Die Frage, ob Pflanzen nun ins Schlafzimmer gehören oder nicht, erhitzt die Gemüter der Zimmergärtner*innen. Meinen die einen, sie sorgen für gutes Raumklima, sagen die anderen, sie nehmen uns die Luft zum Atmen. Was es mit diesem Mythos auf sich hat und welche Pflanzen unbedenklich Einzug in heimischen Schlafzimmern finden dürfen, erfährst du hier.
Sind Pflanzen im Schlafzimmer sinnvoll?
Es gibt zahlreiche positive Aspekte, weshalb man Pflanzen im Schlafzimmer halten sollte. Sie produzieren Sauerstoff, einige sogar nachts, sorgen für ein verbessertes Raumklima und machen noch dazu optisch etwas her.
ABER: Bei Menschen mit Allergien sowie im Schlafzimmer von Kleinkindern, wird davon abgeraten, Pflanzen aufzustellen. Sie reagieren häufig negativ auf den Geruch. Wenn beispielsweise eine Hausstauballergie vorliegt, reagieren betroffene empfindliche darauf, da sich Staub auf Pflanzen und Gegenständen absetzt. Darum ist es generell ratsam, die Pflanzen regelmäßig mit einem feuchten Tuch abzustauben oder abzuduschen.
Oft hört und liest man auch, dass Pflanzen über den Tag hinweg zwar Sauerstoff produzieren, ihn nachts aber verbrauchen. Das stimmt zum Teil. Pflanzen stellen in der Nacht zwar die Sauerstoffproduktion zwar ein und verbrauchen ihn auch, jedoch sind die Mengen so gering, dass es für uns keinen spürbaren Unterschied gibt.
Sukkulenten — optimale Pflanzen fürs Schlafzimmer
Anders ist dies jedoch bei den Sukkulenten. Diese haben ihren Ursprung in der Wüste, wo sie den Sauerstoff erst abgeben, wenn die Sonne bereits untergegangen ist. Untertags schließen sie die Poren, damit kein Wasser entweichen kann. So können sie bei derartigen Temperaturen überleben. Für uns macht es sie mit ihrer Funktion, nachts Sauerstoff zu produzieren, zu den perfekten Pflanzen im Schlafzimmer.
NASA-Studie zu Pflanzen
Im Jahr 1989 veröffentliche die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA die „Clean Air Study“ bei welcher bewiesen wurde, dass Pflanzen nachweislich Sauerstoff produzieren. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, empfiehlt die NASA eine Zimmerpflanze pro Quadratmeter Wohnfläche zu platzieren. Anzuzweifeln ist jedoch, inwiefern sich die Studie auf einen normalen Haushalt beziehen kann, da die Ergebnisse unter optimalen Laborbedingungen erzielt wurden. Nun aber zu den Pflanzen, die sich am besten für dein Schlafzimmer eignen.
Aloe vera
Der absolute Spitzenreiter unter den Pflanzen im Schlafzimmer ist unangefochten die Aloe vera. Das Sukkulenten Gewächs ist neben seinen heilenden Wirkungen in der Naturkosmetik ebenso dafür bekannt, auch nachts Sauerstoff zu produzieren.
© Pixel Kseniachernaya Chernaya
Untertags fühlt sie sich besonders wohl bei 20 bis 25 Grad, daher stellst du sie am besten an ein sonniges Plätzchen.
Gummibaum
Diese ästhetische Pflanze macht nicht nur optisch eine gute Figur, sie filtern tatsächlich auch Schadstoffe aus der Luft. Der Gummibaum, oder auch Pfennigbaum genannt, schafft es zudem, giftige Ausdünstungen aus Boden– und Wandbelegen zu absorbieren. Gummibäume gibt es in verschiedenen Farben und Ausrichtungen. Solltest du dich für eine der bunten Sorten entscheiden, empfiehlt es sich, sie an einen hellen Platz zu stellen.
Lavendel — Pflanze im Schlafzimmer mit beruhigendem Duft
Der Geruch des Lavendel hat bekanntlich eine beruhigende Wirkung auf uns – so auch im Schlafzimmer. Er sorgt für besseren Schlaf und ist noch dazu ein echter Insektenschreck. Den Geruch, welchen wir als besonders angenehm empfinden, hält Motten und Mücken aus deinem Schlafzimmer fern. Empfindliche Menschen mit Kopfschmerzen sollten jedoch von duftenden Pflanzen absehen, auch von jenen, die einen vermeintlich angenehmen Duft abgeben.
Goldfruchtpalme
Die pflegeleichte Palme bringt nicht nur tropische Vibes in deine eigenen vier Wände, sie ist durch ihre Herkunft aus dem Dschungel auch Schatten gewohnt. Ihre großen Blätter tragen maßgeblich zu einem guten Raumklima bei, zudem erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit und regulieren diese. Da die Goldfruchtpalme, auch Areca-Palme genannt, viel Wasser braucht, sollte ihre Erde stets feucht sein. Direkte Sonneneinstrahlung braucht sie nicht, als Raumfüller zwischen Wand und Kasten eignet sie sich auch optimal.
Drachenbaum
Der Drachenbaum, im lateinischen Dracaena Marginata, ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, welche mit wenig Licht auskommt und auch in dunklen Ecken gut gedeiht.
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Sie filtert Formaldehyd aus der Luft, welches ein Stoff ist, der oft in Verklebungen von Schränken verwendet wird. Zudem sorgt sie für ein gutes Maß an Luftfeuchtigkeit.
Bogenhanf — die Pflanze im Schlafzimmer gegen Kopfschmerzen
Der Bogenhanf war bereits in den 50er und 60er Jahren kaum aus einer Inneneinrichtung wegzudenken und feiert nun sein Comeback – auch im Schlafzimmer. Seine großen Blätter verhelfen ihm dabei, Schadstoffe aus der Luft zu filtern und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Einige behaupten auch, er sei das Nonplusultra gegen Kopfschmerzen – Studien dazu gibt es aber keine.
Pflanzen, die nichts im Schlafzimmer zu suchen haben:
Birkenpflanze
Ist die Birkenpflanze zwar ein nettes Raumgestaltungselement, reagieren viele Menschen allergisch auf sie. Sie hat ein hohes Belastungsrisiko, somit sollte ihr der Platz im Schlafzimmer eher verwehrt werden.
Jasminpflanze
Duftenden Pflanzen im Schlafzimmer sind generell sehr umstritten. Die Jasminpflanze gibt einen intensiven Geruch ab, der grundsätzlich beruhigt. Extreme Gerüche können jedoch auch schnell Kopfschmerzen verursachen. Letztlich muss das ohnehin jeder für sich selbst entscheiden.
Du bist nun voll im Pflanzenfieber, hast aber keinen grünen Daumen? Keine Sorge, da haben wir was für dich. Mit dem Artikel „Die besten Pflanzen für Einsteiger und Hobbygärtner*innen“ wirst auch du bald einen kleinen Dschungel bei dir zu Hause haben.
Beitragsbild © Cole Keister via Unsplash
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