Jedes Jahr am 1. April herrscht Ausnahmezustand: Misstrauen liegt in der Luft, Arbeitskolleg:innen, Freund:innen und Familie lauern auf den perfekten Moment, um jemanden in die Falle zu locken. Aber woher kommt dieser schräge Brauch eigentlich? Und welcher Aprilscherz hat es in die Hall of Fame der besten Streiche geschafft?
Die Ursprünge des Aprilscherzes – oder: Wer hat damit angefangen?
Eine der populärsten Theorien besagt, dass der Brauch aus Frankreich stammt. Dort wurde im 16. Jahrhundert unter König Karl IX. der Neujahrstag offiziell vom 1. April auf den 1. Januar verlegt. Zuvor war es in vielen Regionen üblich, das neue Jahr Ende März oder am 1. April zu feiern. Menschen, die weiterhin am alten Datum festhielten oder die Umstellung nicht mitbekamen, sollen als „Aprilnarren“ verspottet und mit falschen Geschenken oder Einladungen hinters Licht geführt worden sein.
Erstmals überliefert ist die Redensart „in den April schicken“ in Deutschland 1618 in Bayern. Der Begriff „Aprilscherz“ bürgerte sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. In Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 ist zwar der „Aprillsnarr“ verzeichnet, aber noch nicht der Aprilscherz.
Andere Theorien reichen von römischen Frühlingsfesten bis hin zu einer Anekdote aus dem Mittelalter, in der ein Fischer am 1. April getäuscht wurde, weil ihm weisgemacht wurde, dass die Fische in den Flüssen an diesem Tag nicht anbeißen. Zudem gibt es kuriose Erklärungen, wie die Geschichte um König Heinrich IV., der von seiner Ehefrau am 1. April trickreich zum „Narrenball“ gelockt wurde, oder die niederländische Erzählung über die verlorene „Brille“ des spanischen Statthalters Alba.
Der legendärste Aprilscherz – Das Spaghetti-Baum-Phänomen
Wenn es um legendäre Aprilscherze geht, dann führt kein Weg an der BBC vorbei. Im Jahr 1957 sorgte der britische Sender für eine der größten Massenverwirrungen der Geschichte. In einer Nachrichtensendung wurde berichtet, dass in der Schweiz eine besonders gute Spaghetti-Ernte stattgefunden habe – und gezeigt wurden Bilder von Menschen, die Nudeln von Bäumen pflückten. Tausende Zuschauer:innen riefen daraufhin bei der BBC an und wollten wissen, wie sie selbst einen Spaghetti-Baum in ihrem Garten anpflanzen können. Die Antwort des Senders: „Stecken Sie einen Spaghetti-Zweig in eine Dose mit Tomatensauce und hoffen Sie auf das Beste.“
Doch nicht nur Fernsehsender sind für ihre Aprilscherze bekannt. Auch Zeitungen, Radio- und Onlinemedien mischen kräftig mit. Sie präsentieren glaubhaft klingende, aber völlig absurde Nachrichten, bei denen oft nur übertriebene Details den fehlenden Wahrheitsgehalt verraten. Selbst große Unternehmen wie Google oder IKEA haben sich schon mit kreativen Pranks verewigt.
Aprilscherze heute – Geht das noch?
Klar, Aprilscherze sind Kult. Doch in Zeiten von Fake News und Internet-Trolling liegt der Unterschied zwischen amüsant und fragwürdig oft nur in den Details. Gut gemachte Scherze sorgen für Lacher, ohne bloßzustellen oder zu verärgern. Falls du dieses Jahr selbst jemanden in den April schicken möchtest, haben wir ein paar Ideen – von harmlosen Klassikern bis zu kreativen Überraschungen:
- Klebe ein Stück durchsichtiges Klebeband über den Sensor der Computermaus – und beobachte die Verzweiflung.
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Vertausche ein paar Buchstaben auf der Tastatur deiner Arbeitskolleg:innen. Besonders fies: „M“ und „N“ tauschen!
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Erstelle eine gefälschte Meeting-Einladung für ein absurdes Thema („Neues Firmenmaskottchen: Workshop zur Namensfindung“). Wichtig: Rechtzeitig aufklären!
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Ändere die Autokorrektur auf dem Handy deiner Freund:innen, sodass „Ja“ automatisch zu „Ich liebe Brokkoli“ wird.
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Mache einen Screenshot des Home-Bildschirms, stelle ihn als Hintergrund ein und verstecke alle Apps in einem neuen Ordner.
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Ersetze die Creme in Oreo-Keksen durch Zahnpasta (aber bitte nur mit Leuten, die Humor haben).
Egal, für welchen Streich du dich entscheidest – hauptsache, er sorgt für ein Lächeln und nicht für Ärger. Und vergiss nicht: Am 1. April misstraut man allem und jedem, aber manchmal erwischt es einen trotzdem.
Titelbild © Shutterstock
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