Sie ist die Verabredungsrevolution der Moderne: die Dating-App. Fast jede*r mit Smartphone hat Dating-Apps zumindest schon einmal ausprobiert oder kennt das Prinzip solcher Plattformen. Swipe nach rechts für einen Match swipe nach Links für keinen Catch. Tinder gehört dabei zu den beliebtesten im Ranking. Doch ist Tinder wirklich die beste Option für das Online-Dating?
Tinder ist eine Dating-App-Plattform, die es seit 2012 im Appstore kostenlos zum Herunterladen gibt. Doch Tinder hat einen fragwürdigen Ruf. Der Dating-Plattform wird Oberflächlichkeit vorgeworfen und sie sei laut Google eine „Fremdgeher*innen-App“. Die App funktioniert mit einem Swipe-System, bei welchem man das Profilbild anderer User*innen sieht und dann entscheidet ob nach links oder rechts gewischt wird.
Wer Tinder aus dem Weg gehen möchte hat jedoch noch weitere Optionen. WARDA hat sich umgehört und recherchiert, um für euch Alternativen für Tinder zu finden!
Welche Dating-Apps gibt es?
Ziemlich viele! Von Long-Term-Relationship-Apps bis hin zu One-Night-Stand-Apps gibt es fast alles. Hier ist es wichtig auf dein Bedürfnis einzugehen und vorher zu wissen, auf was du überhaupt aus bist.
WARDA hat sich für dich die folgenden Apps genauer angeschaut:
- Hinge
- OKCupid
- JAUMO
Auf was haben wir bei der Recherche geachtet?
Auf den Aufbau der App, wie benutzerfreundlich die Apps sind und ob Diversity vermittelt wird. Auch wie seriös uns das Ganze vorkam und mit welcher App du welches Dating-Ziel erreichst. Wir haben darauf geachtet, welche persönlichen Daten von dir verlangt und wie diese weiterverwendet werden.
Welche Dating-App wird unser Rating bestehen und besser abschneiden als Tinder?
Hinge
Um meine Recherche zu starten, lade ich mir alle drei Apps herunter. Hinge, OKCupid und JAUMO. Durch Werbung auf Instagram habe ich schon von der Dating-App Hinge gehört, obwohl ich Dating-Apps bislang noch nicht genutzt habe. Doch ab jetzt bin ich wohl ebenfalls Nutzerin solcher Apps — nachdem ich mich für diese Recherche gleich bei drei auf einen Schlag angemeldet habe.
Die ersten Schritte und Daten
Nachdem Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Vor- und Nachnamen abgefragt werden, kommt die Seite mit den „Basic Info Leads“. Das sind Informationen, die über dich gesammelt werden, damit bessere „Matches“ entstehen können. Hier wird nach deinem Wohnort und Geschlecht gefragt. Bei der Frage „Gender“ (Geschlecht) werden drei Auswahlmöglichkeiten angezeigt: Man, Woman und Non-Binary. Es kann jedoch in einer Info-Box darunter genaueres dazugeschrieben werden. Die sexuelle Ausrichtung bekommt eine eigene Seite und bietet eine große Auswahlmöglichkeit. Hinge bittet an diesem Punkt auch um Rückmeldung, ob du dich inkludiert gefühlt hast. FLINTA*-Anforderungen scheinen also erfüllt.
Es braucht einiges an Zeit, um sich bei der Dating-App Hinge zu registrieren. Etwa 20-25 Minuten sind einzurechnen. Die persönlichen Fragen sind aktuell und gerade in Punkto Dating, ein guter Start in ein Gespräch. Du kannst Fragen erwarten wie: Welche politische Einstellung hast du? Hast du Kinder? Möchtest du welche? Welchen Beruf übst du aus? Nimmst du Drogen? Trinkst du Alkohol? And so on. So genannte Eisbrecher sind Phrasen bei denen du den Satz beenden sollst. Auch diese dienen für einen leichteren Gesprächseinstieg.
© Shutterstock
Wie funktioniert die Dating-App Hinge?
Diese App ist anders. Anstatt nach links und rechts zu swipen, setzt Hinge auf Konversation. Du kannst Eisbrecher oder Antworten liken und einmal in der Woche eine (online) Rose verteilen. Die Möglichkeit Sprach- und Videodateien hochzuladen, gibt dem ganzen eine noch persönlichere Note. Hinge ist darauf aus, Langzeitbeziehungen zu schaffen und motiviert die User*innen sich nach einem perfekten Match abzumelden.
Suchst du also nur für eine Nacht Spaß, ist diese App nichts für dich.
Hinge: Mein Fazit
Es ist erfrischend auf einer Dating-App ernsthafte und wichtige Fragen zu der eigenen Persönlichkeit gestellt zu bekommen. Das eigene Profil kann individuell gestaltet werden und weniger oder mehr Informationen enthalten. Auch Video- und Audiodateien können hochgeladen werden. Durch die vielen Fragen die man anfangs beantworten muss, haben die Liebessuchenden es leichter ins Gespräch zu kommen. Auf den Profilen werden einige Gesprächsstarter angeboten.
Minuspunkte bekommt die App für das kostenlose Anbieten aber den nicht kostenfreien Benutz. Ohne der Premium Version können einige Funktionen nicht genutzt werden. Für diejenigen, die Zeit aufwenden und Geld investieren wollen, um dafür bei einer qualitativ hochwertigen Dating-Plattform angemeldet zu sein, ist die App zu empfehlen.
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OKCupid
Schon beim Anmelden sammelt diese App Pluspunkte. Es gibt bei dem Feld „Gender“ (Geschlecht) alle nur möglichen Optionen. Von Woman und Man zu Genderfluid, Genderqueer, Hijra, Non-Binary, Pangender, Transsexual, Transfeminin und Transmasculine bis hin zu Two Spirits. Die gleiche Auswahl bekomme ich auf die Frage hin, zu welchem Geschlecht man sich hingezogen fühlt.
Mehrere Beziehungsformen im Angebot
Nachdem das erledigt ist, musst du entscheiden, welches Dating-Ziel du hast. Möchte man neue Freunde kennenlernen, eine Langzeitbeziehung oder Kurzzeitbeziehung finden, oder wird doch nur nach einem Hook-Up gesucht? Auch, ob du monogam und nicht-monogam lebst (leben willst), kann angekreuzt werden. Danach muss noch ein Foto hochgeladen werden.
Es können verschiedene Phrasen ergänzt werden, die andere User*innen dann sehen können. Dazu gehört auch ein kurzes Quickmatch über dich und deine allgemeine Einstellung, dabei werden dir 15 Fragen gestellt. Beispiele für diese Fragen sind: Bist du gläubig? Wie stehst du zum Thema Astrologie? Was erwartest du dir von deiner nächsten Beziehung? Wie stehst du zur Politik? Apfelstrudel oder Topfenstrudel?
Wie funktioniert das Dating auf OKCupid?
Hat man alle Fragen und Anforderungen beantwortet kann losgewischt werden. Hast du Interesse an jemanden, wischst du am Handybildschirm nach rechts. Besteht kein Interesse wischst du nach links.
Die App hat genau wie Instagram, oben eine Leiste, welche so aussieht wie eine Story-Leiste. Nur, dass es dort verschiedene Matchspiele gibt. Wird auf Prozentmatch geklickt, werden Profile vorgeschlagen die laut dem Fragen-Antwort-Spiel zu dir passen. Es kann aber auch danach ausgewählt werden, wer gerade online oder in deiner Nähe ist.
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OKCupid: Mein Fazit
Die App hat hinsichtlich Diversity, meiner Meinung nach, alles richtig gemacht. Auch die gestellten Fragen waren genau das, was man sich von einer Dating-App erwartet: Nicht oberflächlich aber persönlich.
Jedoch gibt es auch einen klaren Minuspunkt. OKCupid ist zwar eigentlich kostenlos, jedoch kommt man mit der kostenfreien Version nicht unbedingt weit. Die Likes, die einem zugesendet werden, können nur angesehen werden, wenn das Premium Paket gekauft wurde. Überhaupt fehlen ein paar wichtige Funktionen ohne der Premium Version.
Alles in allem ist die Dating-App eine nette und vor allem überlegte Idee, um die richtige(n) Person(en) kennenzulernen. Jedoch ziemlich nutzlos, wenn man nicht in die Geldtasche greifen möchte.
Durch die Frage der App, welche Beziehung man sich wünscht, ist sie sowohl für One-Night-Stands sowie für Langzeitbeziehungssuchende geeignet.
JAUMO
Wie funktioniert die Dating-App JAUMO?
Auf dieser Dating-App hast du nur die Möglichkeit, bei der Frage nach dem Geschlecht, zwischen Woman, Man und Non-Binary zu wählen. Jedoch kann im nächsten Schritt entschieden werden, ob du für eine Freundschaft oder fürs Dating auf der Plattform bist. Es müssen fast keine persönlichen Informationen preisgegeben werden und zum ersten Mal seit dieser Recherche werde ich nicht mit dem kostenverursachenden Premium Paket bombardiert.
Es gibt aber auch die Option dein Profil zu erweitern. Hier erwarten dich Fragen über deine Date-Präferenzen. Welcher Bodytype spricht einen an, es wird auch nach Haustieren gefragt, welche Musik gemocht wird, ob man Tattoos hat, Kinder möchte oder eine Diät verfolgt. Die App JAUMO möchte, dass ich mein Gesicht mithilfe der Handykamera verifiziere. Doch dies ist anscheinend kein muss, denn, obwohl ich der Bitte nicht nachkomme, kann ich ohne Probleme mit dem Nach-rechts-und-links-swipen anfangen.
Es gibt einen Button, der zu den Online-„Communities“ führt. Dort können verschiedene Communities wie beispielsweise „Frauen Power“ oder „Fetisch Fans“ beigetreten werden. Du kannst dann mit weiteren User*innen in einem Forum chatten. Der Haken ist, diese Funktion klappt nur, wenn vorher dein Profil verifiziert wurde. Das heißt, dein Gesicht muss mit deiner Smartphone Innenkamera gescannt und gespeichert werden.
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JAUMO: Mein Fazit
Mein Fazit zu dieser App ist, dass sie einfach zu bedienen ist und nicht so viele Informationen verlangt werden. Dies kann positiv als auch negativ für die User*innen sein. Möchte man gerne von Anfang an die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale wissen und ist eher auf eine Langzeitbeziehung aus, ist diese Dating-App nicht meine erste Empfehlung. Soll es unkompliziert und schnell gehen, würde ich sie schon eher weiterempfehlen.
Was mich überrascht hat, war die Funktion mit der Freundschaftssuche. Warum sollte es keine App für Freundschaftssuchende geben wenn es dutzende für das Dating gibt? Genau — es gibt keinen Grund. Diese Funktion bekommt einen fetten Pluspunkt von mir!
Leider hat JAUMO in Punkto Diversity am schlechtesten von den drei Dating-Apps abgeschlossen. Es wird nach dem Traum-Body-Type gefragt, was ich sehr 2010 finde. Ein paar mehr Optionen bei der Frage hinsichtlich dem Gender würde ich ebenfalls befürworten.
Welche Dating-App ist nun besser als Tinder?
Gerade Hinge beweist, dass es auch ohne dem oberflächlichen Nach-rechts-links-swipen geht. Die Plattform beweist Stil was Design angeht und wirkt durch die vielen Fragen und dem Informationsaustausch seriös und ernsthaft.
OKCupid verbindet zwei Ideen. Die App behält zwar das Swipen, ist Tinder jedoch bei den gestellten Fragen voraus. Die persönlichen Fragen helfen dem Match-Algorithmus, deine*n kompatibelste*n Partner*in zu finden. Ein großer Pluspunkt dieser App, ist die Vielfalt der Beziehungsarten. Bei OKCupid kannst du zwischen dreizehn verschiedenen sexuellen Ausrichtungen wählen und bist genau richtig aufgehoben, wenn deine Beziehungsform nicht nach Traditionen spielt.
JAUMO hat mich am meisten an Tinder erinnert. Hier werden wenige Informationen der Nutzer*innen gesammelt und auch nicht für die Anmeldung gebraucht. Die App ist kostenlos und hat sich damit einen fetten Pluspunkt verdient. Für Menschen, die etwas Lockeres suchen oder nur auf einen Flirt aus sind, finde ich diese Plattform perfekt.
Am Ende des Tages muss jede*r für sich selbst wissen, welche Dating-App die Beste fürs Online-Dating ist und am meisten den eigenen Bedürfnissen entspricht. Mein diesmaliger Dating-App-Sieger ist OKCupid.
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