Eine neue Internet-Revolution ist dabei zu entstehen – zumindest für österreichische Verhältnisse. Sie nennt sich Krawutzi und liefert in der Google-Suche ausschließlich österreichische bzw. regionale Ergebnisse.
World Upside Down
Es ist uns allen nur allzu bekannt. Egal was man auf Google sucht, die vordersten Treffer belegen ausschließlich die Big Player. Sucht man zum Beispiel nach einem bestimmten Buch, landet man zuerst auf Amazon anstatt z.B. auf der Seite des Verlages, was ja eigentlich mehr Sinn machen würde. Aber Amazon ist eben big und so ein österreichischer Verlag eben klein. Krawutzi.at stellt dieses vermeintlich unantastbare Gesetz auf den Kopf, zeigt die Kleinen zuerst und eliminiert sogar die Suchergebnisse großer internationaler Handelsplattformen wie Amazon automatisch.
Das Debakel rund um Kaufhaus Österreich hat echt etwas ausgelöst in diesem Land. Nun haben Josef Korntheuer und Chris Landa die Arbeit an https://t.co/qU6uF16iV1 aufgenommen:https://t.co/4WY5MsCyTc
— TrendingTopics.at (@TrendingTopicsA) December 19, 2020
David gegen Goliath oder Krawutzi gegen Google
Google austricksen? Ist das möglich? Klar! So funktioniert‘s: Es scheint absurd, aber die Suchmaschine Krawutzi stellt eigentlich eine Suchanfrage an Google selbst. Der Trick: Krawutzi schließt (mit Hilfe von s. g. Advanced Google Search Parameter) die Suchergebnisse von großen internationalen E-Commerce-Seiten a la Amazon, Zalando, etc. jedoch aus und zeigt stattdessen Ergebnisse österreichischer (regionaler) Anbieter. Die Suchanfrage nach einem „Buch“ bringt die Krawutzi-Nutzenden somit primär auf die Seite österreichischer Anbieter (z.B.Verlage) und nicht mehr auf Amazon.
Work in Progress
Diese patriotische Suchmaschine steckt natürlich noch in ihren Anfangsschuhen und ist daher ausbaufähig. Doch bietet Krawutzi.at von Josef Korntheuer und Chris Landa einen neuen und geradezu revolutionären Ansatz, um die scheinbar unüberwindbare Vormachtstellung bekannter Internetgiganten zu unterlaufen und an den Big Playern vorbei, heimische ProduzentInnen und Anbieter sichtbarer zu machen und zu stärken. Eine Art Guerilla-Suchmaschine, wenn man so will. Che Guevara würde das Herz aufgehen.
Kleiner Hacken an der Sache: Man kann die organischen Suchergebnisse auf Amazon und Co zwar ausblenden, doch die Werbung in den Suchergebnissen selbst, lässt sich dabei noch nicht eliminieren. Und die ist natürlich gespickt mit Amazon und Co.
Klar, Krawuzi.at erfindet das Rad nicht neu. Die österreichischen Anbieter befinden sich alle bereits im Google-Index, fristen dort jedoch ein tristes und unbeachtetes Dasein an der Peripherie der Wahrnehmung. Wir vergegenwärtigen uns: wer sieht sich bei den Google-Treffern der Suchmaschine schon jemals die zweite Seite an? Eben! Mithilfe von krawutzi.at wird das leider allzu oft Vergessene und Unbeachtete (Lokale) jedoch sichtbarer gemacht und von den letzten auf die ersten Plätze geholt. Die Bibel könnte diese Story nicht besser schreiben.
Last but not least
Am Ende dieser Guerilla-Aktion und hoffentlich sich weiterentwickelnden Ansatzes bleibt noch eine Frage: Warum Krawutzi? Ist doch klar: Die Entwickler wollten etwas Einprägsames, Österreichisches. Mission erfüllt!
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