Amnesty Austria: Instagram-Filter gewährt Blick in das Leben Geflüchteter
Auf der Suche nach Schutz müssen Geflüchtete oft auf Notlösungen zurückgreifen. Viele leben in verlassenen Gebäuden, meist ohne Strom und Wasser. Mit einem interaktiven Augmented Reality Filter möchte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International Österreich nun auf die tragische Situation vieler Geflüchteter hinweisen und ruft gleichzeitig zu Spenden auf.
Wien – Dutzende Millionen Menschen sind in diesem Augenblick auf der Flucht – Mitte 2020 waren es weltweit rund 80 Millionen Geflüchtete, wie der UNHCR-Mid-Year-Report 2020 zeigt. Nicht nur die Reise in vermeintlich sichere Länder erweist sich als problematisch, auch die Situation in den Lagern an den EU-Außengrenzen ist prekär: Überfüllung, mangelnde Hygienezustände, Gewalt. Gerade seit der Covid19-Pandemie fehlt es an Unterstützung. Aufgrund der problematischen Situation in den Camps sowie aus Angst vor Abschiebung harren viele Geflüchtete in verlassenen Gebäuden aus.
Zum Weltflüchtlingstag am 20.06. macht Amnesty International Österreich auf die desaströse Lage dieser Menschen in neuer Form aufmerksam. Ein interaktiver Augmented Reality Filter macht die fatalen Bedingungen, unter denen tausende Geflüchtete leiden, erlebbar. Das Projekt ermöglicht es Instagram Nutzer*innen, eine typische, improvisierte Unterkunft zu betreten – zuhause und somit in direktem Vergleich zu den eigenen vier Wänden.
Im augmentierten Raum verteilt finden sich Fakten zur derzeitigen Lage vieler Geflüchteter. Ziel des Projekts ist es aber nicht nur zu informieren, sondern auch etwas zu verändern. Im Filter befindet sich ebenfalls die Aufforderung zu spenden und damit den Einsatz Amnestys für Geflüchtete zu unterstützen.
Gestaltet und produziert wurde der Filter von der Wiener Werbeagentur WARDA Network, die laut eigener Aussage schon länger mit Amnesty zusammenarbeiten wollte. Das gemeinsame Projekt wurde als passende Möglichkeit erachtet, der Organisation zu helfen und gleichzeitig auf die untragbare Situation von Millionen Geflüchteter aufmerksam zu machen.
Annemarie Schlack, Geschäftsführerin Amnesty International Österreich:
„Die Idee, über eine interaktive Anwendung den Instagram-Nutzer*innen zu zeigen, was Geflüchtete Tag für Tag erleben, ist wirklich innovativ. Ich glaube, wir können uns gar nicht vorstellen, was die Menschen auf der Flucht ertragen müssen, aber so bekommen wir zumindest ein Gefühl, wie es sein muss, in notdürftigen Unterkünften zu leben.“
Amnesty International setzt sich seit Jahren für die Rechte geflüchteter Menschen ein. Die unzureichenden Zustände in den Lagern an den EU-Außengrenzen werden von der Organisation seit langem kritisiert – gefordert werden umgehende Evakuierungen und Aufnahme von schutzsuchenden Geflüchteten unter anderem in Österreich. Aber auch die illegalen Praktiken bei der Abschiebung, wie sie z. B. kürzlich im Falle Frontex publik geworden sind, stoßen auf Empörung. Amnesty fordert hier einen sofortigen Stopp sowie die Errichtung von legalen und sicheren Einreisemöglichkeiten nach Europa.
Den Filter findet ihr ganz einfach auf der Instagram-Seite von Amnesty Austria.
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