügel inmitten der grünen Oase und ist definitiv ein Eye Catcher, den es sich lohnt, anzusehen!
5. Donaukanal: Ein Spaziergang durch Wien mit vielen Möglichkeiten
Wenn Wien eines zu bieten hat, dann ist es die unschlagbare Kombination von Großstadt-Feeling und unberührter Natur! Der beste Ort, um sich davon zu überzeugen, ist der rund 17 Kilometer lange Donaukanal.
Während am städtischen Donau-Arm zwischen Schwedenplatz und Schottentor im Sommer bei schönem Wetter einiges los ist und man sich über urbanes Flair, Streetart und eine Vielzahl an hippen Lokalen freuen darf, eignet er sich ein wenig außerhalb des Stadtzentrums Wiens ebenfalls hervorragend zum Radfahren oder Spazieren im Grünen. Wir empfehlen einen Besuch abends, wenn die Sonne die Stadt in ihr goldenes Licht taucht und sich die Lichter der Stadt auf dem Wasser spiegeln. Einfach magisch!
6. Kurpark Oberlaa: Geordnet, grün, grandios
Wer die Natur nicht ganz so „wild“ mag und ordentlich angelegte Parks bevorzugt, wird den Kurpark Oberlaa im 10. Bezirk zu schätzen wissen. Dass dieser aus der Wiener internationalen Gartenschau von 1974 entstanden ist, kann man nämlich noch heute anhand der verschiedenen Themengärten unschwer erkennen. Unter anderem findest du dort den Japanischen Garten, den Allergiegarten oder den neugestalteten Rosenberg.
Doch nicht nur für Liebhaber der Flora, sondern auch der Fauna hat der Kurpark einiges zu bieten: So gibt es dort einen Streichelzoo mit Schafen, Ziegen und Lamas, die die Herzen von Groß und Klein höherschlagen lassen. Auch sonst ist der Kurpark Oberlaa mit einigen Spielplätzen, Seen, Picknick-Wiesen und Sportangeboten ein tolles Ausflugsziel für Familien.
7. Böhmischer Prater: Geheimtipp Löwygrube
Nur unweit vom Kurpark Oberlaa befindet sich die Naherholungszone Löwygrube und der Böhmische Prater. Diese beiden Locations sind gleich aus mehreren Gründen eine Exkursion in den 10. Bezirk wert. Einerseits befindet sich in der Löwygrube eine groß angelegte Hundezone, bei der man – entgegen der Annahme, dass es sich wortwörtlich um eine Grube handelt – einen grandiosen Ausblick über Wien genießen kann. Andererseits bietet der umliegende Wald genügend Raum zum Joggen, Spazieren oder Beobachten der Natur.
Direkt daneben ist der Böhmische Prater. Er ist zwar weniger bekannt, aber nicht weniger sehenswert als der große Prater im zweiten Bezirk. Dort finden Besucher umgeben vom üppigen Wald einige Fahrgeschäfte und auch das eine oder andere Restaurant. Obwohl der Böhmische Prater schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, verbreitet er einen unglaublichen Charme und ist deshalb absolut sehenswert!
8. Lobau: Artenreiche Vielfalt beim Spaziergang in Wien
Mehr Natur geht nicht! Die Lobau im Osten von Wien ist ein Teil der letzten intakten Au-Landschaften Europas und macht fast ein Viertel des gesamten Nationalparks Donau-Auen aus. Wer sich auf einen Ausflug in die Lobau begibt, merkt schnell, dass die Landschaft hier fast einem Dschungel ähnelt. So unberührt ist die Natur.
Nicht umsonst ist sie auch Heimat zahlreicher Tiere wie etwa Biber, Seeadler, Gottesanbeterinnen oder auch der seltenen Eisvögel. Aufgrund ihrer Größe von rund 2.300 Hektar bietet sich die Lobau vor allem für Ausflüge mit dem Rad an, um möglichst viel von der spektakulären Landschaft erkunden zu können. Im Sommer gehört die Lobau übrigens auch zu unseren besten Bademöglichkeiten in Wien.
9. Innenstadt und Ringstraße: Urban, historisch und einzigartig
Unmengen an Statuen auf Dächern und Fenstersimsen. Kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster und Prunk, wohin das Auge blickt. Das und noch viel mehr erwartet einen bei einem Spaziergang im ersten Wiener Gemeindebezirk, indem das Flair der einstigen K.u.K.-Monarchie nach wie vor an jeder Ecke spürbar ist.
Wer nach Wien reist, darf einen City Stroll durch den ersten Bezirk und entlang der prachtvollen Ringstraße, die von Sehenswürdigkeiten wie dem Wiener Rathaus, der Votivkirche, der Universität, dem Parlament oder auch der Oper gesäumt wird, auf keinen Fall verpassen. Auf dem Weg finden sich jedoch nicht nur architektonische Wunderwerke. Du kannst auch einige Parkanlagen und unzählige Cafés, in denen man der traditionellen Wiener Kaffeehaus-Kultur frönt, besuchen.
10. Lainzer Tiergarten: Spaziergang im Westen Wiens
Am westlichen Stadtrand Wiens erstreckt sich auf einer Fläche von rund 2.450 Hektar eines der letzten Stücke des urtümlichen Wienerwaldes – der Lainzer Tiergarten. Das Naturschutzgebiet befindet sich im ehemaligen kaiserlichen Jagdgebiet und beinhaltet nicht nur Wildschweine, Eichhörnchen und Co., sondern auch ein Stück Geschichte Österreichs. Denn dort befindet sich „das Schloss der Träume“, wie Kaiserin Elisabeth die Hermesvilla zu bezeichnen pflegte. Das wunderschöne Bauwerk ist heute noch Schauplatz von Ausstellungen, Veranstaltungen und eine beliebte Location für Hochzeiten.
Bilder © Shutterstock
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