Anfang Oktober beginnt ganz traditionell die Grippesaison, seit 2020 wird auch die Corona-Lage im Herbst regelmäßig wieder akut. Neue Varianten des Coronavirus sorgen auch schon für steigende Infektionszahlen. Wie kritisch ist die Lage. Was musst du beachten?
Corona-Herbstwelle: Kein Ende der Pandemie?
Vor etwas mehr als einem Jahr (um genau zu sein am 5. Mai 2023) hat die WHO die internationale Gesundheitsnotlage wegen des Sars-CoV-2 aufgehoben. Weiters aber erklärt, dass der Virus immer noch gefährlich ist und sich auch weiterhin neue und auch gefährliche Varianten bilden können.
Die Pandemie selbst wurde dabei nicht als beendet erklärt, sondern nur der globale Notstand, den diese verursacht habe, sei vorerst einmal beendet. Bis dahin sind, laut Schätzungen, weltweit mindestens 20 Millionen Menschen an dem Virus gestorben.
Corona-Neuinfektionen 2024
Aus einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) geht nun hervor, dass die Corona-Neuinfektionen wieder ansteigen. Dabei ist auch eine Omikron-Variante auf dem Vormarsch. Wobei die Erkrankungen bis jetzt überwiegend keine schweren Verläufe aufgezeigt haben.
Experten sind dabei weiterhin von einer breiten Grundimmunität überzeugt, die das Resultat aus Impfungen und Infektionen ist. In vielen deutschen Bundesländern ist die Tendenz jedoch ansteigend. 9.470 labordiagnostisch bestätigte SARS-CoV-2-Fälle meldet das Robert Koch-Institut für die 39. Kalenderwoche 2024. Damit zeigt der Coronatrend bereits die zweite Woche in Folge deutlich nach oben. Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten.
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Österreich: die Lage ist alarmierend
Und auch in Österreich ist die Lage alarmierend. Die Ärztekammer in Österreich warnt nämlich bereits vor einer „katastrophalen Corona-Lage“. „Das wird uns überrollen und ich fürchte mich ehrlicherweise vor den nächsten Monaten“, sagte Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer.
Und die Zahlen lügen nicht. In der Kalenderwoche 36 mussten in ganz Österreich 6.041 ÖGK-Versicherte aufgrund von Corona-Symptomen zu Hause bleiben. In der Kalenderwoche 35 waren es noch 5.382. Und wiederum eine Woche davor waren es 4.455 Kranke.
In der Kalenderwoche 38 blieben dabei schon 8.505 Menschen aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus zu Hause. In der KW 39 stieg diese Zahl jedoch bereits auf 12.588. Das ist ein Anstieg von 50 Prozent!
Neue Coronawelle im Herbst?
Steht eine neue Coronawelle bevor? Die Daten zeigen, dass es einen eindeutigen Anstieg gibt. Im Vergleich zum letzten Jahr hat der Anstieg dabei zu einem ähnlichen Zeitpunkt begonnen wie heuer. Wobei zu beachten ist, dass die Zahlen dennoch nicht so einfach mit denen aus dem Vorjahr vergleichbar sind, da damals noch deutlich mehr getestet wurde.
Omikron KP.3.1.1 und XEC: die derzeit aktiven Viren
Was neu ist, ist dabei die Tatsache, dass sich eine neue Corona-Variante ausbreitet. Da zuletzt die Corona-Variante JN.1 dominierte, verbreitet sich aktuell die Variante KP.3.1.1. Diese ist dabei ebenfalls ein Abkömmling von Omikron.
Nach neuesten Daten ist die Variante KP.3.1.1 mit einem Anteil von 41 Prozent aller Neuinfektionen mit Abstand vorherrschend. Dicht dahinter gefolgt von XEC mit 37 Prozent. Diese ist dabei ebenfalls eine Unterform von Omikron und nach ersten Erkenntnissen noch ansteckender als ihre Vorgänger.
Anzeichen dafür, dass sie schwerer krank macht oder den Immunschutz besser umgeht, gibt es jedoch nicht.
Coronawelle im Herbst: was du wissen solltest
Diese bevorstehende neue Coronawelle mit den neuen Varianten wirft natürlich einige Fragen auf, die wir dir auch gerne beantworten wollen
Sind ältere Corona-Tests weiterhin verwendbar?
Antigen-Schnelltests, die aus dem letzten Jahr stammen, können problemlos verwendet werden, solange das angegebene Haltbarkeitsdatum nicht überschritten wurde und die Tests gemäß den Lagerungshinweisen, insbesondere in Bezug auf die Temperatur, aufbewahrt wurden. Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass diese Tests bei den neuen Virusvarianten nicht wirksam sind.
Wichtig zu beachten: Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch mehr auf kostenlose Schnelltests. Corona-Selbsttests sind jedoch weiterhin in Apotheken und oft auch in Drogerie und Supermärkten erhältlich. Ärztinnen und Ärzte können bei spezifischen Symptomen, unabhängig von einem positiven Schnelltest, einen PCR-Test veranlassen.
Gibt es einen neuen Impfstoff gegen Corona?
Ja, den gibt es. Seit August 2024 ist ein aktualisierter Impfstoff von BioNTech/Pfizer verfügbar. Eine Auffrischungsimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) besonders für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen sowie für Beschäftigte im Gesundheitswesen empfohlen.
Zwischen der letzten Impfung oder einer Infektion und der Auffrischung sollten idealerweise zwölf Monate liegen. Der beste Zeitpunkt für die Auffrischung sei laut Stiko der Herbst.
Gilt derzeit eine Maskenpflicht?
In Österreich gibt es aktuell keine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln oder anderen öffentlichen Bereichen. Auch bezüglich der Frage nach einer bevorstehenden Maskenpflicht erteilte das Gesundheitsministerium eine deutliche Absage: „Die Einführung verpflichtender Schutzmaßnahmen steht nicht zur Diskussion“, erklärt Johannes Rauch (Grüne) gegenüber der Heute.
Gut zu wissen: Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann das Tragen einer Maske dennoch sinnvoll sein. Um sich und andere zu schützen, ist es daher ratsam, bei akuten Atemwegserkrankungen drei bis fünf Tage zu Hause zu bleiben, Kontakte zu reduzieren, in die Armbeuge zu husten oder zu niesen und regelmäßig die Hände zu waschen.
Bilder © Shutterstock
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