Dein Sexleben hat den nötigen Drive verloren und du fühlst dich schon länger sexuell frustriert? Vielleicht hilft ja der Umstieg auf Ingwer. Ingwer? WTF? Aber richtig gelesen. Immer mehr Menschen setzen auf Ingwer, um ihrem Sex die nötige Würze zu verleihen. Gefährlich? Bescheuert? Oder sogar die Lösung der Probleme im Schlafzimmer? Und ein weiterer Schritt Richtung Jen-Mo-Punkt?
Sex und Gemüse
Das die Menschen beim Sex in die Gemüselade greifen ist keine Überraschung. Karotte, Zucchini, Gurke. Sex und Gemüse, das hat fast schon Tradition. Wobei das wohl eher mit der Phallushaftigkeit der Gegenstände zu tun hat und weniger damit, ob es sich nun um Gemüse oder eben andere Gegenstände handelt.
Wie dem auch sei. Zurzeit sind gerade sehr viele Liebespaare auf den Inger gekommen. Wie wortwörtlich das auch jetzt immer zu deuten ist, die recht unförmige Knolle soll für die nötige Schärfe beim Liebesspiel sorgen. Und die Verwendung von Ingwer im Liebesspiel hat dabei sogar schon einen eigenen Namen: Figging.
Was ist Figging?
Die gängige Definition von Figging beinhaltete ursprünglich das Einführen eines Stücks rohen, geschälten Ingwers in den Anus einer Person. Dieses Vorgehen wurde inzwischen jedoch auch auf die Vagina und in einigen Fällen auf die Harnröhre ausgeweitet.
Auch als „Gingering“ bezeichnet, soll Figging in den eingeführten Bereichen ein warmes, kribbelndes oder brennendes Gefühl erzeugen. Dieses Gefühl empfinden die Menschen dann als erotisch, intensiv, demütigend, schmerzhaft oder zumindest aufregend.
Wichtiger Hinweis: Wenn der Ingwer für die Einführung in den Anus bestimmt ist, ist es geradezu essenziell diesen in die Form eines Butt-Plugs zu schnitzen, damit dieser nicht verloren geht!
Von allen Aalen verlassen: What the fig!?
Die anglophilen Leser*innen dieses Beitrages werden sich vermutlich wundern, warum diese, vielleicht fragwürdige Methode jetzt genau Figging genannt wird – wo doch überhaupt keine Feige (fig) darin Verwendung findet.
Gut mitgedacht, liebe Leute. Doch stammt der Begriff Figging nicht vom Wort „fig“ – was natürlich naheliegend wäre, sondern von „feague“. Bei diesem „feague“ ging es einst eben darum, Ingwer (oder ein anderes weirdes Reizmittel, wie zum Beispiel lebende Aale!) in den Hintern eines Pferdes einzuführen, damit dieses „seinen Schwanz höher trägt“ und „lebendiger“ erscheint.
Laut dem The Dictionary of the Vulgar Tongue, aus dem Jahre 1811 geschrieben von Francis Grose geht es darum:
“To feague a horse; to put ginger up a horse’s fundament, and formerly, as it is said, a live eel, to make him lively and carry his tail well; it is said, a forfeit is incurred by any horse-dealer’s servant, who shall shew a horse without first feaguing him. Feague is used, figuratively, for encouraging or spiriting one up.”
„Ein Pferd zu feague; Ingwer in das Hinterteil eines Pferdes zu stecken, und früher, wie es heißt, einen lebenden Aal, um es lebhaft zu machen und seinen Schwanz gut tragen zu lassen; es wird gesagt, dass eine Strafe verhängt wird, wenn ein Pferdehändlergeselle ein Pferd zeigt, ohne es vorher ge-feagued zu haben. Feague wird im übertragenen Sinne verwendet, um jemanden zu ermutigen oder aufzumuntern.“
Eine andere, jedoch nicht belegte Überlieferung behauptet, dass die Viktorianer figging betrieben, um unartige Schüler zu bestrafen. Natürlich ist es da recht naheliegend, dass sie diese Methode an irgendeiner Stelle, auch für ihren eigenen Kink verwendet haben, who knows?
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Figging: wie fühlt es sich an?
Das ist wohl die Frage aller Fragen. Doch wie fast immer gilt auch beim Figging, dass jeder Körper verschieden ist. Während einige das Gefühl von Ingwer in ihren intimen Bereichen verständlicherweise befremdlich und unerträglich finden, empfinden andere es als ziemlich harmlos und kribbelnd. Doch es nicht besonders zu mögen ist vermutlich auch irgendwie der Sinn der Sache, wenn man zum Beispiel Masochist ist.
Wie dem auch sei. Verlässlichen Quellen zufolge ist der Figging-Effekt langsam in seinem Aufbau. Während die Ingwersäfte mit dem empfindlichen Gewebe des Rektums (der Vagina oder der Harnröhre) verschmelzen, fühlt der oder die Empfänger*in zu aller erst einmal eine Wärme, dann ein Kribbeln und schließlich ein immer stärker werdendes Brennen.
Um die Intensität des Figging zu erhöhen, kann der „Gefiggte“ seine Schließmuskeln noch zusätzlich anspannen. Oder, wie der Kink-Blogger Franklin Veaux in seinem profunden Tutorial anmerkt, können die „Figgers“ die Potenz des Ingwers durch Fermentation auch noch verstärken.
Gut zu wissen: Spanking und andere Impact-Spiele können das Figging noch ergänzen, da die Schläge den Empfänger dazu bringen, seinen Hintern anzuspannen, was das Brennen verstärkt und auch bei Männern den Orgasmus intensivieren kann.
Was sind die Sicherheitsrisiken von Figging?
Es gilt zu wissen, dass Ingwer ein Reizmittel ist, das einen physischen Reiz ausübt. Dennoch scheinen die Risiken von Figging eher gering, da das Ingwer-Brennen nur 20-30 Minuten anhalten soll.
Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, einen Arzt aufzusuchen, sollte es zu allergischen Reaktionen kommen. Besonders wichtig ist es, sich nach dem Spaß die Hände zu waschen und darauf achtzugeben, sich nicht versehentlich in die Augen zu fassen. Denn das ist ein Brennen, das wohl niemanden erregt.
Um die Schleimhäute zu schonen ist es ebenfalls ratsam, dem Körper nach einer Figging-Session ausreichend Zeit zur Regeneration zu gönnen (ein paar Tage). Ganz wichtig ist, den Ingwer niemals erst anal und dann vaginal zu nutzen. Keime aus dem Anus können in der Vagina Entzündungen verursachen!
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Take it slow
Angehende „Figger“, die nicht gleich von null auf Hundert gehen wollen, können die Sache natürlich auch langsam angehen. Dafür reicht es schon aus, ein wenig Ingwer auf eine kleine Probefläche zu reiben, um eine Reaktion zu erhalten.
Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass es eine Weile dauert, bis es brennt! Also sollte man nicht über das Ziel hinausschießen. Eine Alternative zu all den Einführungen ist auch eine Ingwer-Massage. Doch auch hierbei sollte man die Wirkung des Ingwers im Intimbereich nicht unterschätzen.
Hat man den Dreh einmal raus, ist das Figging wirklich eine Methode, die eigene Lust auf das nächste Level zu holen. Die Wirkstoffe des Ingwers erzeugen dabei einen dauerhaften Schmerz (also um die 30 Minuten!). Ein Schmerz, der das Lustempfinden steigert. Wobei die Öle auch die Chance auf einen Orgasmus erhöhen sollen. Und je länger der Ingwer stecken bleibt, desto intensiver ist auch die Wirkung.
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Figging: extended versions
Obwohl Ingwer für diese, auch zum Masturbieren verwendete Methode, das gebräuchlichste Lebensmittel ist, können fürs Figging auch andere Lebensmittel verwendet werden. Alles, was irgendwie brennt und heiß macht. Je nach Schmerzempfindlichkeit und Vorratskammer wird von passionierten Praktizierenden dieser Methode auch scharfe Paprikas, Zimt, Knoblauch, Pfeffer (das Gewürz), Tabasco-Sauce oder Pfefferminzöl verwendet. Doch wen das interessiert, der besuche doch im Vorfeld lieber einen Arzt oder eine Ärztin.
Figging entspringt dabei ursprünglich der BDSM-Szene. Also der sexuellen Spielart, bei der Fesselspiele, Dominanz und Unterwerfung sowie (Lust-)Schmerz eine große Rolle spielen. In diesem Kontext wird Figging oftmals als Mittel zur Bestrafung eingesetzt.
Bilder © Shutterstock
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