Das Vaping – oder auch Vapen – wird immer beliebter. Vor allem junge Menschen greifen bevorzugt zur elektrischen Zigarette – kurz E-Zigarette – beziehungsweise zum Vaporizer oder Verdampfer. Dabei scheint es für manche User ein Ersatz für klassische Zigaretten zu sein. Andere dampfen nur ab und zu. Wir haben uns den Vaping-Trend einmal angesehen und für dich hier unsere Erkenntnisse zusammengefasst.
Vaping in Österreich immer beliebter
Laut einer Statistik wird der Umsatz im Bereich E-Zigaretten innerhalb von Österreich im Jahr 2023 etwa 207,3 Millionen Euro betragen. Das Geld fließt in E-Zigaretten, Vape-Zubehör und Liquids.
2014 waren es erst etwa 43,4 Millionen Euro, doch damals kamen die Vaping-Produkte gerade erst auf den Markt. 9 Jahre später hat sich der Umsatz bereits knapp verfünffacht und die Nachfrage soll den Prognosen zufolge sogar noch leicht weiter steigen, Elfbar lässt grüßen. Im Jahr 2027 sollen es demnach schon 222,6 Millionen Euro sein. Vaping ist in Österreich also ein riesiges Geschäft und wird es voraussichtlich auch noch eine Weile bleiben.
Vaping kann damit eindeutig als Trend bezeichnet werden. Ob in einigen Jahren das Interesse wieder zurückgeht, lässt sich an dieser Stelle zwar noch nicht sagen. Doch wenn man den Siegeszug der klassischen Zigaretten kennt und die E-Zigarette als „bessere“ Alternative ansieht, muss man davon ausgehen, dass das Vaping noch viele Jahrzehnte gefragt sein wird. Möglicherweise gibt es dann etwas Neues, das noch besser von der Zielgruppe aufgenommen wird, aber das sind nur Spekulationen.
Warum greifen aber immer mehr Menschen zur E-Zigarette und werden Vaper? Wer die Gründe kennt, versteht den Hype.
Dampfen ist günstiger als Rauchen
Ein entscheidender Faktor, warum immer mehr Menschen vapen, liegt darin, dass es sich häufig um ehemalige Raucher*innen handelt, die dem Glimmstängel abgeschworen haben. Dass das Rauchen zahlreiche Nachteile hat, ist den meisten bewusst. Neben den erheblichen Gesundheitsrisiken liegt einer der größten Nachteile in den extrem hohen Preisen für Tabakerzeugnisse.
Die Preise für Zigaretten in Österreich liegen zwar im europäischen Mittelfeld, doch das Vapen ist bisher noch der deutlich preiswertere Genuss. Das liegt daran, dass die Produkte nur mit der Mehrwertsteuer besteuert sind. Anders als bei gewöhnlichen Zigaretten kommt also keine Tabaksteuer hinzu. Das könnte sich allerdings in Zukunft ändern, denn es ist denkbar, dass die österreichische Regierung dieses steuerliche Schlupfloch schließen wird, um die Steuereinnahmen zu erhöhen.
Die E-Zigarette als „gesündere“ Zigarette?
Als E-Zigaretten erstmals aufkamen, glaubten viele, dass sie anders als normale Zigaretten gesundheitlich unbedenklich sind. Tatsächlich wird beim Vapen kein Tabak mehr verbrannt, sondern nur ein flüssiges Liquid, Tabak oder Kräutermischungen verdampft. Ein Mensch, der dampft, inhaliert also keinen Rauch. Dabei gelten die Verbrennungsrückstände beim Rauchen als eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Raucher und das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Dass es beim Vapen keine Verbrennungsrückstände gibt, heißt aber leider nicht, dass es gesundheitlich unbedenklich ist. Tatsächlich kann auch der Dampf ungesunde Inhaltsstoffe enthalten, sodass man auf keinen Fall von einer gesunden Freizeitbeschäftigung sprechen kann. Enthält ein Liquid Nikotin, was häufig der Fall ist, oder wird Tabak verdampft, befeuert das Vaping auch weiter die Nikotinsucht.
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Dennoch wurde inzwischen durch Studien bestätigt, dass die E-Zigarette tatsächlich nicht so schädlich wie das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten ist. Außerdem ist es möglich, durch das Dampfen von Liquids ohne Nikotin die Sucht zu bekämpfen. Daher ist der Umstieg für viele Raucher*innen tatsächlich eine Überlegung wert. Da es schon viele so machen, wirkt sich das natürlich positiv auf den Hype aus.
Vaping und die Umwelt: Ein Match?
Eine weitere häufig gehörte Aussage zu E-Zigaretten ist, dass sie die Umwelt nicht so stark belasten wie Zigaretten und viel nachhaltiger sind. Das ist leider etwas komplizierter und nüchtern betrachtet eher nicht der Fall. Zwar lassen Vaper keine abgebrannten Zigarettenstummel liegen, die ihre Giftstoffe an Boden und Wasser abgeben, doch produzieren auch sie viel umweltschädlichen Abfall. Der bleibt bedauerlicherweise auch mal in der Natur zurück, weil er dort unbedacht hingeworfen wurde. Zudem ist der viele Plastikmüll, der bei der Herstellung der Verdampfer sowie dem nötigen Zubehör produziert wird, auch eine Umweltbelastung. Dampfen kann daher nicht wirklich als umweltfreundlich oder nachhaltig bezeichnet werden.
Jugendliche und junge Erwachsene als Vaper
Eine wichtige Zielgruppe für die E-Zigarette sind Jugendliche und junge Erwachsene. Zwar geben es Werbetreibende nicht zu, doch die Werbebilder an Bushaltestellen und Medien zeigen meist auffallend junge Menschen. Diese nehmen das Angebot natürlich gern an, weil sie sich mit dem neuartigen Vapen von den Älteren in der Gesellschaft – jahrelang war der Konsum von Tabakprodukten zurückgegangen – abheben können. Süße Aromen und bunte Designs erhöhen zusätzlich die Akzeptanz gerade in dieser Zielgruppe.
Wirkungsvolle Werbekampagnen der Hersteller
Apropos Werbetreibende: Verantwortlich sind größtenteils die klassischen Zigaretten-Hersteller, denn diese springen auf den Vaping-Zug nur allzu gern auf. Natürlich sind sie seit Jahrzehnten sehr erfahren darin, ihre Produkte wirkungsvoll zu bewerben und tun dies nun auch mit Vaporizern und E-Zigaretten. Dabei werden auch moderne Methoden angewendet, um die gewünschte Zielgruppe der jungen Menschen zu erreichen. Man findet zum Beispiel häufig Influencer und Musiker, die als Vorbilder für E-Zigaretten werben.
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Vaping und Cannabis
Der Verkauf von Cannabis ist in Österreich illegal, doch die Hersteller von Liquids für E-Zigaretten haben Wege gefunden, das Verbot zu umgehen. Mit synthetisch hergestellten Stoffen wie HHC lässt sich bei der HHC-Wirkung fast dieselbe Wirkung wie bei THC erzielen. Das ist also ein weiterer Grund, warum der Trend so überwältigend ist. Das heißt nicht, dass jeder Vaper zu HHC und Co. greift, doch einige tun das, sonst gäbe es die entsprechenden Produkte in den Shops nicht zu kaufen.
Fazit: Der Vaping-Trend hat viele gute Gründe
Vaping ist beliebt und wird immer beliebter. Aufgrund der geringeren Risiken für die Gesundheit, der wirkungsvollen Werbung und der Möglichkeit für junge Leute, sich mit dem Dampfen von den älteren Generationen abzugrenzen, wird sich daran auch erstmal nichts ändern. Selbst höhere Steuern auf Liquids und Co. werden den Trend voraussichtlich nicht stoppen.
Allerdings werden junge Leute auch immer umwelt- und gesundheitsbewusster, was einen Gegentrend darstellt. Wie es sich das Thema Vaping, Dampfen und Co. weiterentwickelt bleibt daher spannend.
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