Der Spruch, dass Architektur Kunst sei, in der man leben kann, trifft nicht auf alle Gebäude einer Stadt zu. Gerade in vielen größeren Städten weltweit allerdings finden sich unzählige Gebäude, die zum Staunen und Verweilen einladen – gerade, wie dies eben auch ein bedeutendes Gemälde tun kann. Wenn eine Stadt Österreichs und vielleicht sogar Europas wirklich reich an herrlichsten architektonischen Augenweiden ist, dann dürfte dies Wien sein.
Du möchtest dich bei einem Besuch der Stadt mal so richtig mit der Kamera austoben, willst in Bauhaus, Historismus und Jugendstil schwelgen? Dann haben wir hier den passenden Reiseführer der mit massig Zusatzinformationen für dich. Folgende 10 Gebäude musst du in Wien einfach gesehen – und abgelichtet – haben.
1. Das Secessionsgebäude
Adresse & Lage
Das Secessionsgebäude, gerne umgangssprachlich auch einfach „Secession“ genannt, ist das erste architektonische Highlight Wiens, das du als Architektur- sowie als Kunstfan nicht verpassen solltest.
Du findest die Secession in 1010 Wien, in der Friedrichstraße 12, einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt. Sie lieg damit auch an der Wiener Ringstraße, an der du auch zahlreiche Bauwerke des Historismus findest.
Das Ausstellungsgebäude liegt zwischen innerer Stadt und nördlich des Stadtteils Wieden. Die Secession ist leicht zu Fuß erreichbar und seit der Renovierung im Jahr 2018 auch noch barrierefreier. Die U-Bahnstation Karlsplatz mit der U1 und der U4 findet sich übrigens im Grund um die Ecke.
Allgemeine Informationen
Die Wiener Secession wurde in den Jahren 1897 und 1898 von dem österreichischen Designer und Architekten Joseph Maria Olbrich gebaut. Schon damals war das Gebäude als Ausstellungsgebäude für zeitgenössische Kunst errichtet worden. Auch heute noch findest du im Secessionsgebäude zeitgenössische Kunst wechselnder Künstler*innen.
Die Wiener Secession gilt architektonisch als eines der bedeutendsten Gebäude des österreichischen Secessionsstils. Dieser wird als Strömung neben dem Reformstil (nach der Reformbewegung) und der Modernisme (bezogen auf Katalonien) dem Jugendstil zugeordnet. Die goldfarbene Kuppel (ein Blätterwerk aus vergoldeter Bronze), die bronzenen Eingangstüren und die beiden Mosaikschalen neben der zum Eingangsportal führenden Stiege dürften die typischsten Merkmale des Gebäudes sein.
Die Secession ist ein Gebäude, das in der Geschichte der Moderne einzigartig ist. Nur selten bis gar nicht mehr findest du „ein aktuelles, in die Zukunft gerichtetes Ausstellungsprogramm [in einem Bau,] dessen Architektur ikonisch für die Aufbruchsstimmung um 1900 steht. Seine Architektur ist so jung geblieben, dass sie in ihrer Funktionalität und ästhetischen Eleganz auch heute hervorragende Bedingungen für die Kunst- und Ausstellungspraxis bietet.“
Hintergrundwissen & Tipps
Der bereits erwähnte Architekt Joseph Maria Olbrich gründete die Secession Ende des 19. Jahrhunderts nicht allein. Ihm zur Seite standen Künstler, wie Gustav Klimt, Max Kurzweil und Wilhelm List, die sich vom Wiener Künstlerhaus abspalten wollten. Ihnen taugte der Konservatismus und der traditionelle Kunstbegriff, der sich am Historismus orientierte, nicht länger.
Die Räumlichkeiten, die die Künstler damals schon mit ihren zeitgenössischen Werken füllten, lassen auch heute noch etwas von der Aufbruchsstimmung spüren. Du solltest dir also unbedingt auch eine Ausstellung in der Secession und nicht nur das Gebäude von außen anschauen.
Tatsächlich scheint die Architektur nämlich in der Zeit eingefroren und die wechselnden Ausstellungen können spielerisch in die Räume integriert werden, um gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit dem Bauwerk zu vollziehen. Die einzige Dauerpräsentation übrigens stellt Gustav Klimts Beethovenfries dar, ein Bilderzyklus des österreichischen Malers, der heute zu den bedeutendsten Kunstwerken des Wiener Jugendstils zählt.
2. Das Hundertwasserhaus
Adresse & Lage
Das Hundertwasserhaus ist ein guter Kontrast zur Secession und könnte dein nächster architektonischer Anlaufpunkt sein. Du findest die Wohnhausanlage in 1030 Wien, an der Ecke Kegelgasse 34-38 und Löwengasse 41–43 im 3. Wiener Gemeindebezirk namens Landstrasse.
© stock.adobe.com / Scirocco340 (DATEI-NR.: 17857911)
Allgemeine Informationen
Das Hundertwasserhaus wurde von 1983 bis 1985 als Wohnhausanlage erbaut. Sein Schaffer, Friedensreich Hundertwasser, der dir bekannt sein dürfte, bekam am 15. Dezember 1977 die Erlaubnis, ein Wohnhaus in Wien nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Hundertwasser wollte ein „Haus für Menschen und Bäume“ bauen – so hatte er es schon einige Jahre zuvor in seinem Text Verwaldung der Stadt beschrieben.
1979 konnte Hundertwasser die Stadt für sein Konzept eines begrünten Terrassenbaus überzeugen – auch, wenn das Gebäude erst einige Jahre später errichtet werden sollte.
Hintergrundwissen & Tipps
Heute kannst du das Hundertwasserhaus zwar leider nur von außen besichtigen, doch auch diese Ansicht lohnt sich. Die Kegelgasse ist in dem Bereich vor dem Gebäude als kleine Fußgängerzone mit Bänken und einem Brunnen angelegt, was einlädt, sich ein wenig zu setzen und sich auf die bis heute ungewöhnliche Fassade einzulassen.
Spannend ist, dass Hundertwasser mit seinem Entwurf des Terrassenbaus gegen die damals üblichen, anzuwendenden Bauvorschriften verstieß – dieser Verstoß aber offiziell genehmigt wurde. Der Architekt Josef Krawina, der Hundertwasser bei der Planung und Umsetzung half, stritt sich irgendwann so heftig mit dem Künstler, dass die Zusammenarbeit beendet wurde. Heute allerdings gilt Krawina offiziell als Miturheber des architektonischen Highlights.
3. Die Postsparkasse
Adresse & Lage
Die Postsparkasse findest du wiederum ebenfalls nahe der Ringstraße in 1010 Wien am Georg-Coch-Platz 2. Auch sie gilt, wie die Secession, als eines der bekanntesten Jugendstilgebäude Wiens.
Zwischen innerer Stadt und Weissgerberviertel gelegen, erreichst du die Postsparkasse am besten mit der Straßenbahnlinie 2 über den Julius-Raab-Platz. Die U-Bahn-Haltestellen Schwedenplatz und Stubentor sind ebenfalls nicht weit entfernt.
Die Fassade des Gebäudes ist mit quadratischen Marmortäfelchen und Aluminiumapplikationen belegt. Diese sollen an einen Geldspeicher und somit an die sichere Verwahrung des gesparten Geldes erinnern. An Tief- und Hochparterre sind Granitplatten angebracht. |
Im Kassenraum, der 1912 errichtet wurde, finden sich bereits moderne Bauelemente aus Glas und Aluminium, die Wagner als Werkstoffe besonders schätzte.
Die Formensprache der gesamten Architektur ist stark reduziert, sodass du an der Postsparkasse auch keine der damals sonst so üblichen verspielten Verzierungen finden wirst.
Hintergrundwissen & Tipps
Die Postsparkasse gilt heute als eines der Schlüsselwerke der Moderne. Wagner führte in der Architektur seine gestalterischen Prinzipien von Ästhetik und gleichzeitiger Praktikabilität perfekt zusammen.
Du kannst diese große Kunst der Postsparkasse heute nicht nur von außen betrachten. Normalerweise ist zumindest der große Kassensaal von Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr öffentlich zugänglich. Ausnahmen bilden, eher selten stattfindende, öffentliche Veranstaltungen.
4. Das Mumok
Adresse & Lage
Sollte dir erneut der Sinn nach einer Kombination aus moderner Kunst und Architektur stehen, dürfte sich ein – mindestens halber Tag – lohnen, den du dem mumok von außen, vor allem aber von innen widmest.
Du findest das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien in 1070 Wien am Museumsplatz 1. Mitten im Zentrum der Ringstraße gelegen, erreichst du das mumok am schnellsten mit der U3 über die Station Volkstheater oder mittels Straßenbahn über gleichnamige Haltestelle.
Allgemeine Informationen
Zwar besteht das mumok schon seit 1962, das Gebäude in seiner heutigen Form jedoch gibt es erst seit September 2001. Für die moderne Architektur zeichnen die Architekten Ortner & Ortner verantwortlich. Sie schufen ein kubisches, mit Bassaltlavagestein ummanteltes Gebäude, das wie ein Monolith inmitten des angrenzenden Niveaus aus der Szenerie herausragt. Das mumok kann sich mit seinem Aussehen dabei auch allemal mit den architektonischen Museumshighlights Oberösterreichs messen, die wir in einem älteren Beitrag schon einmal vorgestellt haben.
Der dunkle, geschlossene Block mit dem gekrümmten Dach, das an den Ecken weit nach unten gezogen wurde, schreit förmlich danach, sein Inneres genauer zu inspizieren. Hier spielen Ortner & Ortner ihre Fähigkeiten weiter aus.
© stock.adobe.com / visualpower (DATEI-NR.: 170079187)
Hintergrundwissen & Tipps
Auf ganzen 4800 m² Ausstellungsfläche bietet das mumok Platz für die Hauptwerke der heute rund 10.000 Exponate von rund 1600 Künstler*innen umfassenden Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Große zusammenhängende Raumeinheiten sorgen dafür, dass im Inneren des mumoks ein Maximum an Flexibilität gewährleistet ist. Bei der Planung wurde Wert auf großzügige Reduktion gelegt. Gepaart mit einem flexiblen Kunstlichtsystem konnten so optimale Präsentationsbedingungen für die ausgestellten Werke geschaffen werden.
Wir können dir nur noch einmal ans Herz legen, dir ausreichend Zeit für das mumok zu nehmen. Denn eben nicht alleine die Architektur, sondern auch die Sammlungsschwerpunkte, die Werke der klassischen Moderne, der Pop Art, des Nouveau Réalisme und des Fluxus sowie der Konzeptkunst, des Wiener Aktionismus und der Gegenwartskunst sind einige Blicke wert.
5. Die Spielbank / Palais Esterhàzy
Adresse & Lage
Das Palais Esterhàzy könnte zentraler in der inneren Stadt Wiens kaum gelegen sein. In 1010 Wien, in der Wallnerstraße 4 erreichst du das älteste Gebäude des Straßenzuges Kärntner Straße am schnellsten mit der U3 über die Haltestelle Herrengasse.
Allgemeine Informationen
Das Palais Esterházy, das sich bis heute im Besitz der Fürstenfamilie Esterházy befindet, entstand bereits frühen 15. Jahrhundert. Dadurch, dass die ungarische Magnatenfamilie die damals 14 verschiedenen Häuser nach und nach übernahm, wurde das Palais auch Stück für Stück erweitert.
Im Inneren befinden sich als Highlights zwei Höfe, mehrere Salons, eine große und kleine Ahnengalerie, ein Speisesaal mit einem großen Empireofen sowie das Vieux-laque-Zimmer mit chinesischen Lacktafeln. |
Das Wappen der Esterhàzys findet sich auch an der Front des Palais, in dem heute ein Casino untergebracht ist. © stock.adobe.com / bwagner (DATEI-NR.: 400148854) |
Hintergrundwissen & Tipps
Bis in die 90er Jahre wurde das Gebäude zum Casino umfunktioniert und mehrmals ausgebaut. Von der ehemaligen Ausstattung im Empire-Stil sind nur noch wenige Bruchstücke vorhanden. Im Zuge der vergangenen Jahre nahm Architekt Michael Manzenreiter eine Art architektonischen Relaunch in mehreren Etappen am Casino Wien vor. Das Ergebnis: Ein baulich elegantes und dennoch modern wirkendes Ambiente.
Solltest du die Spielbank auch von innen besichtigen, genehmige dir zumindest einen Drink an der Bar. So kannst du die Einrichtung und Atmosphäre genießen, ohne störend und einfach tatenlos herumstehend aufzufallen.
Solltest du aber von einer Pokerrunde oder einem Automaten angelockt werden, lass dich am besten nicht auf ein Spiel ohne Erfahrungen ein. Es ist immer besser, wenn du vorher Erfahrungen sammelst und beispielsweise online bestimmte Spiele übst, umso mehr Sicherheit und Routine zu erlangen. Es gibt etliche seriöse Onlinecasinos in Österreich, über die du dir ganz unverbindlich einen Überblick verschaffen kannst.
6. Die Werkbundsiedlung
Adresse & Lage
Zu der Siedlung in 1130 Wien, in der Woinovichgasse, südlich des Hügelzuges Girzenberg–Roter Berg, eines Ausläufers des Wienerwaldes, kommst du am besten mit den Bussen 54A (Haltestelle Gemeindeberggasse) oder 54B (Haltestelle Veitingergasse). |
Zur Werkbundsiedlung nimmst du am besten einen der Busse. © stock.adobe.com / Ludmila Smite (DATEI-NR.: 309415823) |
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Allgemeine Informationen
Bei der Werkbundsiedlung handelt es sich um ursprünglich 70, heute 64 Einfamilienhäuser, an welchen bauten 31 Architekten – darunter eine Architektin – aus dem Österreich sowie aus dem Ausland mitwirkten. Als sie in den 30er Jahren eröffnet wurde, galt sie als „größte Bauausstellung Europas“.
Die Werkbundsiedlung, die sich heute größtenteils im Eigentum der Wiener Stadtverwaltung befindet, steht seit geraumer Zeit unter Denkmalschutz und wurde von Wien als bauliche Schutzzone definiert.
Hintergrundwissen & Tipps
Die Werkbundsiedlung gehört zu den wichtigsten Bausteinen des kommunalen Wiener Wohnbaus, der in der Ära des sogenannten „Roten Wien“ in den Jahren 1918 bis 1934 entstand. Dabei handelte es sich um eine soziale Wohnbaupolitik, die seit dieser Zeit kontinuierlich fortgeführt wird.
Heute macht ein Besuch der Siedlung besonders auch das umfassende Informationsmaterial interessant, das detailliert über die historischen Zusammenhänge aufklärt. Du solltest dir dafür unbedingt die eigens entwickelte und kostenfreie Mobile App mit Audio-Guide herunterladen. Sie beinhaltet nicht nur einen Umgebungsplan, sondern auch diverse Texte, Bilder und Hintergründe zur Siedlung.
7. Das Haas-Haus
Adresse & Lage
Das Haas-Haus befindet sich wieder in der inneren Stadt gelegen, in 1010 Wien, in der Goldschmiedgasse 3, am Stock-im-Eisen-Platz gegenüber dem Stephansdom.
Es hat sich im Laufe der Zeit stark verändert und bildet in seiner heutigen Form einen bewusst starken architektonischen Kontrast zu den umliegenden Gebäuden.
© stock.adobe.com / lucazzitto (DATEI-NR.: 33739956)
Allgemeine Informationen
Das heutige Haas-Haus wurde 1985 entworfen und gebaut und am 19. September 1990 eröffnet. Der Architekt Hans Hollein setzte durch den verspiegelten Erker einen städtebaulichen Akzent. Mit dem starken Kontrast vor allem zum Stephansdom, der sich in der Glasfassade spiegelt, wurde das Gebäude damals stark kontrovers beurteilt.
Die geschwungene Fassade des Haas-Hauses, der runde Erker und das auskragende Dach prägen sich, einmal gesehen ein und dir wird sicherlich kaum ein vergleichbares Gebäude unterkommen.
Im Inneren des Haas-Hauses befand sich außerdem ein sich kegelförmig nach oben öffnenden Zentralraum, der jedoch im Jahr 2002 bei dem Umbau für den Zara-Shop verlorengegangen ist.
Hintergrundwissen & Tipps
Wie schon angedeutet dient ein Teil des Haas-Hauses heute als Verkaufsfläche für Mode. Im anderen Teil befinden sich ein Hotel, Restaurant und ein Café.
Wir empfehlen daher besonders die Besichtigung von außen oder einen Abstecher ins Café mit den großen Glasfassaden, durch die du entspannt den Stephansdom betrachten kannst.
8. Die Villa Wagner I
Adresse & Lage
Die Villa Wagner I (auch: Otto-Wagner-Villa, Ben-Tieber-Villa oder (Ernst-)Fuchs-Villa) beinhaltet das Ernst Fuchs Privatmuseum.
Du findest die Villa in 1140 Wien in der Hüttelbergstraße 26.
Mit der U4 (Wien Hütteldorf) oder der Straßenbahn 49 (Hütteldorf Bujattigasse) erreichst du die Villa am einfachsten.
© stock.adobe.com © wemm (DATEI-NR.: 83401344)
Allgemeine Informationen
Nach dem bereist vorgestellten Architekten Otto Wagner wurde die Villa Wagner I, die in den Jahren 1886 bis 1888 erbaut wurde, kurzum auch benannt. Sie diente für die Familie anfangs als Sommersitz am Rand des Wienerwaldes. Zwischendurch von anderen Käufern bewohnt, kaufte 1972 der Maler Ernst Fuchs für damals 14 Millionen Schilling das Anwesen. Seit 1988 beherbergte die Villa das Privatmuseum Ernst Fuchs.
Die Architektur besticht als späthistoristische Landhaus-Villa vor allem durch die Seitentrakte mit ihren straßenseitig verglasten Fassaden mit dorischen Säulenelementen. Gepaart mit dem nördlichen Seitentrakt, den eine Tiffany-Verglasung von Adolf Böhm ziert und der Vorfahrt und Freitreppe, die zum Mitteltrakt mit ionischen Säulen führt, ergibt sich ein pompöses Gesamtbild.
Hintergrundwissen & Tipps
Sowohl Miniatur-Malereien, Bleistift-Zeichnungen, Monumental-Gemälde und andere Werke von Fuchs kannst du in der Villa Wagner im Original betrachten. Es lohnt sich also auch ein Blick ins Innere des Gebäudes. Auch Führungen finden täglich statt.
Gleich nebenan, in der Hüttelbergstraße 28, ließ Wagner übrigens für sich selbst in den Jahren 1912 / 1913 eine kleinere Villa, die Villa Wagner II, errichten. Auch sie solltest du also bei einem Besuch der Straße nicht vergessen – auch, wenn sie längst nicht so beeindruckend ist, wie das andere Gebäude.
9. Der Justizpalast
Adresse & Lage
Ein bedeutendes Gebäude Im Stil der Neorenaissance findest du in 1010 Wien, am Schmerlingplatz 10-11, den Justizpalast.
Er befindet sich wiederum zentral im Ring der inneren Stadt. Auch für ihn steigst du am besten an der U-Bahnhaltestelle Museumsquartier aus oder an der Straßenbahnhaltestelle Volkstheater.
Allgemeine Informationen
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In seiner heutigen Form existiert der Justizpalast erst seit 1931. Nach einer Demonstration im Jahr 1927 und einer Inbrandsetzung der oberen drei Stockwerke folgte die Aufstockung um ein Stockwerk und die monumentale Hervorhebung des Eingangsbereichs erfolgte. Verantwortlich zeichneten Heinrich Ried und Alfred Keller, die für ihre Gestaltung im Historismusstil auch Kritik einfuhren.
Hintergrundwissen & Tipps
Der Justizpalast beherbergt heute den Obersten Gerichtshof sowie das Oberlandesgericht Wien und das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien sowie die Generalprokuratur und die Oberstaatsanwaltschaft Wien.
Außer am Wochenende kannst du den Justizpalast täglich bis 15:30 Uhr auch von innen anschauen. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher auf ein Heißgetränk ins Justiz-Café im Dachgeschoß, da du von dort einen einmaligen Blick über die Dächer Wiens hast.
10. Die Karlskirche
Adresse & Lage
Zum Abschluss unserer kleinen ‚Architektour‘ durch Wien können wir dir noch einen Abstecher zur Karlskirche empfehlen.
Du findest die Barockarchitektur in 1040 Wien, zwischen Paniglgasse und Mattiellistraße. Wieder kommst du mit der U4 über die Haltestelle Karlsplatz oder mit der Straßenbahn D über die Gußhausstraße am einfachsten dorthin.
© stock.adobe.com © photo 5000 (DATEI-NR.: 135151646)
Allgemeine Informationen
Die Karlskirche besticht schon beim ersten Anblick mit ihrer Monumentalität. Der Architekt war Johann Bernhard Fischer von Erlach. Dieser gestaltete die Kirche als Verbindung zwischen Rom und Byzanz. So lehnt sie sich an das Erscheinungsbild der Hagia Sophia an und imitiert die Trajanssäule.
Hintergrundwissen & Tipps
Die Kirche hat täglich für das persönliche Gebet geöffnet, sodass du auch sie einfach von innen bestaunen kannst. Ab 18 Uhr finden allerdings täglich Gottesdienste statt (Sonntags natürlich auch am Morgen), weshalb du dir Karlskirche am besten unter der Woche oder an einem Samstag erkundest.
Zusammenfassung und Fazit
Wien ist aus architektonischer Sicht vielleicht tatsächlich das „heißeste Pflaster“ Europas. Doch auch wenn man diese wunderschöne Stadt vor allem mit klassischen Architekturstilen verbindet, wirst du spätestens bei einem darauf ausgerichteten Besuch feststellen, dass Wien eben dich noch mehr zu bieten hat als „nur“ Hofburg, Staatsoper und die beiden Schlösser. In der Summe ergibt das einen charmanten Mix– um den uns Wiener*innen nicht ganz zu Unrecht manch andere Städte beneiden.
Titelbild © stock.adobe.com / romas_ph (DATEI-NR.: 122912534)
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