Wardalicious: TGI Fridays Wien – wären wir doch lieber zum Würstler gegangen

Wardalicious – so heißt die Reihe, die uns jede Woche zu einer neuen Location führt. Wir testen für euch im Duo oder Trio Restaurants, Bars und Clubs auf Herz und Nieren. Wir finden heraus, was die Spots taugen, und geben euch einen Einblick in die Besonderheiten.
Mit einem Rating, das wir anhand des Preis-Leistungs-Verhältnisses festmachen, wisst ihr sofort, was gut ist und was nicht. Diese Woche prüfen wir, ob das TGI Fridays am Schubertring WARDAPPROVED ist:
Nachdem wir in einer der Vorwochen die Burger’s Bar bei der Messe Wien probiert hatten, wurden wir von der Community gefragt, ob wir nicht das TGI Fridays am Schubertring testen und etwas darüber schreiben könnten. Gefragt, getan!
Zu einem Abendessen zu zweit und zu Burger sagen wir niemals nein. Dass es hier aber für uns von vorne bis hinten ein derart klares Ergebnis geben würde, hätten wir uns nicht gedacht. Viel haben wir schon von der Location gehört, aber damit hätten wir nie im Leben gerechnet.

TGI Fridays- Location, Atmosphäre und Service
Wir betreten ein Lokal, dass in jeder Hinsicht eher einem großen Speisesaal gleicht, als einem wirklichen Restaurant. Eine Vielzahl von Holztischen – wirkt sehr nach Massenabfertigung -, an den roten Wänden hängen Gitarren, Bilder von irgendwelchen Stars – muss man die kennen? – und Markenschildchen diverser Biermarken, was im Gesamten etwas durcheinander und gezwungen wirkt – so muss wohl amerikanisch aussehen.
Die Atmosphäre hier lässt einige Wünsche offen. Durch die Aufmachung erinnert das TGI Fridays sehr an ein billiges Diner – aber ist ja auch eine Kette, die hier in Wien als Franchise betrieben wird. Man kann vieles behaupten, dass es hier gemütlich und cool ist, aber mit Sicherheit nicht. Der Service macht es nicht unbedingt besser, denn wir warten teilweise sehr lange auf Reaktion seitens des Personals, was uns bei der geringen Anzahl an Kunden äußerst unangenehm auffällt.
Höflich sind sie, ja, aber es fehlt an diversen Basics, die wir uns bei den Preisen hier schon erwarten dürfen. Viele kleine Patzer summieren sich und geben uns das Gefühl, dass der Kunde nur zum Zahlen hier ist.

Rating
Letztes Jahr Insolvenz angemeldet, die Kurve gekratzt und nichts gelernt. Zielgruppe sollten eigentlich Studenten sein, was von der Location aber nicht von den Preisen passen würde. Deshalb dürften sich hier unserer Meinung nach nur sehr wenige wirklich wohlfühlen. Nicht Fisch, nicht Fleisch.
Wir vergeben einen Mitleidspunkt an die Mitarbeiter, weil diese eine grauenhafte Arbeitsmontur tragen müssen. Sonst bleiben aber viele Punktabzüge für die atmosphärischen Unstimmigkeiten und die zahlreichen kleinen Fehler im Service. Einzig die Lage können wir noch positiv nennen, das war es dann aber schon. Daher 3/10 Punkten, so leid es uns auch tut.
TGI Fridays – Food and Drinks
Zumindest ein Bierschmankerl erwartet uns zu Beginn, um die ersten Eindrücke etwas leichter verdauen zu können – es gibt American Bud. Unsere Erwartungen an das Essen sind sehr hoch. Die Bilder in der Karte sehen vielversprechend aus, unser Hunger ist groß und wir hoffen, dass das TGI Fridays zumindest hier ordentlich Punkten kann.

Screenshot: Speisekarte / TGI Fridays
Wir entscheiden uns für einen Cheese Bacon Cheeseburger, der mit seinen Mozzarella-Sticks ziemlich geil aussieht, und für einen Chicken Avocado Burger, den sich Adrian mit einem Aufpreis von 2 € zu einer veganen Variante mit Beyond Meat macht. Wir haben extra angemerkt, dass es vegan sein soll, ohne Käse und ohne Speck. Ratet mal, was im veganen Burger drin war? Ja, Speck. Einmal normale Pommes, einmal Süßkartoffeln, beide in Fett getränkt und vollkommen fad.
Diese vielversprechenden Bilder haben unsere Erwartungen so hoch getrieben, dass der tiefe Fall als wir diese Burger sehen noch schmerzhafter ist. Was ist das bitte?
Weiter die Hoffnung, dass irgendwann auch die positive Überraschung kommt, aber mit dem ersten Bissen wird es richtig fies. Bei Preisen um die 15 € pro Burger muss durchaus mehr her – fettig, trotzdem trocken, geschmacklos, lieblos. Nach unserer richtig geilen Burger-Erfahrung in der Burger’s Bar bei gleichen Preisen ist das hier ein schmerzhafter Schlag ins Gesicht. Dass einem so schnell die Lust auf Essen vergehen kann, wussten wir zwei Schlemmermäulchen bis jetzt nicht. Aber man lernt nie aus.

Ein Cocktail und eine Nachspeise hinten nach sollen noch ein paar mögliche Punkte rausholen. Mit dem Cocktail Peach Honey Smash schaffen sie es zumindest, dass wir auch etwas positiv anmerken können, aber leider macht es die Brownie Obsession mit Karamelleis den Burgern gleich und tanzt geschmacklich leider nicht aus der Reihe. Irgendwie soll’s nicht sein.
Rating
Eine Kritik zu verfassen, ohne wie das größte Ar***loch auf der Welt zu klingen, ist hier wirklich nicht leicht. Von A bis Z war das hier durch und durch wie das, was aus oben genanntem Loch seinen Ausweg findet.
In der Tat, wir wurden satt, aber mit einem derartigen Schweregefühl, dass wir zwischen Fluchtreflex und der Unfähigkeit zu gehen gefangen waren. Bei einer Rechnung von fast 70 € für zwei Personen fragen wir uns, ob hier irgendwo die versteckte Kamera lauert und dies ein Test ob der Geduld von Wiener Gastrokunden ist. Leider nein, wir mussten zahlen und haben uns rasch verzogen. 2/10 Punkten. Warum die zwei Punkte? Naja, Cocktail und Bud, that’s it!

Dating Rating
Tu es nicht! Tu es einfach nicht. Nicht allein, nicht mit PartnerIn, nicht mit dem ersten Date. Hier passt nichts, außer du willst zeigen, wie viel Geld du zum Rausschmeißen hast. Dann kannst du dir ein paar überteuerte Burger mit deinem Date bestellen, zahlen und gehen, ohne gegessen zu haben. Zu mehr ist das hier wohl nicht zu gebrauchen.
Wir schenken daher einen Punkt und geben einen zweiten für ein perfektes Selbstmitleid-Solo-Dinner, bei dem man sich in seiner Trauer über das Single-Dasein richtig suhlen möchte oder noch ein grauenhaftes Essen als Selbstgeißelung gönnen will – quasi als Finishing Move in die absolute Depression. Daher 2/10 Punkten.
Fazit vom TGI Fridays
2 von 10 klingt schlimm, ist es auch! Wäre es einfach nur überteuert, könnten wir es zumindest für einen einmaligen Besuch empfehlen. Aber zu den hohen Preisen gesellt sich noch niedere Kochkunst, die auf voller Länge versagt hat. Bitte Leute, lasst solche Empfehlungen sein.Thank God it’s over!
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
10 Tipps für einen gelungenen Sommer in Wien
Von kulturellen Highlights bis hin zu entspannten Freizeitaktivitäten – mit diesen 10 Tipps wird dein Sommer in Wien bestimmt unvergesslich.
Japanisch essen in Wien: die besten Restaurants der Stadt
Japanisch essen in Wien: Der Kernpunkt der japanischen Küche ist der unverfälschte Genuss, welcher durch die Wertschätzung der Zutaten und […]
Wien setzt ein klares Zeichen - #blacklivesmatter
Heute am 04.06.2020 fand die Kundgebung #blacklivesmatter statt. Da auch in Österreich Rassismus keine Randerscheinung ist, fanden viele Menschen zusammen, um ein klares Zeichen zu setzen.
Was geht eigentlich mit der Pratersauna?! Alles neu macht der Mai!
Die Pratersauna präsentiert sich ab Mai in neuer Frische und eins sei gesagt: es wird bunt, laut und wild. Konzept […]
EsRap im Interview: „Man hat einfach zu Wien eine Hassliebe!“
EsRap, das musikalische Duo aus Ottakring bestehend aus dem Geschwisterpaar Esra und Enes, veröffentlichen mit „Mamafih“ ihr zweites Studioalbum. Releast […]
Rezepte und Ideen, um Eis ganz einfach selbst herzustellen
Sommer, Sonne, Eiscreme Zeit! Bei 30 Grad gustelt es uns schnell nach einem guten Eis. Oft wird es dann doch […]