Was gibt es Schöneres, als bei Kälte eng umschlungen unter einer Decke zu kuscheln? Kuscheln kann aber nicht nur wärmen, sondern reduziert auch Stress und stärkt dein Selbstbewusstsein. Grund dafür ist das Hormon Oxytocin, welches beim Knuddeln (und Sex) ausgeschüttet wird.
Am 21. Jänner ist Weltkuscheltag (National Hugging Day). Gegründet wurde er 1986 von zwei US-Amerikanern. Er soll uns daran erinnern, dass körperliche Nähe und Zuneigung wichtig sind und uns ermutigen, mehr zu umarmen und zu knuddeln. Nähe kann Geborgenheit, Trost und Sicherheit spenden – denn Kuscheln ist eine Art Medizin.
Beim Kuscheln wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet. Es wirkt sowohl im Gehirn als auch im restlichen Körper und stärkt die Beziehungen zu unseren Nächsten. Würden wir das Hormon nicht produzieren, wären emotionale Bindungen unmöglich. Neben Freundschaften und Beziehungen spielt es auch eine große Rolle bei Stressbewältigung und bei Schwangerschaften. Oxytocin hat viele Super-Skills.
Stressfrei und selbstbewusst durchs Knuddeln
Der Botenstoff wirkt wie ein natürliches Antidepressivum, es stärkt unser Immunsystem, verringert den Blutdruck und beugt Burnout vor. Bei Prüfungswochen und vollgestopften Arbeitstagen kann eine Kuschel-Einlage den Stressabbau und unser Gedächtnis unterstützen. Soziale Kompetenzen werden gefördert, weil wir sensibler für zwischenmenschliche Signale werden. Zudem kräftigt es das Vertrauen in andere Menschen und in uns selbst – unser Selbstbewusstsein wächst und wir werden offener und gelassener.
Für diese Effekte braucht es nicht einmal einen freien Nachmittag. Bereits nach 20 Sekunden Nähe schüttet unser Körper Oxytocin aus – es gibt keine Kuschel-Ausreden!
© Mikhail Nilov via pexels
Oxytocin: Schwangerschaftshormon
Oxytocin wird nicht nur Kuschelhormon genannt, sondern auch Schwangerschaftshormon. Der Begriff kommt aus dem Griechischen: „ōkys“ bedeutet schnell und „tokos“ Geburt. Bei Schwangerschaften löst Oxytocin die Wehen aus. Außerdem verhindert es starke Nachblutungen und fördert den Milchfluss. Beim Stillen wird das Hormon produziert und fördert somit die mütterliche Fürsorge für das Baby. Ein Mangel kann zu Wochenbett-Depressionen führen. Als Medikament wird es eingesetzt, um Geburten einzuleiten oder zu unterstützen.
Oxytocin-Explosion beim (Kuschel)sex
Oxytocin spielt nicht nur beim keuschen Kuscheln eine Rolle: Jeder Orgasmus ist eine Oxytocin-Explosion — einer der Gründe, warum wir uns beim Sex verlieben und uns danach besonders verbunden mit der*dem Partner*in fühlen. Auch beim Vorspiel nimmt es eine entscheidende Rolle ein und steigert die Lust. Ohne Oxytocin kein Sex — at least kein guter.
Die dunkle Seite des Hormons
Oxytocin stärkt nicht nur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und Zugehörigkeit innerhalb von Familien und Gruppen, sondern kann auch Rivalitäten steigern. Es kann neidisch, schadenfroh und tollpatschig machen. Eltern können aggressiver reagieren, vor allem dann, wenn ihr Neugeborenes (vermeintlich) bedroht wird. Das ist nicht nur bei uns Menschen so, sondern auch im Tierreich. Beispielsweise ist bei einer fremden Hündin mit Welpen ist Vorsicht geboten.
5 kuschelige Positionen
Der Oxytocin-Level im Körper wird auch durch Massagen, Tiere streicheln, gutes Essen und Musik gesteigert. Am effektivsten sind aber Kuscheln und Sex. Kuscheln geht natürlich nicht nur mit Partner*innen, sondern auch mit Freund*innen und Geschwistern.
Hier fünf kuschelige Positionen:
- Schlangenstellung
Bei der Schlangenstellung lautet die Devise: so viel Körperkontakt wie möglich. Am liebsten jeden Quadratzentimeter Haut des anderen auskosten. Dabei liegt ihr Bauch an Bauch und umschlingt euch mit Armen und Beinen. - Die Zaghafte
Es muss nicht gleich all in sein. Für alle Zaghaften: Auch beim Händchenhalten schütten eure Körper Oxytocin aus, genauso wie beim Arm in Arm liegen — ideal für platonische Freundschaften und öffentliche Orte. - Schildkröte
Bei der Schildkröte liegen beide am Bauch, eine*r auf den*die anderen. Durch den Körperdruck fühlt man sich besonders geborgen. - Kopfkraul-Nirvana
Eine Person liegt mit dem Kopf im Schoß des anderen. Der Vorteil: Ihr könnt euch schön den Kopf kraulen lassen. - Der Klassiker
Löffelchen ist und bleibt wahrscheinlich der Klassiker unter den Kuschelpositionen. Dabei wendet der kleine Löffel dem Großen den Rücken zu und wird dabei eng umarmt. Bei dieser Stellung braucht man besonders viel Vertrauen, da man sich gegenseitig nicht in die Augen schauen kann. (Vorsicht: Kann schnell zu mehr führen ; )
Titelbild © Ketut Subiyanto via pexels
Solo-Kuscheln
Zum Kuscheln braucht ihr aber nicht unbedingt Freund*innen, Geschwister oder Partner*innen, auch allein ist das möglich. Euer Körper schüttet auch Oxytocin aus, wenn ihr euch selbst über die Arme oder das Gesicht streichelt. Eine Oxytocin-Explosion kommt auch beim Solo-Sex.
Süchtig nach Knuddeln
Aber Vorsicht, Oxytocin kann auch süchtig machen! Wenn wir längere Zeit nicht mit unseren Hawaran und Gspusis kuscheln, werden wir traurig, antriebslos und lustlos. Unser Belohnungssystem ist bei einer mangelnden Produktion unterstimuliert und quasi auf Entzug. Oxytocin gehört neben Dopamin und Serotonin zu den Hormonen, welche eine große Rolle beim Verliebtsein und somit auch beim Liebeskummer spielen. Hier findet ihr ein paar Tipps, um Liebeskummer zu überwinden.
Kuscheln: ein Fazit
Kuscheln fühlt sich nicht nur schön an, sondern ist auch gesund und stärkt zwischenmenschliche Beziehungen. Ein Tag im Jahr ist dafür definitiv nicht genug — der Weltkuscheltag ist ein friendly reminder, um sich mehr Zeit füreinander zu nehmen und Zuneigung zu zeigen.
Titelbild © Andrea Piacquadio via pexels
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