Beim AMS kommt es nicht selten vor, dass Arbeitssuchenden unpassende Stellen angeboten werden. Doch im aktuellen Fall sorgt die Stellenausschreibung auf Twitter aus mehreren Gründen für Diskussion. Einerseits stecken wir noch mitten in einer Pandemie, andererseits stellt die Vermittlung von Ost- nach Westösterreich für Betroffene, die eine Familie haben, auch in Corona-freien Zeiten eine schwierige Situation dar.
Absurd mutet diese Ausschreibung an. Vor allem auch deshalb, weil noch keine Sicherheit darüber besteht, ob überhaupt Apres Ski im Winter möglich ist. Ratsam wäre es zumindest nicht. Die Diskussion um den Skitourismus führt die Türkis-Grüne Regierung schon länger, weshalb seitens der Medien und auch großen Teilen der Bevölkerung Unverständnis herrscht.
Umso kritischer äußern sich die Stimmen, nachdem auf Twitter bekannt wurde, dass Apres Ski Betriebe bereits nach SaisonmitarbeiterInnen suchen. Sogar der Ehemann einer Betroffenen meldet sich zu Wort.
Das hat also System. Es gibt einige Stellenangebote für Coronaparties beim #AMS.
Und die suchen gezielt übers AMS, weil dann gibt's auch Sperren für Arbeitslose zu befürchten.
Tolles System! Bewerbt euch, werdet erfolgreich!#Coronavirus #türkisgrünhttps://t.co/zDwqS86rS8 https://t.co/QXHGRr1pPT pic.twitter.com/BtuCGIT5pX
— Euer Erlöser – Ich bin euer Licht, folgt mir! (@KaiserUngarn) November 29, 2020
Ob Algorithmus oder nicht – sowas muss diskutiert werden dürfen
Aktuell hat das AMS eine hohe Zahl an Arbeitslosen zu betreuen. Dies kann natürlich zu Fehlern im System führen. Auf Twitter äußern sich manche UserInnen wohlwollend für das AMS und fordern Verständnis für deren Vorgehen. Dennoch, diskutieren sollte man darüber auf jeden Fall. Vor allem, wenn das AMS eine Frau Mitte 50 dazu auffordert, sich für diese Stelle zu bewerben.
Die Ausschreibung bedeutet zwar nicht, dass im Dezember bereits Apres Ski Lokale in Betrieb gehen dürfen. Dennoch sorgt das Stellenangebot in Zeiten wie diesen für hitzige Gemüter – verständlicherweise. Viele stecken in persönlichen und finanziellen Krisen und sind bereits froh, wenn sie überhaupt die Miete zahlen können. Da sorgt die Diskussion um Skigebiete und den Wintertourismus verständlicherweise für Aufsehen. Natürlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch die Jobs vieler Menschen am Tourismus hängen, jedoch hat hier die Regierung und nicht der „freie Markt“ für Kompensation zu sorgen.
Meine Frau (Mitte 50, Wien) bekommt vom #AMS verpflichtete Bewerbungsunterlagen für Apres Ski Lokale in #Tirol .
Ich finde das irgendwie…ich sag besser nix.— Zwirnsi (@zwirnsi) November 29, 2020
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
"Foxy Eyes": Ist dieser Beauty-Trend rassistisch?
Beauty Trends gibt es wie Sand am Meer – darüber zu sprechen lohnt sich meist selten. Doch seit einiger Zeit […]
Amazon: Razzia in Österreich und Ausstieg des Vizepräsidenten
Bilder, die man sonst nur aus in Mexiko stattfindenden Netflix Krimi Serien kennt, sind uns allen näher, als man denkt. […]
Eine Welt voller Geschmack aus Graz – kochen und trinken mit Van den Berg
Wegen eines ausführlichen Produkttests bekamen wir eine Reihe an Gewürzen und hochwertigen Drinks in die Redaktion zugesendet. Van den Berg […]
PlanRadar als Vorbild in der Startupbranche: Insidertipps und die Geschichte der stetigen Entwicklung
Es gibt keinen Textauszug, da dies ein geschützter Beitrag ist.
Amazon frech wie eh und je - Jeff Bezos bittet die Öffentlichkeit um Spenden
Die Nachrichten um Amazon bewegen sich meist im Segment der Skandale. Wenig Positives zu berichten – sei es nun das Umgehen von Steuern, der Umgang mit den Mitarbeitern oder auch das Ausspähen von Kundendaten. Nach all den fragwürdigen Aktionen legt Jeff Bezos jetzt sogar nochmal nach.
Das Fellner Phänomen - ist Kommerz wichtiger als Qualität?
Die mediale Landschaft ist in den letzten Jahren verstärkt von einem allgegenwärtigen Populismus geprägt – Boulevardzeitungen fördern dieses Klima. Was genau bedeutet das für unsere Gesellschaft und wie kann man als Normalo-Bürger damit umgehen? Wir haben uns mit diesem Thema auseinandergesetzt: