Berufliche Auszeiten müssen keine vermeintlich unproduktive Lücke im Lebenslauf hinterlassen, wenn sie stattdessen für Weiterbildungen genutzt werden. Gleichermaßen haben Österreicher*innen trotzdem die Möglichkeit, flexibel zu bleiben: Denn das Modell der Bildungskarenz ist auch mit einem Auslandsaufenthalt vereinbar. So können Österreichs Fachkräfte ihre eigene berufliche Weiterentwicklung sogar bei einem entspannten Aufenthalt unter der Sonne vorantreiben.
Bildungskarenzen können auch im Ausland wahrgenommen werden – das hat Vorteile
Österreichs Modell der Bildungskarenz ist in seiner konkreten Form einzigartig in Europa. Beschäftigte haben die Möglichkeit bis zu 12 Monate durchgehend oder verteilt über vier Jahre zur eigenen Weiterbildung zu nutzen. Währenddessen erhalten sie das dazugehörige Weiterbildungsgeld.
Das in Österreich entwickelte Modell sollte Arbeitnehmenden als Anreiz für die berufliche und persönliche Weiterbildung dienen — und damit auch der sich immer schneller entwickelnden Arbeitswelt gerecht werden.
Wenn du dich erstmals damit beschäftigst, kannst du hier weitere Informationen zur Bildungskarenz erhalten.
Bildungskarenz im Ausland möglich: dank digitaler Weiterbildung
Der Ablauf ist nicht kompliziert: Der Arbeitgeber hat vorab seine Zustimmung zu erklären, anschließend wird ein Zeitrahmen für die Bildungskarenz festgelegt. Der muss mindestens zwei Monate durchgehend betragen und darf maximal 12 Monate nicht überschreiten.
Nach einer schriftlichen Vereinbarung mit dem Arbeitgeber können Arbeitnehmende ihre gewünschte Weiter- oder Fortbildung wählen und ihr Weiterbildungsgeld beantragen. Digitale Weiterbildungsangebote schaffen indes den Rahmen, um die Bildungskarenz auch im Ausland wahrnehmen zu können.
Mindestens 20 Wochenstunden Weiterbildung
Die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt mit einer digitalen Weiterbildung zu kombinieren, schafft im österreichischen Modell gewichtige Vorteile. Allen voran kann die Bildungskarenz damit auch als Möglichkeit verstanden werden, sich für einige Zeit ein Stück weit aus dem eigenen Alltag zu verabschieden.
Im Ausland haben Arbeitnehmer zudem die Möglichkeit, ihren eigenen Horizont zu erweitern, können ein neues Hobby aufgreifen oder beispielsweise praxisnah eine neue Sprache lernen – während sie ihre beruflichen Ziele weiterhin mit mindestens 20 Wochenstunden (Weiterbildung) beziehungsweise mindestens 16 Wochenstunden (Fortbildung) verfolgen.
Das österreichische Bildungskarenz-Modell ist beliebt —nicht nur im Inland
Der Sonderweg der Österreicher rief jüngst erste Nachahmer auf den Plan — im Nachbarland Deutschland. Dort kündigte der derzeit amtierende Arbeitsminister Hubertus Heil der SPD an, das Bildungskarenz-Modell fortan auch in der Bundesrepublik etablieren zu wollen.
Für Österreich war das Modell indes eine Notwendigkeit: Zuvor hatte eine Studie des Beratungskonzerns Boston Consulting Group festgestellt, dass österreichische Arbeitnehmende im internationalen Vergleich hinsichtlich ihrer Weiterbildungsbereitschaft weit abgehängt sind. Lediglich ein verschwindend kleiner Teil der Österreicher*innen war gewillt, während eines Arbeitsverhältnisses Weiterbildungen wahrzunehmen.
Das wiederum steht im direkten Kontrast zur Bereitwilligkeit in Schwellenländern. Zum Vergleich: Rund 80 Prozent der Arbeitnehmer in China und dem Iran investieren jährlich mehrere Wochen in Weiterbildungsangebote. Eine Quote, von der Österreich selbst nach der Einführung der Bildungskarenz noch weit entfernt ist.
Berufliche Entwicklung zur Sicherung des eigenen Marktwerts
Speziell durch die Corona-Pandemie und den jüngsten Entwicklungen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz ist berufliche Weiterbildung noch notwendiger als in vergangenen Jahrzehnten geworden. Der Trip ins Ausland könnte dahingehend Mehrwerte schaffen. Zum Beispiel, um eine perspektivische Neuorientierung mit entsprechenden Weiterbildungen zur Erlangung notwendiger Qualifikationen zu kombinieren.
Bildungskarenz in Ausland: Berufliche Ziele forcieren und den eigenen Horizont erweitern
Statt auf dem heimischen Balkon unter der südländischen Sonne, in Skandinavien oder auf einem ganz anderen Kontinent an den eigenen beruflichen Zielen arbeiten?
Mit Bildungskarenzen im Ausland ist das für Österreicher*innen möglich. Die persönliche Weiterentwicklung dessen ist ebenso wenig zu verachten. Wie das Modell auch vermeintlich positive Effekte in der Burn-Out-Prävention erzielen könnte.
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